Nr. i
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
7
Auch Nr. 156 stammt von diesem
Bianni her.
Bei Nr. 141 schlage ich vor, sie
J. de Momper der Jüngere zu
taufen.
Die Benennung von 142 als Gillis
Mostaert bestätigt sich nach dem, was
mir aus Stockholm, Hannover und
Wien von Gillis Mostaert eben erim
nerlich ist. Die Benennung Mostaert
dürfte in diesem Falle auf G. Glück
zurückgehen.
Pieter Mulier der Ältere, Peeter
Neffs der Jüngere, Aart v. d. Neer,
Neufchatel geben zu keinem Zweifel
in ihrer Benennung Anlaß.
Nr. 149 wird Pieter de Neyn ge>
nannt. Ich müßte die Sache erst über'
prüfen, meine aber, daß die Figuren
von anderer Hand und merklich später
aufgemalt sind.
Nr. 156 stellt nach dem alten Ver'
merk auf der Kehrseite den König
Gustav Adolf von Schweden dar. Der
Name „Bianni" bezieht sich etwa auf
den Vorbesitzer des Bildes. Der Katalog
nennt als den Dargestellten den Prinzen
Friedrich Heinrich von Oranien, wohl
auf Grundlage bestimmter VergleL
chungen. Ich entscheide mich vorläufig
nicht und nenne auch den Maler Paix
als den Urheber des Gemäldes (nach
De Groot) nur mit Vorbehalt. Den
Jan Asselyn, an den ich früher ge'
legentlich vor dem Bilde erinnert habe,
möchte ich aber weiter nicht mehr da'
mit in Verbindung bringen. Höchstens
will ich eine neuerliche Vergleichung
mit Hillegart vorschlagen. (Zu Paix „Oud
Holland" 1899.)
Unter den folgenden Nummern
ist ein signierter Paudiss von 1661
recht interessant. Ein damit verwandtes
Bild aus demselben Jahre zeigte sich
auf der Wiener Versteigerung Falken'
heyn und gelangte bei dieser Gelegen'
heit an Gaston von Mallmann. Sind
es Eigenbildnisse des Malers? (Das Bild
der Galerie Nostitz ist erwähnt durch
Woltmann in den Mitteilungen der
k. k. Zentralkommission f. E. u. E. d.
K. 1877, S. 31.)
Alles aber in der ganzen Galerie
wird überragt durch das große Rabbiner'
bildnis des Rembrandt aus dem Jahre
1634. Vor Jahren konnte man der Da'
tierung nicht beikommen, die im Falz
stack. Daher wohl steht das Bild in
Michels: Rembrandt (S. 560) nur mit
der ungenauen Zeitangabe: „vers 1635"
verzeichnet. Die neueren Rembrandt'
Werke führen, soweit ich sie auf dieses
Bild hin aufgeschlagen habe, das Datum
1634 an.
Die vier „Salvator Rosa“ mögen
doch noch einmal überprüft werden.
Bei Nr. 183, einer Flucht nach
Ägypten von Rottenhammer, hängt
der Vorname Giova(nni) in der Sig'
natur jedenfalls mit Rottenhammers
Aufenthalt in Italien zusammen. Nr. 185
ist als Werk Rottenhammer keineswegs
sichergestellt. In der Jahreszahl ist 15
undeutlich.
Zum Rubens (Nr. 186, Bildnis
des Ambrogio Spinola) darf ich nicht
verschweigen, daß ich das Exemplar in
Braunschweig für wertvoller erachte.
Ruisdael, Ruthardt, Savery,
Schalcken, D. Seghers unanfechtbar.
Jan Steen: Beim Arzt (mit einer
Allegorie des Todes) und ein Gegen'
stück sind gute, verhältnismäßig früh
fallende Werke des erfindungsreichen
Leydeners. (Vgl. auch Mitteilungen der
k. k. Zentralkommission f. E. u. E. d. K.
1890, S. 189.)
„Soukens“ und Spillenberger
nicht eben durch Kunstwert bestechend,
aber als Proben von seltenen Meistern
fürs Studium recht willkommen.
Dirck Stoop: Scharmützel. Tüch'
tige Leistung aus dem Jahre 1644.
Pietro Vecchia (Nr. 222). Der
Bravo, der das Schwert zieht. Eine ganz
ähnliche Darstellung in der Galerie
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
7
Auch Nr. 156 stammt von diesem
Bianni her.
