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Boeck, Kurt
Indische Gletscherfahrten: Reisen und Erlebnisse im Himalaja — Stuttgart [u.a.], 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.16241#0295
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Dreizrhnkes Kazntel.

Besteignug des Panschaknri.

ördlich von Milam erhebt sich ein gewaltiger Felsrücken, dessen
Steilabstürze nach Süden, also nach Milam hin, sast un-
ersteiglich aussehn. Der Westabhang dieses Berges nach dem
Milamgletscher schien dagegen keine allzu großen Schwierigkeiten zu
bieten, nnd da mir, nach sorgsältiger Prüfung der Umgegend, keine
andre Höhe eine so umsassende Ueberschau der um den Milam-
gletscher gruppierten Gebirge versprach, beschloß ich die Besteigimg
dieses vom Panditen Panschakuri genannten Rückens, um von dort
aus ein Panorama der Kumaonalpen aufzunehmen.

Die Witterung hatte sich zwar in den letzten Tagen des Angust
gebessert, aber „es hat halt immer noch nicht die rechte Adlichkeit,"
brummte der Tiroler tagtäglich, weil der Wind noch immer nicht
aus dem allein seligmachenden nordöstlichen Himmelswinkel zu blasen
geruhte. Trotzdem wollten wir den Ausstieg versuchen.

Zunächst ging unser Marsch von Milam in nordwestlicher
Richtung bis zu dem etwa zwei Kilometer sernen Eisthore des Milam-
gletschers, aus dem bei 11340 Fuß (3456 m) die Quelle des
Gori herausstürzt. Dann stiegen wir auf der gewaltigen Moräne
des Gletschers und auf seiner mit Geröll beschütteten Oberfläche in
gleicher nordwestlicher Richtung weiter, als Thalschluß stets die
wundervolle Schneepyramide des 23 220 Fuß (7077 m) hohen
 
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