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(ljiUhsilungen dos Venbaudes deulschen /Hunstgewenbs-Vereine.
Wechsel des Vororts des Verbandes deutscher Irunstgewerbcvereine,
Zusammentritt eines Delcgirtentages und eines allgemeinen
Kunstgewerbetages in München.
Die Eröffnung der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung
in München, welche für den Mai l. I. auf einem von Natur und
Kunst gleich begünstigten in feiner Art einzig dastehenden Aus-
stellungsräume bevorsteht, hat Anlaß zur Verlegung des Vorortes
des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevercine von Berlin nach
München gegeben.
Da auf erste Anregung des Vorortes Berlin und auf
weitere Rückfrage des bayerischen Kunstgewerbevereins in München
die Verbands-Vereine allseitig ihre Zustimmung zur Uebernahme
der Vorortsgeschäfte durch den genannten bayerischen Verein er-
theilt hatten, ist nunmehr Seitens desselben die Uebernahme
dieser Geschäfte erklärt und der Vorortsvorstand folgendermaßen
gebildet worden:
Direktor Emil Lange, Vorsitzender;
Professor und Konservator Rud. Seitz,
Fabrikant FranzRadsxieler, stellvertretender Vorsitzender;
Unterstaatssekretär z. D. vr. von Mayr, Schriftführer.
Nachdem sich die Verbandsvereine damit einverstanden erlärt
haben, daß im laufenden Jahr der ordentliche Delegirtentag des
Verbandes und ein allgemeiner Kunstgewerbetag in München abgehalten
wird, ist als Zeitpunkt hiefür Seitens des Vororts der Anfang des
Monats August in Aussicht genqmmen. Das Zusammentreffen dieser
Vereinigung berufenster Vertreter des deutschen Kunstgewerbes mit der
deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellnng begründet die Hoffnung auf
recht zahlreichen Besuch sowohl des Delegirtentages als des Kongresses.
Aber auch die weitere Hoffnung darf wohl hieran geknüpft werden,
daß jene deutschen kunstgewerblichen Vereinigungen, die bis jetzt noch
nicht dem verbände angehören, es nicht unterlassen mögen, baldigst
ihren Beitritt dem Vorort zu erklären, damit München bei dem
Delegirtentag, dem Kongreß und der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-
Ausstellung das ganze deutsche Kunstgewerbe ohne jegliche Ausnahme
herzlichst zu begrüßen vermöge.
^Venmischke AMHeilungen.
Kunstgewerbliche Konkurrenzen.
Protokoll über die Beurtheilung der Konkurrenz-
arbeiten zu einemneuenUmschlagfürdasAdreßbuchdes
bayerischen Kunstgewerbe-Vereins. Sitzung der Redaktions-
Kommission vom *. Februar *888. Anwesend die Herren: Direktor
Lange, Professor F. von Miller, Professor Romeis, Professor
Gmelin, Architekt Stulberger, Fabrikant Staeble. Durch den
Vereinsvorstand, Herrn Direktor Lange, wird zunächst konstatirt, daß
auf Grund des zu Anfang Dezember *887 erfolgten Konkurrenzaus-
schreibens bis zum Schlußtermin der Konkurrenz, d. i. den 9. Januar ds.Is.,
im Ganzen neun Entwürfe im Vereinssekretariate eingelaufen sind.
Nach eingehender Prüfung derselben gibt das Schiedsgericht sein Urtheil
dahin ab, daß keiner der Entwürfe den Anforderungen und dem Zweck
des Ausschreibens soweit entspricht, um zur unmittelbaren verwerthung
des neuen Adreßbuches befürwortet werden zu können. Als die der
Aufgabe am nächsten kommenden Lösung wird der Entwurf mit dem
Motto: „auf Wiedersehen" erkannt, bei welcher Arbeit zugleich die
fleißige Durchführung der Zeichnung hervorgehoben wird. In Rücksicht
hierauf beschließt das Schiedsgericht einstimmig, dem Verfasser des
genannten Entwurfes einen Preis von 40 Mark zuzuerkennen und
zugleich bei der Vereinsleitung zu beantragen, daß der Preisträger
gegen besondere Honorirung mit Ausarbeitung eines neuen Entwurfes
nach den Angaben der Redaktions-Kommission betraut werden solle.
Die Eröffnung des Louvcrts ergab als Verfasser Herrn Alois
Müller in München.
München, den *. Februar *888.
Im Aufträge des Schiedsgerichtes
(gez.) Lange.
(gez.) Gmelin.
Ausfertigung: Unter Sanktionirung und Veröffentlichung obigen
Protokolles geben wir zugleich bekannt, daß die sämmtlichen
Konkurrenz-Entwürfe in der Vereins-Wocheuversammlung
vom 7. Februar zur Ausstellung gelangten.
Die vorstaudichaft
des bayerischen Irunstgewerbe-Vereines:
(gez.) Lange.
(gez.) Kitzinger.
