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Boeck, Kurt
Indische Gletscherfahrten: Reisen und Erlebnisse im Himalaja — Stuttgart [u.a.], 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.16241#0133
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Fünftrs Raxiket.
Aufbruch ins Hochgcbirgc.

s ivurde dunkel, ehe ivir die ersten Häuser vvu Naini Tal
erreichten. Der Mond ivar aufgegangen und beleuchtete
magifch das phantastifche Bild des Ortes, das fich bei einer
plötzlichen Straßenwindung unter nns zeigte. Jn dem Spiegel des
Sees funkelten die Lichter aus den Villen und Klubhäusern, die an
seinem Ufer zwischen Bäumen versteckt lagen. Dahinter stiegen be-
ivaldete Bergrücken empor und erinnerten an den verheerenden Berg-
rutsch, der am 18. September 1880 den Ort mit zahlreichen Ein-
wohnern verschüttet hatte. Diefe Sommerfrische wird nämlich auch
im Winter von den Familien englifcher Beamten, die nur ihren kurzen
Sommerurlaub hier zubringen können, bewohnt.

Ganz ungeivöhnlich erschienen mir die Häufer des Bazars an
der Straße, die fich zum Seeufer hinunterzog. Diefe braunen, mit
Schnitzereien reich verzierten Holzhäuser hatten nämlich vorn und
hinten eine Thür zu der im Zickzack, also zweimal, an jedem Ge-
bäude vorbeiführenden Straße; die vordre, nach dem See gekehrte
Seite hatte viele Etagen mit Galerien, während die rückwärtige
außerordentlich niedrig und glatt war.

Wir fanden im übervollen Albion-Hotel nur mit Not und
Mühe Unterkunft; der Wirt fah uns gleich an, daß wir nicht zu
den üblichen Sommerfrischlern gehörten, lächelte aber recht spöttisch,
als ich ihm fagte, daß ich auf die nMovvs« tzxZ Himalaja gehen
wollte.
 
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