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welcher s2s5 bis l2öö urkundlich auftritt. Die Ritter von lvchonebeck erscheinen näinlich als Lehns-
träger des bfofes; f356 kaufte das Domkapitel von ihnen alle Rechte an demselben zurück und ließ
ihn fortan durch Schulzen verwalten. <Zum chofe gehörte damals außer einer Mühle und mehreren
hofhörigen Lrben auch ein eigenes Gericht.i

Bischof Ägfrid hatte der Gräfin Beinmod das Versprechen gegeben, den Airchen, welche fie
zu Appelhülsen und an sechs anderen Orten errichten ließ, einen jDfarrbezirk zuweisen zu wollen.
Aber von den sieben neuen Airchen erhielt nur Uentrup jenfeits der Lippe wirklich den ihr damals
zugedachten Bezirk, während alle übrigen bei dem bald erfolgenden Tode des Bifchofs ohne eigent-
liches Airchspiel bliebenck

^mmerhin hat die Airche zu 2kppelhülsen ihre j)farrberechtigung über den Drt felbst behauptet,
mag derselbe auch nach wie vor als eine Bauerschaft des Airchfpiels Nottuln bezeichnet werden. 2ie
erfcheint noch um föOO als eine Aektoratkirche; bald wird fie als eccleöia, bald als capella bezeichnet,
der Berwalter bald als plebanu^ (j?farrer), bald als rector. Gine eigentliche jDfarrei wird das Dorf im
tch. ))ahrhundert geworden fein. wurde von Iohann jDeters, Bikar auf der benachbarten Burg

Groß-5chonebeck, ein Primissariat in Appelhülsen gestiftet; dasselbe besteht fort als Blutvikarie der
^amilie Bispinck in Uäünster. ^

Das Dorf erlitt viele widrige Schicksale. jpm April f387 wurde es von fpanifchen Ariegs-
leuten heimgesucht. Der dreißigjährige Arieg brachte drückende chchatzungen, ebenso der fiebenjährige;
auch hatte 2lppelhülsen im 2Uai f757 Ginquartirung von französischen, im April f758 von hessischen
Truppen. f677 brannte der größte Theil des Grtes ab, ebenso f7f6 und s8fch Die Airche wurde
damals so sehr beschädigt, daß f822 eine neue unter Dach standck

Gleich dem Dorfe und einem Theile des Airchspiels Nottuln sowie der Gemeinde lvchap-
detten, welche zuvor zum münsterschen Amte bchrstmar gehörten, kam Appelhülsen s803 an fDreußen,
f807 an Berg, f808 unter französische Berwaltung. Auf denr N)iener Tongreß wurde es endgültig
fDreußen überwiesen. Gs wurde der Bürgermeisterei Nottuln unterftellt, war jedoch von f832 bis t.837
7nit der zum Areise Lüdinghaufen gehörenden Bürgerineisterei 5enden vereinigt. ^

1 Lrhard, Lodex und 5öq; tVestphalia III. Z2y f.; Loä. 1r. 'V/. II. f.; tVilmans, Urknnden-Buch
;256 und personen-Register; Staats-Archiv, lNanuscript IV^ und 2;q; Fahne, westfälische Geschlechter Z57;
Tibus 800.

2 Troß, westxhalia III. zz? und Tibus 38H und 796 f.

« wilmans, Urkunden-Buch ;207 und ;6Z7; lVilkens, Rirchengeschichte —2;; lvestphalia III. 329 f.;
Staats-Archiv, Ulanuscript IV2 ;88; Tibus ;57 und 798 f.; Niesert, Urkunden-Buch 12 528 und 5Z5; reääitus vicariae
seit ;767 (Pfarr-Archiv).

^ Geschichts-Vuellen des Bisthums Nlünster III. 9Z und 96; Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alter-
thumskunde XXXVI. 92 und ;o7 und XXXVII; lvilkens, Airchen-Geschichte 22 f., Stifts-Geschichte 28, Raplanei-
Geschichte 36 f.; Grtschronik von Nottuln ;822, ff.

k> Vergleiche: Bahlmann, Regierungs-Bezirk Ulünster.
 
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