Neue Konkurrenz-Ausschreibungen:
*. Deutsche Linoleum- und W achstuch-Lomx. in Rix-
dorf-Berlin: Teppichmuster auf Linoleum; Termin *. Mai,
Preise 500, 300, 200 N., weitere Entwürfe werden zu 50 M. an-
gekauft. — Programme u. A. in München bei Franz Fischer Sc Sohn,
Theatinerstraße 3 7.
2. „Der praktischeRathgeberim Gbst- und Gartenbau"
(Frankfurt a/G.) Zeichnung (*9/26 cm), Landhaus mit Gartenanlagen
darstellend; Termin *5. Mai, Preis 500 M.; nicht prämiirte Arbeiten
können um 50 M. angekauft werden. Preisgericht: 3 Landschafts-
gärtner, * Architekt, * Maler.
3. Verfchönerungsverein zu Frankfurt a/M.: Monu-
mental-Landelaber auf dem Roßmarkt i» Frankfurt. Termin 3* Mai;
(Kostenaufwand *0,000 M. Preise 300 und 200 M.
<*. Kunstgewerbe-Verein in Halle a. S. Geschäfts-Plakat
für die L. Bauer'fche v -'trauere,; farbige Zeichnung, 75 cm hoch,
56 cm breit. Termin: ° April; Preise zusammen -*00 M., erster
Preis mindestens 200 ITcV
Die Programme z u sämmtlichen Konkurrenzen
können im Vereinssekretariat eingesehen werden.
Rom. vatikanische Ausstellung.
Seit Anfang März ist die nach vieler Richtung hin so bedeutende
Ausstellung dem Besuche des Publikums außer zweier Wochentage
nun auch am Sonntage geöffnet. Allgemeine Klage wird laut über
das Fehlen eines Führers oder doch wenigstens eines summarischen
Kataloges; noch immer aber langen Kasten und Kisten an mit Ge-
schenken. Um nur einmal von den Kirchengeräthen zu sprechen, so
sind allein bis jetzt 800 Pastoralringe vorhanden, 900 Kelche, 30,000
Stolen, *00,000 Pettorale, *5,000 Meßgewänder, -*0,000 Lhorhemden
und viele dieser Stück sind von ganz außergewöhnlichem Werthe, so
ist z. B. die Stola der Damen von Bogota (Lolombia), aus
Silberbrokat gefertigt mit *-*,800 Perlen, 800 Smaragden und 3-*0
Diamanten geschmückt. F. O. S.
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(ljiUhsilungen dos Venbaudes deulschen /Hunstgewenbs-Vereine.
Wechsel des Vororts des Verbandes deutscher Irunstgewerbcvereine,
Zusammentritt eines Delcgirtentages und eines allgemeinen
Kunstgewerbetages in München.
Die Eröffnung der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellung
in München, welche für den Mai l. I. auf einem von Natur und
Kunst gleich begünstigten in feiner Art einzig dastehenden Aus-
stellungsräume bevorsteht, hat Anlaß zur Verlegung des Vorortes
des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevercine von Berlin nach
München gegeben.
Da auf erste Anregung des Vorortes Berlin und auf
weitere Rückfrage des bayerischen Kunstgewerbevereins in München
die Verbands-Vereine allseitig ihre Zustimmung zur Uebernahme
der Vorortsgeschäfte durch den genannten bayerischen Verein er-
theilt hatten, ist nunmehr Seitens desselben die Uebernahme
dieser Geschäfte erklärt und der Vorortsvorstand folgendermaßen
gebildet worden:
Direktor Emil Lange, Vorsitzender;
Professor und Konservator Rud. Seitz,
Fabrikant FranzRadsxieler, stellvertretender Vorsitzender;
Unterstaatssekretär z. D. vr. von Mayr, Schriftführer.
Nachdem sich die Verbandsvereine damit einverstanden erlärt
haben, daß im laufenden Jahr der ordentliche Delegirtentag des
Verbandes und ein allgemeiner Kunstgewerbetag in München abgehalten
wird, ist als Zeitpunkt hiefür Seitens des Vororts der Anfang des
Monats August in Aussicht genqmmen. Das Zusammentreffen dieser
Vereinigung berufenster Vertreter des deutschen Kunstgewerbes mit der
deutsch-nationalen Kunstgewerbe-Ausstellnng begründet die Hoffnung auf
recht zahlreichen Besuch sowohl des Delegirtentages als des Kongresses.
Aber auch die weitere Hoffnung darf wohl hieran geknüpft werden,
daß jene deutschen kunstgewerblichen Vereinigungen, die bis jetzt noch
nicht dem verbände angehören, es nicht unterlassen mögen, baldigst
ihren Beitritt dem Vorort zu erklären, damit München bei dem
Delegirtentag, dem Kongreß und der deutsch-nationalen Kunstgewerbe-
Ausstellung das ganze deutsche Kunstgewerbe ohne jegliche Ausnahme
herzlichst zu begrüßen vermöge.
^Venmischke AMHeilungen.
