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Boeck, Kurt
Indische Gletscherfahrten: Reisen und Erlebnisse im Himalaja — Stuttgart [u.a.], 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.16241#0312
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Vierzrhnkes Raxikel.

Eiuc fabelhaste Erscheiuung.

MW^er nächste Tag begann in gleicher Schonheit, und es fiel mir
deshalb nicht ein, sosort mieder nach Milam zurückzukehren.

^ Wäre ich ausschließlich des Bergkraxelns wegen in den
Himalaja gegangen, hätte ich allerdings kaum etwas Gescheitres thun
können, als auch noch die hintre, mehrere tausend Fuß höhere Spitze
der nördlichen Fortsetzung des Panschakurigebirgsstocks bis zum letzten
Gipselfirst zu erklimmen. Nachdem ich mich aber durch unser schon
erwähntes Höherhinausklettern um weitre vier- bis fünfhundert Meter
überzeugt hatte, was für „schieche Platten" hierbei zu überwinden
waren, schienen uns doch die mir jetzt beschiednen klaren Tage zu
kostbar für ein solches Vergnügen, da meine Bilderausbeute dadurch
keine sonderliche Bereichrung erfahren konnte; jeder Kenner wird
wissen, daß der Bildeindruck einer Hochgebirgsphotographie keines-
wegs immer mit der Höhe des Standpunktes zunimmt.

Dagegen reizte es mich, den obren Teil des Milamgletschers
etwas näher kennen zu lernen. Jch nahm deshalb außer dem Tiroler
den besten Klettrer unter den Kulis mit mir, schickte die übrige
Gesellschaft mit dem Gepäck nach Milam und stieg in nordwestlicher
Richtung zum Milmngletscher ab. Beim Abbrechen meines Zeltes
stellte sich zu meiner sreudigen Ueberraschung heraus, daß es auf
einem wahren Teppich von winzig kleinem, sast moosartigem Edel-
weiß gestanden hatte.
 
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