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ungemein finnreichen, aus der Photographie ersichtlichen Weise nnr
den Körper und steckten deren Ecken mit eisernen Nägelrr zusammen.
Auf diesem Bild erkennt man auch, welche Breite der nie von einem
Schuh eingezwängte Fuß solcher Naturkinder erlangt.
Der Tiroler musterte diese sür Hochgebirgswandrungen allerdirrgs
nicht ganz geeigneterr nackten Beine der Hirten mit ärrßerster Gering-
schätzung. Ties und besorgt seuszte er:
„Se hent jo nix an! Jm Kaukasus haben die Träger doch
wenigstens was angehent!" —
Eine halbe Stunde oberhalb des Bungalo versperrte ein von
Osten kommender Zufluß des Pindar das Fortkommen. Ein Wolken-
bruch hatte den Bach weit über seine User getrieben, und die mit-
gerissnen Steine machten das Durchschreiten des lehmigen Wild-
wassers zu einer Unmöglichkeit. Unter Ansührung des Schikars, der
mit seinen abgehärteten nackten Füßen ein unübertresslicher Klettrer auf
den glatten, steilen Felshängen war, stiegen wir dem Wildbach entgegen,
bis es uns gelang, an einer schmalren Stelle aus die andre Seite
zu kommen. Die enge Felsschlucht, durch die dieses wüste Gewässer
tobte, zeigte derrtlich die Anwesenheit vorr Bären, und mit Zuversicht
steckte der Schikar seine Nase und seirr bereit gehaltnes Gewehr in
jede Höhlung des Gesteins, ohne jedoch das erhoffte Bärenfell errirrgen
zu können.
Jn Martoli war die Aufregung urrd Ueberraschung über unsre
Ankunft groß. Seit den kartographischen Studien, die hier vor einigen
Jahren unternommen waren, hatte sich in Martoli nur ein einziger
englischer Sportsman gezeigt, der schließlich von einem Bären am
Pindargletscher zerrissen rvorden war, und der Schikar wres mir
voll Stolz die Belobigung vor, die er von der irrdischerr Regierung
sür die Bergung seiner Leichenreste erhalten hatte.
Die Hirten trafen wir grade bei der Schafschnr oder richtiger
beim Abschaben der Wolle; jeder Hirt hatte ein ausgestrecktes Schas
aus einer Decke vor sich liegen, das mit den Füßen an vier Pflöcken
ungemein finnreichen, aus der Photographie ersichtlichen Weise nnr
den Körper und steckten deren Ecken mit eisernen Nägelrr zusammen.
Auf diesem Bild erkennt man auch, welche Breite der nie von einem
Schuh eingezwängte Fuß solcher Naturkinder erlangt.
Der Tiroler musterte diese sür Hochgebirgswandrungen allerdirrgs
nicht ganz geeigneterr nackten Beine der Hirten mit ärrßerster Gering-
schätzung. Ties und besorgt seuszte er:
„Se hent jo nix an! Jm Kaukasus haben die Träger doch
wenigstens was angehent!" —
Eine halbe Stunde oberhalb des Bungalo versperrte ein von
Osten kommender Zufluß des Pindar das Fortkommen. Ein Wolken-
bruch hatte den Bach weit über seine User getrieben, und die mit-
gerissnen Steine machten das Durchschreiten des lehmigen Wild-
wassers zu einer Unmöglichkeit. Unter Ansührung des Schikars, der
mit seinen abgehärteten nackten Füßen ein unübertresslicher Klettrer auf
den glatten, steilen Felshängen war, stiegen wir dem Wildbach entgegen,
bis es uns gelang, an einer schmalren Stelle aus die andre Seite
zu kommen. Die enge Felsschlucht, durch die dieses wüste Gewässer
tobte, zeigte derrtlich die Anwesenheit vorr Bären, und mit Zuversicht
steckte der Schikar seine Nase und seirr bereit gehaltnes Gewehr in
jede Höhlung des Gesteins, ohne jedoch das erhoffte Bärenfell errirrgen
zu können.
Jn Martoli war die Aufregung urrd Ueberraschung über unsre
Ankunft groß. Seit den kartographischen Studien, die hier vor einigen
Jahren unternommen waren, hatte sich in Martoli nur ein einziger
englischer Sportsman gezeigt, der schließlich von einem Bären am
Pindargletscher zerrissen rvorden war, und der Schikar wres mir
voll Stolz die Belobigung vor, die er von der irrdischerr Regierung
sür die Bergung seiner Leichenreste erhalten hatte.
Die Hirten trafen wir grade bei der Schafschnr oder richtiger
beim Abschaben der Wolle; jeder Hirt hatte ein ausgestrecktes Schas
aus einer Decke vor sich liegen, das mit den Füßen an vier Pflöcken