Bei Nr. 141 schlage ich vor, sie
J. de Momper der Jüngere zu
taufen.
Die Benennung von 142 als Gillis
Mostaert bestätigt sich nach dem, was
mir aus Stockholm, Hannover und
Wien von Gillis Mostaert eben erim
nerlich ist. Die Benennung Mostaert
dürfte in diesem Falle auf G. Glück
zurückgehen.
Pieter Mulier der Ältere, Peeter
Neffs der Jüngere, Aart v. d. Neer,
Neufchatel geben zu keinem Zweifel
in ihrer Benennung Anlaß.
Nr. 149 wird Pieter de Neyn ge>
nannt. Ich müßte die Sache erst über'
prüfen, meine aber, daß die Figuren
von anderer Hand und merklich später
aufgemalt sind.
Nr. 156 stellt nach dem alten Ver'
merk auf der Kehrseite den König
Gustav Adolf von Schweden dar. Der
Name „Bianni" bezieht sich etwa auf
den Vorbesitzer des Bildes. Der Katalog
nennt als den Dargestellten den Prinzen
Friedrich Heinrich von Oranien, wohl
auf Grundlage bestimmter VergleL
chungen. Ich entscheide mich vorläufig
nicht und nenne auch den Maler Paix
als den Urheber des Gemäldes (nach
De Groot) nur mit Vorbehalt. Den
Jan Asselyn, an den ich früher ge'
legentlich vor dem Bilde erinnert habe,
möchte ich aber weiter nicht mehr da'
mit in Verbindung bringen. Höchstens
will ich eine neuerliche Vergleichung
mit Hillegart vorschlagen. (Zu Paix „Oud
Holland" 1899.)
Unter den folgenden Nummern
ist ein signierter Paudiss von 1661
recht interessant. Ein damit verwandtes
Bild aus demselben Jahre zeigte sich
auf der Wiener Versteigerung Falken'
heyn und gelangte bei dieser Gelegen'
heit an Gaston von Mallmann. Sind
es Eigenbildnisse des Malers? (Das Bild
der Galerie Nostitz ist erwähnt durch
Woltmann in den Mitteilungen der
k. k. Zentralkommission f. E. u. E. d.
K. 1877, S. 31.)
Alles aber in der ganzen Galerie
wird überragt durch das große Rabbiner'
bildnis des Rembrandt aus dem Jahre
1634. Vor Jahren konnte man der Da'
tierung nicht beikommen, die im Falz
stack. Daher wohl steht das Bild in
Michels: Rembrandt (S. 560) nur mit
der ungenauen Zeitangabe: „vers 1635"
verzeichnet. Die neueren Rembrandt'
Werke führen, soweit ich sie auf dieses
Bild hin aufgeschlagen habe, das Datum
1634 an.
Die vier „Salvator Rosa“ mögen
doch noch einmal überprüft werden.
Bei Nr. 183, einer Flucht nach
Ägypten von Rottenhammer, hängt
der Vorname Giova(nni) in der Sig'
natur jedenfalls mit Rottenhammers
Aufenthalt in Italien zusammen. Nr. 185
ist als Werk Rottenhammer keineswegs
sichergestellt. In der Jahreszahl ist 15
undeutlich.
Zum Rubens (Nr. 186, Bildnis
des Ambrogio Spinola) darf ich nicht
verschweigen, daß ich das Exemplar in
Braunschweig für wertvoller erachte.
Ruisdael, Ruthardt, Savery,
Schalcken, D. Seghers unanfechtbar.
Jan Steen: Beim Arzt (mit einer
Allegorie des Todes) und ein Gegen'
stück sind gute, verhältnismäßig früh
fallende Werke des erfindungsreichen
Leydeners. (Vgl. auch Mitteilungen der
k. k. Zentralkommission f. E. u. E. d. K.
1890, S. 189.)
„Soukens“ und Spillenberger
nicht eben durch Kunstwert bestechend,
aber als Proben von seltenen Meistern
fürs Studium recht willkommen.
Dirck Stoop: Scharmützel. Tüch'
tige Leistung aus dem Jahre 1644.
Pietro Vecchia (Nr. 222). Der
Bravo, der das Schwert zieht. Eine ganz
ähnliche Darstellung in der Galerie