Kunstgewerbliche Konkurrenzen.
Protokoll über die Beurtheilung der Konkurrenz-
arbeiten zu einemneuenUmschlagfürdasAdreßbuchdes
bayerischen Kunstgewerbe-Vereins. Sitzung der Redaktions-
Kommission vom *. Februar *888. Anwesend die Herren: Direktor
Lange, Professor F. von Miller, Professor Romeis, Professor
Gmelin, Architekt Stulberger, Fabrikant Staeble. Durch den
Vereinsvorstand, Herrn Direktor Lange, wird zunächst konstatirt, daß
auf Grund des zu Anfang Dezember *887 erfolgten Konkurrenzaus-
schreibens bis zum Schlußtermin der Konkurrenz, d. i. den 9. Januar ds.Is.,
im Ganzen neun Entwürfe im Vereinssekretariate eingelaufen sind.
Nach eingehender Prüfung derselben gibt das Schiedsgericht sein Urtheil
dahin ab, daß keiner der Entwürfe den Anforderungen und dem Zweck
des Ausschreibens soweit entspricht, um zur unmittelbaren verwerthung
des neuen Adreßbuches befürwortet werden zu können. Als die der
Aufgabe am nächsten kommenden Lösung wird der Entwurf mit dem
Motto: „auf Wiedersehen" erkannt, bei welcher Arbeit zugleich die
fleißige Durchführung der Zeichnung hervorgehoben wird. In Rücksicht
hierauf beschließt das Schiedsgericht einstimmig, dem Verfasser des
genannten Entwurfes einen Preis von 40 Mark zuzuerkennen und
zugleich bei der Vereinsleitung zu beantragen, daß der Preisträger
gegen besondere Honorirung mit Ausarbeitung eines neuen Entwurfes
nach den Angaben der Redaktions-Kommission betraut werden solle.
Die Eröffnung des Louvcrts ergab als Verfasser Herrn Alois
Müller in München.
München, den *. Februar *888.
Im Aufträge des Schiedsgerichtes
(gez.) Lange.
(gez.) Gmelin.
Ausfertigung: Unter Sanktionirung und Veröffentlichung obigen
Protokolles geben wir zugleich bekannt, daß die sämmtlichen
Konkurrenz-Entwürfe in der Vereins-Wocheuversammlung
vom 7. Februar zur Ausstellung gelangten.
Die vorstaudichaft
des bayerischen Irunstgewerbe-Vereines:
(gez.) Lange.
(gez.) Kitzinger.
Neue Konkurrenz-Ausschreibungen:
*. Deutsche Linoleum- und W achstuch-Lomx. in Rix-
dorf-Berlin: Teppichmuster auf Linoleum; Termin *. Mai,
Preise 500, 300, 200 N., weitere Entwürfe werden zu 50 M. an-
gekauft. — Programme u. A. in München bei Franz Fischer Sc Sohn,
Theatinerstraße 3 7.
2. „Der praktischeRathgeberim Gbst- und Gartenbau"
(Frankfurt a/G.) Zeichnung (*9/26 cm), Landhaus mit Gartenanlagen
darstellend; Termin *5. Mai, Preis 500 M.; nicht prämiirte Arbeiten
können um 50 M. angekauft werden. Preisgericht: 3 Landschafts-
gärtner, * Architekt, * Maler.
3. Verfchönerungsverein zu Frankfurt a/M.: Monu-
mental-Landelaber auf dem Roßmarkt i» Frankfurt. Termin 3* Mai;
(Kostenaufwand *0,000 M. Preise 300 und 200 M.
<*. Kunstgewerbe-Verein in Halle a. S. Geschäfts-Plakat
für die L. Bauer'fche v -'trauere,; farbige Zeichnung, 75 cm hoch,
56 cm breit. Termin: ° April; Preise zusammen -*00 M., erster
Preis mindestens 200 ITcV
Die Programme z u sämmtlichen Konkurrenzen
können im Vereinssekretariat eingesehen werden.
Rom. vatikanische Ausstellung.
Seit Anfang März ist die nach vieler Richtung hin so bedeutende
Ausstellung dem Besuche des Publikums außer zweier Wochentage
nun auch am Sonntage geöffnet. Allgemeine Klage wird laut über
das Fehlen eines Führers oder doch wenigstens eines summarischen
Kataloges; noch immer aber langen Kasten und Kisten an mit Ge-
schenken. Um nur einmal von den Kirchengeräthen zu sprechen, so
sind allein bis jetzt 800 Pastoralringe vorhanden, 900 Kelche, 30,000
Stolen, *00,000 Pettorale, *5,000 Meßgewänder, -*0,000 Lhorhemden
und viele dieser Stück sind von ganz außergewöhnlichem Werthe, so
ist z. B. die Stola der Damen von Bogota (Lolombia), aus
Silberbrokat gefertigt mit *-*,800 Perlen, 800 Smaragden und 3-*0
Diamanten geschmückt. F. O. S.
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