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Boeck, Kurt
Indische Gletscherfahrten: Reisen und Erlebnisse im Himalaja — Stuttgart [u.a.], 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.16241#0242
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Zehukrs Kazükrl.

Böse P r ii fu n g s st nu d e n.

^VWUie Kulis betrachteten mich beim Aufbruch mit so mitleidig

hoffnungsloseu Blicken, als ob ich zur unvermeidlichen Hin-
richtung fchritte. Ein alter, knorriger Hirt ftapfte mit einem
langgestielten Beile voraus, und sein muntres, zerlumptes Söhnchen
kletterte lustig hinter ihm her.

Zuerst ging es über fehr unangenehm steile und mit ftahlharten,
rasiermefserscharfen, langen Gräsern bestandne Halden und dann
an unheimlich fchwarzen, lotrechten oder gar überhängenden Felsen
hinunter in die Tiefe; wiederholt mußten wir hierbei unter Gieß-
bächen fortklettern, die von der Höhe dieser Felfen in die wüste
Urwaldmasfe hineinschosfen und von dort in dem fürchterlichen Durch-
einander von Steinen und Ranken und Büschen nnd Bäumen ver-
schwanden. Jmmer näher scholl ein dröhnendes Stampfen, wie von
zahllosen Pochmühlen, das nur von dem Ram Ganga herkommen
konnte; als ich aber endlich zwischen den dicht mit Büschen und
Schlinggewächsen überwncherten Felsblöcken feines Randes stand,
blieb mir unwillkürlich der Mund weit offenstehen. Und was ver-
urfachte dieses geistreiche Gesicht? War es die unanfhörliche Lust-
erfchütternng durch das Geräusch des Wassers, in dem das gleich-
zeitige Abfeuern von hnnderttausend Riesengeschützen kaum zu hören
gewesen wäre, war es das Staunen über das wilde Schluchtenbild,
das alles übertras, was die kühnste Malerphantasie sich ausdenken
 
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