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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 22.1908

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[Mitteilungen - Mémoires]
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Wolff, Felix: Grabstätten in der Klosterkirche St. Maria zu Niedermünster
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https://doi.org/10.11588/diglit.24954#0258

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— 240 —

arianischen Kreuzes, das untere, den Gharakter eines Vortragkreuzes.
Die Grabplatte ist unbeschâdigt und ruht ohne Unlermauerung auf auf-
geschiittetem Boden. In demselben und in der Umgebung wurden viele
rnenschliche Knochen gefunden, darunter fünf Schâdel. Die Knochen
liegen ohne Ordnung herum, so
dass zu bestimmende Nachbestatt-
ungen nichl festgestellt werden
kônnen. Die gleich miter der Flatte
sich zeigende dunkle mit Kohlen-
resten vermengte Erde am Fuss-
ende stammt von einem Feuerherde
lier, der über dem Grab in der
Vorballe wahrend der letzten Jahr-
zehnte gestanden hat. Der ehema-
lige Pâchter batte hier einen Ilerd
aufgestellt, da er die Vorhalle als
Waschküche benutzte. In einer
Tiefe von 1,10 m lagen die noch
. unberührten Gebeine der hier Be-

Fig. 1.

statteten von Westen nach Osten
gerichtet, also nach dem Hauptaltar sehend. Der Kôrper war auffallend
klein 1,35 lg. und die schon sehr zersetzten Knochen zeigten eine
tiefe rostbraune Farbe. Beigaben sind nicht gefunden worden.

Grab II. Das Grab liegt in dem dritten, dem letzten Joche des Millel-
schiffes vor den Treppenstufen, die auf der Südseite zur Vierung führen.
Die liegende Deckplatte (Fig. 2) zeigt oben das Wappen der Familie
von Buchegg und unten dasjern'ge der Familie Senn von Münsingen.
Auf der Flatte stand vor dem Zusammenbruch der Kirche aufrecht an
der Wand auf zwei kleinen Unterstützungen ruhend die Grabplatte
(Fig. 3) der Margaretha Senin, Àbtissin von Niedermünster, f 1300.
Die Inschrift auf dem Grabstein lautet :

f • 0 • Marga / Senin Abatissa inferioris monasterii. Hohenburg.

Anno Dni. MCCCLX.

Die liegende und stehende Platte bezeichnen nach Wappen und
Inschrift ein und dieselbe Àbtissin; es ist die Margaretha Senin1, die

1. Nicht Margaretha von Senon; der oben erwâhnte Sarkophag zeigte dieselben
Wappen, sodass noch eine zweite Beerdigung einer Person aus dem Hause der Buchegg
und Senn von Münsingen hier stattgefunden hat.

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