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Brandi, Karl [Oth.]
Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei Reichenau (Band 1): Die Reichenauer Urkundenfälschungen: mit 17 Tafeln in Lichtdruck — Heidelberg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.14855#0026

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8

Die Überlieferung der Keichenauer Urkunden.

folger, erwirkt habe; bestätigt dem Kloster die freie Wahl und verbietet ausdrücklich die Ein-
führung fremder Äbte.

St, 1142. — Dümge, Reg. bad. p. 95.

Diplom in außerordentlich prächtiger Ausstattung, nach Kehr [Urkunden Ottos III., 70, 98 u.a.] von dem
italienischen Kanzlei-Schreiber Her. D. mundiert, wodurch allein schon die Echtheit fast außer Frage gestellt
wird; der Inhalt ist durch die Bulle Gregors V. vom gleichen Tage [Nr. 66] verbürgt. — Früher von Breiten-
bach ohne Angabe von Gründen und von Dümge' wegen der Bullierung verdächtigt; allein gerade die noch
erkennbare abweichende Bullen-Befestigung spricht am wenigsten gegen die Echtheit; es sind nämlich
recht primitiv unten rechts 5 unregelmäßige Löcher eingestochen, durch welche der Seidenfaden, der im
Vidimus von 139(5l) erwähnten Bulle gezogen war; diese Befestigungsart war nur in den ersten Jahren
Ottos in. üblich. [Foltz, N. A. III pg. 26.]

64. Heinrich IV. — 1862 April. Reichenau

bestimmt, da er bei seinem Besuch auf der Insel Agia (!) die Verhältnisse des Klosters vielfach
zerrüttet findet, daß niemand außer Kaiser und Abt auf der Insel Verfügungs - Rechte besitzen,
noch erwerben darf, daß auf der Insel nur die Handwerker und Diener der Mönche leben
sollen und dem Abt nicht gestattet sei, auf der Insel irgend etwas als Benefizium auszugeben,
wodurch es seiner Bestimmung, dem Unterhalt der Mönche und dem Königsdienst zu genügen,
entzogen würde.

Or. Karlsruhe A 99 [am Rand zerfressen]. Siegel abgefallen.

St. 2669. — Dümge, Reg. bad. p. 109.

[Vom Tagesdatum ist nur IViST. erhalten, was nach Oheim zu II Kl. Jun. zu ergänzen ist; unrichtig ist von
einer Hand d. XV. Jahrh. übergeschrieben: II Kl. Jan.]

3. n?apsturkuncLen.

81. Innocenz TL. — 1140 Febr. 17. Lateran

bestätigt dem Kloster Reichenau unter Abt Friedeloh die demselben von Herzog Konrad von
Zähringen gemachte Schenkung des vierten Teils der villa Ölungen mit allen Rechten des
bisherigen Besitzers.

Jane 8076. — Herrgott, Genealogiae diplomaticae II, 215 p. 160 (ex archivio augensi).

86. Innocenz III. — 1207 März 22. Lateran

nimmt auf Bitten des Abtes Heinrich und der Brüder das Kloster Reichenau, dem römischen
Stuhl unmittelbar unterstehend, unter Bestätigung der Privilegien seiner Vorgänger: Adrian,
Leo, Stephan, Johannes, Bonifaz, Leo, Johannes, Leo IX., Urban IL, Innocenz, Adrian und
Alexander unter seinen Schutz und anerkennt seine Besitztitel und Reellte und zwar freie
Wahl, Weihe in Rom, Auszeichnungen des römischen Abts, Verfahren bei eventueller Ab-
setzung des Abtes, — das Recht, keinen fremden Priester wider Willen in der Klosterkirche
dulden zu müssen, Erlaubnis, von einem beliebigen Bischof Chrisma, 01 und Priesterweihe
erbitten zu dürfen, endlich dieATorrechte und Zeremonien des Abts bei seiner Anwesenheit in Rom.

Or. Karlsruhe. AVohlerhaltene Bulle, Stempel: Diekamp Nr. 26 an gelb roten Seidenschnürcn.
Potthast. 3056a. — Neugart-Mone, ep. const, II, 608.

Or. Karlsruhe A 70.

Bulle abgefallen.

Or. Karlsruhe B 20.

Bulle abgefallen.

0 Dümge, Reg. bad. 95 note: «in margine inferiore, ubi etiam bulla plumbea in calco in Alis blavii coloris
fuit». — Diese Bulla war noch 1593 vorhanden; im Eepertor. 373 ist vermerkt: «bulla plumbea-ist abgerißen liegt aber
jedoch darbey». —
 
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