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Brandi, Karl [Bearb.]
Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei Reichenau (Band 1): Die Reichenauer Urkundenfälschungen: mit 17 Tafeln in Lichtdruck — Heidelberg, 1890

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.14855#0021

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Urschriften.

3

I. Urschriften.

Eine Zusammenstellung' der Dorsualnotizen und späteren Archivvermerke ergiebt für die Fest-
stellung der Fälschungen nichts, da dieselben überhaupt nicht konsequent angebracht und großenteils
jüngeren Datums sind; — von den neueren Archivnummern war schon die Rede.

Als Originale sind zu verzeichnen:

1. Kaiserurkunden.

12. Ludwig d. Fr. — 815 Dec. 14. Aachen

bestätigt dem Kloster Sintleozesauia, im Herzogtum Alamannien, in pago undresinse, auf Bitte
Abt Heitos, Bischofs von Basel, nach dem vorgelegten Privileg seines Vaters, Kaiser Karl [dep.]
die von diesem und früheren Königen der Franken verliehene Immunität und gestattet freie
Abtswahl.

Or. Strassburg, Bezirksarchiv. Siegel abgefallen.

BM. 581. Sickel, Acta 72, — Schöpflin, Alsatia diplomatica. I, 63. Neugart, cod. dipl. I, 159.
[Gleichzeitige Dorsualnotiz «praeceptum ludouuici imperatoris demunitate et de nostro priuilegii [! ]» von
späterer Hand (saec. XII) «non argentinense» und «ista littera non pertinet ad ecclesiam argentinensem».

13. » — 815 [Dez.] Aachen

bestätigt dem Priester Engilbert, königlichem servus aus dem Fiskus Scuznigauue seinen Besitz
in villa Duringa im Linzgau und gestattet ihm, denselben an das Kloster Sindleoscesauua zu
übertragen und dort zu wohnen.

Or. Karlsruhe A 5. Siegel abgefallen.

BM. 583. Sickel, Acta 74. — Dümge, Reg. bad. p. 67. Wirt, U. B. I, 83 [p. 413 Ver-
besserungen].

[Dorsualnotiz saec. X: praeceptum ludouuici imperatoris de rebus Engilberti presbyteri in pago
Sczuzzunigauue.]

16. » — 839 April 21. Bodman

schenkt auf Intervention des Adalaard [in tiron. Noten] an das Kloster Sindleozesauua die
villa Tetingas, — mit Ausnahme eines näher bezeichneten Teiles —, die Leistungen der Freien
Juncrammus und Folcratus, zwei unrechtmäßig dem Fiskus einverleibte Hufen in Alaholuesbah
mit Cozzo, Gundpreht und Uualdprecht und bestätigt die Besitzungen, welche freie Leute zu
Luzzilonsteti, Nancingas, Uualahuuis an das Kloster gebracht haben.

Or. Karlsruhe A 6. Wohlerhaltenes Siegel Ludwigs.

BM. 960. Sickel, A. 370 [nebst Verbesserungen zu Dümge]. — Dümge, Reg. bad. p. 68.

17. » — 839 Juni 20. Worms

schenkt dem Kloster Sindleozesauua unter Abt Uualafrid auf Fürsprache des Seneschalks
Adalaard [in tiron. Noten] einen Teil der jährlichen alamannischen Zinse, nämlich: den
Zehnten vom Tribut der Centena Eritgaouue und des Ministerium der Grafen Chuonrad und
Raban, den Neunten aus dem Fiskus Sasbach und dem Brisachgaouue, — mit der Bestimmung,
daß diese Ansprüche des Klosters fortan in erster Linie berücksichtigt wrerden sollen.

Or. Karlsruhe A 7. Wohlerhaltenes Siegel Ludwigs.

BM. 963. Sickel, A. 372, — Dümge, Reg. bad. p. 69. Wirt. U.B. I, 117. Vergl. zum Inhalt:
Waitz, D. V. G.2 IV, 117.

[Signumzeile von späterer ungeschickter Hand hinzugefügt.]

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