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nannte, unter Zustiinnumg des Bischofs, von welchnn er ihn zu Lehen trug, ein Aloster. ^)n demselben
(flahre wurde die Airche, die schon ss88 durch einen Neubau (capella) ersetzt wurde, vom Bischofe
Werner eingeweiht und dem Schutze der Gottesmutter sowie des hl. Georg, des f?atrons der Ritter-
schaft, unterstellt. s s52 bestätigte Bischof Friedrich die Ltiftung, indem er zugleich bezeugte, daß der
f?farrer von chavixbeck dem Aloster das Recht übertragen habe, im Bereiche des bfofes, worauf es
gegründet, die Todten zu begrabenB

Bas Aloster war ursprünglich beftimmt für Nkönche nach der Begel des hl. Benedictus und
dem Nikasius-Stifte in Neims unterstellt, wo ^iudberts Bruder Theodorich von Beveren, der erste
j?rior von Bohenholte, zuvor als Ordensbruder gelebt hatte. s)ndessen die weite Entfernung vom
Mutterkloster verhinderte das 2lufblühen der neuen Stiftung, weshalb die Erben und Nachkommen
Liudberts den Abt zum hl. Nikafius schon s s8s) veranlaßten, auf sein Schutzrecht zu Gunsten des
bifchöflichen Ztuhles zu Nkünster zu verzichten. N7ehr aber noch hatte das Aufkommen zahlreicher
anderer Nlönchsklöster, insbefondere der feit ss22 von Aappenberg ausgehenden Niederlafsungen des
l?rämonstratenser-Ordens, es verhindert, daß bsohenholte zu 2lnsehen und Einfluß gelangte. Aus dieseni
Grunde scheint sich schon Bischof chermann II. dazu entschlossen haben, dasselbe in ein Frauenkloster
nach der Negel des hl. Augustinus zu verwandeln. Als solches erscheint es in den Urkunden seit
Beginn des s5. Iahrhunderts; schon s230 ist die Rede von einer j?riorin Udela zu chohenholte. ^

s238 verlieh Bischof Ludolf dem Uloster das Necht, fich aus den münsterschen NUnisterialen
einen Bogt zu wählen, dessen Amt jedoch nicht erblich sein sollte, wie er auch follte abgesetzt werden
können. sfl70 ftiftete s),ohann von löenden, Burgmann zu Lsorstmar, in der Alosterkirche einen Altar
der Gottesmutter und des hl. Bekenners 2lntonius. Der Bikar, den die fdriorin zu ernennen hatte,
tritt später ss76ch auch als Amtmann des i5tiftes auf.^

Um s2fl2 zerstörte eine Feuersbrunst das Aloster; ein damals von neun Bischöfen ausgestellter
Ablaßbries forderte zu Beisteuern zum Neubau auf. söO^s wurde lhohenholte abermals durch eine
Feuersbrunst heimgesucht. Die Borsteherin des Alosters führte nunmehr den Titel Abtissin. Der
Bertrag, den diese damals mit den Alostersungfrauen über den Mederaufbau der chäuser abschloß,
ermöglicht einen Ginblick in das innere Leben des Alosters. Gs hatten sich die Nerhältnisse hier in
ähnlicher U?eise ausgestaltet, wie in dem nahe gelegenen Augustinerinnen-Aloster zu Nottuln ss. u.).
Die Nonnen, welche ursprünglich in einem Gebäude wohnten und an einer Tasel speisten, wodurch
schon von selbst die Beobachtung einer bestimmten chausordnung und die Unterordnung unter die Oberin
bedingt war, ohne daß eigentliche Ordensgelübde abgelegt wurden, sührten schon damals zum Theile
wenigstens einen eigenen chaushalt und nahmen die neu eintretenden jungen Damen in Obhut und
j?flege. Ts wurde nunmehr vereinbart, daß sowohl die Abtissin als der Aonvent je drei Schiedsrichter
ernennen solle, deren Tntscheidung man in künstigen Zwistigkeiten sich bei Strase zu sügen habeN

i Loct. tr. ^V. III. (s. v.); Lrhard, Lodex 238, 285, 58x, auch 23; (üubertus cie Leuerue) und 245 (üiuct-
derlus 6e Oolinbike); wilinaus, Urkunden-Buch-^ääit. 75; Niesert, Urkunden-Sainmlunq II. ;5;, ;7y, 30;; Lrkard,
Geschichte Münsters 97; Tibus, 572, 95t, t270, auch 426, 463, 655. 7>)tz. — Im XalenäLrium heißt es: »luäolpbus
VLU bollenbeclce lunäator noster.«

^ Lrstard, Todex 238 und 494; Tibus 655; wilmaus, Urkunden-Buch: Grtsregister (s. v. köoginholte),
personenregister (s. v. Oohenholte).

3 wilmans, Urkunden-Buch 350; Staats-Archiv, Hoheiiholte 22, 5; und 54; Psarr-Archiv, Bericht von ;764.

^ Staats-Archiv, Oohenholte >6 (auch wilmans, Urkuuden -Buch t44t) und 60; vergleiche Tibus ;57 und
thüsing, Thristoph Bernhard von Galen ;65.
 
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