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Boeck, Kurt
Indische Gletscherfahrten: Reisen und Erlebnisse im Himalaja — Stuttgart [u.a.], 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.16241#0278
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Zwölftes Kaxitel.

Dcr hvchstc Wcidcplat; im Knmaon-Himalaja.

it Abzug der je vier Stunden erfordernden kleinen Abstecher
^ in die Seitenthäler des Lival Gadh und Panschu dauerte
unser Marsch von Martoli nach Milam volle acht Stunden,
so daß ich erst in sinkender Nacht dicht unterhalb Milams aus einer
Rani Koti genannten Stelle an einem mächtigen Sandhügel mein
Zelt ausschlagen konnte. Die vor den Schashürden und Häuserstaffeln
von Milam lodernden Feuerreihen erhellten selbst unsren Lagerplatz ein
rvenig, gleichzeitig aber verursachte das Gekläff der dort oben über
unsre Anwesenheit schier rasend werdenden Hunde einen so gräß-
lichen und unaushörlichen Nachtlärm, daß ich trotz der sechzehn
schweren Marschstunden kein Auge zuthun konnte.

Erst am nächsten Morgen bemerkte ich, daß wir unvorsichtiger-
weise in nächster Nähe des Znsammenfluffes des vom Utadurha-
gletscher kommenden gelblichweißen Dung Pani und des aus dem
Milamgletscher strömenden hellgrauen Gori genächtigt hatten; wäre
ein schwerer Regen oder zufällig gar ein Wolkenbruch niedergegangen,
so hätten wir die denkbar günstigste Stelle zum Weggeschwemmt-
werdeu gehabt.

Bei Erwähnung des Namens Dung Pani möchte ich der außer-
ordentlichen Schwierigkeit gedenken, die meiner Verständigung mit den
Eingebornen hinsichtlich der Berg- und Flußbezeichnungen entgegen-
stand. Jeder Hirt oder Jäger im Himalaja kennt gewöhnlich nur die
 
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