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Brandi, Karl [Oth.]
Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei Reichenau (Band 1): Die Reichenauer Urkundenfälschungen: mit 17 Tafeln in Lichtdruck — Heidelberg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.14855#0012

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VI

Vorwort.

Von anderer Seite ist für die Geschichte der Reichenau ja überaus viel geschehen. Wir
erinnern nur an die Arbeiten von Adler, Kraus, Neuwirth u. s. w. zur Kunstgeschichte, von
Ebert, Dümmler, König, Brambach zur Geschichte des geistigen Lebens u. a. mehr. Der
Katalog der einstigen Reichenauer Handschriften ist von Holder wenigstens im Manuskripte
vollendet. Ohne die Ausführung der drei vorstehend angegebenen Arbeiten würde es aber un-
möglich sein, an die Ausführung einer Geschichte der Reichenau heranzutreten, und eine Geschichte
der Reichenau ist doch ein gutes Stück der deutschen Kultur-, Litteratur- und Kunstgeschichte.

Das waren die Gesichtspunkte, von welchen ausgehend die beiden genannten Herren der
Konnnission im Jahre 1889 vorschlugen, der Abfassung der Geschichte der Reichenau die Be-
arbeitung und Veröffentlichung einiger Hefte: «Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei
Reichenau» vorausgehen zu lassen.

Durch eine eigentümliche Verknüpfung von Umständen kam nun die Kommission in die
Lage, den ersten Teil des vorstehenden Programms rascher, als es sonst zu erwarten war, ver-
wirklichen zu können. Die Untersuchung über die Entstehung der Constihdio de expeditione Romana-
hatte Herrn Professor Dr. Scheffer-Boichorst und im weiteren Verlauf auch Herrn Archivrat
Schulte dazu geführt, den Fälschungen der Reichenau näher nachzugehen und ihren Zusammen-
hangvorläufig festzustellen. Ein Schüler des erstcren, Herr Brandi, hatte dann die Untersuchung
selbständig übernommen und war mit dieser gleichfalls schon zu wichtigen Ergebnissen gelangt.

So war das primum dcsidcrium für die Reichenauer Geschichte fast schon erfüllt, und die
historische Kommission, den Anträgen der Herren Referenten in allem beistimmend, übernahm
deshalb in der Novembersitzung des Jahres 1889 die Sorge für die Drucklegung der damals schon
ziemlich weit vorgeschrittenen Arbeit des Herrn Brandi, welche ohne ihr Eingreifen wohl nur zum
kleinsten Teile als Dissertation an das Licht getreten wäre1).

Die Kommission ermöglichte es dem Verfasser, seine Studien in ihrer ganzen Ausdehnung
zu veröffentlichen; einige Abschnitte (darunter der ganze IV. Teil) sind erst auf ihre Veran-
lassung entstanden.

Die Grundlage bilden die zum größten Teil im Generallandesarchiv zu Karlsruhe auf-
bewahrten Originale der Reichenauer Urkunden; einige versprengte Stücke wurden aus dem fürstlich
Fürstenbergschen Archiv zu Donaueschingen, dem kaiserlichen Bezirksarchiv in Straßburg
und dem königlichen Haus- und Staatsarchivein Stuttgart herangezogen. Außer den historischen
Handschriften, welche das Generallandesarchiv birgt, kam eine Handschrift der Gießener Uni-
versitätsbibliothek in Betracht. Den Vorständen und Beamten der genannten Behörden hat die
badische historische Kommission zugleich mit dem Herrn Verfasser zu danken, nicht minder aber
ihrem eigenen Mitgliede, Herrn Archivrat Dr. Schulte, der diese Veröffentlichung in jeder Weise
gefördert hat.

!) Die Straßburger Dissertation «Kritisches Verzeichnis der Reichenauer Urkunden des VIII.—XH. Jahrb.
Heidelberg 1890» umfaßt vom vorliegenden Werke S. 1—IM—123.

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