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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 5.1909/​1910

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V. LIEFERUNG.

Aus der Literatur.
»Jahrbuch der bremischen Samm-
lungen.« Redigiert von Dr. G. Pauli.
II. Jahrgang, 2. Halbband. Ausgegeben im
Juli 190g (Bremen, Franz Leuwer).
Enthält Artikel von H. Schmidt (»Zur
Technik des japanischen Holzschnittes«),
von E. Waldmann (»Ein Gemälde von
Manet«), von F. v. Spreckelsen (»Die Peter
Wilckenssche Porträtsammlung«), G. Pauli
(»Leihausstellung moderner Kunst« und »Cra-
nachs Heilige Nacht«) und Arbeiten über
kunstgewerbliche Gegenstände, überdies die
Jahresberichte des Gewerbemuseums, des
Kunstvereins und der Stadtbibliothek. Der
Halbband ist reichlich mit Abbildungen nach
Gemälden versehen, unter denen sich auch
befinden Cranachs »Heilige Nacht« aus
dem Besitz der Familie Magnussen und das
Astruc-Bildnis von Ed. Manet im Besitz
der Bremer Kunsthalle.
Dottore E. Verga und Architetto
L. Beltrami: »Raccolta Vinciana presso
L’Archivio storico del Comune di Milano«,
5 to fascicolo (Mailand 1909). 8°.
Das Erscheinen der vier ersten Bändchen
»Raccolta Vinciana« ist von den Blättern für
Gemäldekunde angezeigt worden. Dabei konnte
auf die Nützlichkeit der Bemühungen eines
Verga und Beltrami hingewiesen werden, die in
der Lionardo-Sammlung des Castello Sforzesco
in Mailand eine ganze Lionardo Bibliothek
anzulegen begonnen haben. Von den erfreu-
lichen Fortschritten, die auf dem angedeuteten
Gebiet gemacht werden, legt auch das neue,
fünfte Bändchen Zeugnis ab. Dieses enthält
eine Reihe wertvoller bibliographischer Mit-
teilungen, von denen sich nicht wenige auf
Lionardos Abendmahlbild und auf die
Konservierung dieses großen Wandbildes durch
Cavenaghi beziehen.
»Professor Dr. Max Wingenroth in
Karlsruhe und Stadtpfarrer Dr. Gröber in
Konstanz«: »Die Grabkapelle Ottos III. von
Hachberg, Bischofs von Konstanz und die
Malerei während des Konstanzer Kon-
zils.« Freiburg (Baden), J. Bielefelds Verlag.

Weitere Bücheranzeigen müssen ins
nächste Heft geschoben werden, das übrigens
dem vorliegenden rasch nachfolgen soll.
Briefkasten.
Frl. — in M. In dieser Angelegenheit
kann ich nur mit Horaz ausrufen: »O imita-
tores, servum pecus.«
Mme. — in P. Das war bei meinem ersten
Aufenthalt in Paris 1881. Damals war ich den
Frühling und Frühsommer hindurch lebhaftest
mit Studien über französische Kunst und mit
ikonographischen Arbeiten beschäftigt. Eugene
Müntz, Coujarod, Sagliot, Delisle u. a. waren
mir in meinen Studien förderlich.
Herrn Dr. R—• in W. Ja, ja! die an-
gebliche Lionardosche Wachsbüste im
Kaiser Friedrich-Museum. Die ist allerdings
sehr angeblich von Lionardo. Einen
sicheren Anhaltspunkt für die Benen-
nung Lionardo haben Sie, wie Sie schrei-
ben, nicht finden können. Ich finde auch
keinen. Da wirkt die Aufklärung des Zu-
sammenhanges geradewegs erlösend. Denn
darüber, daß der englische Plastiker des
ig. Jahrhunderts R. C. Lucas (1883) der
Autor jener Wachsbüste ist, gibt es
nun keinen Zweifel mehr. Hat man doch
Lucas an der Büste arbeiten gesehen. Sein
Sohn hat ihm dabei geholfen. Sie haben
»The Times« und die »Daily Mail« gelesen.
Bitte, übersehen Sie nicht die wichtigen Mit-
teilungen in »The illustrated London News«
vom 30. Oktober Igog. — Die Nachricht
davon, daß die Wachsbüste dem Giovannino
des »Michelangelo« gegenüber aufgestellt
wird, müßte mir erst ganz besonders be-
stätigt werden.
Herrn M—. In der kräftigen Einseitig
keit der Begabung liegt gerade der Wert
des Künstlers, den Sie mir genannt haben.
Woher mögen Sie die ideale Vorstellung vom
allseitig gleichmäßig entwickelten Menschen
haben?

Preis des V. Beilageheftes 2 K 40/1 = 2 Mark. — Druck von Friedrich Jasper in Wien.
 
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