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Brandi, Karl [Bearb.]
Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei Reichenau (Band 1): Die Reichenauer Urkundenfälschungen: mit 17 Tafeln in Lichtdruck — Heidelberg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.14855#0038

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20

Die Überlieferung der Reichenauer Urkunden.

Unzweifelhaft echt; bestätigt durch Herrn, contr. [1032: Bern Augiae abbas missis Romam
coenobii sui priuilegiis a papa Johanne item prmilegium cum sandaliis, ut episcopalibns indu-
75. mentis missas ageret, accepit.] und die von Pflngk-Harttnng, Iter italicum, 157 mitgeteilte
Notiz [1031. Joh. XIX Bernoni abbati Augiensi scribit de itinere Abbatum(?) aliquot augiensium
eorumque successu.]. — Jaffe 4094.

Die im «Historischen Abriß» Litt. D. I. von Meichelbeck nach den Annalen der Gießener HS. 541s)
gedruckte lateinische Fassung erweist sich durch den sklavischen Anschluß an Oheim und durch die
verunstalteten Formeln deutlich als Rückübersetzung aus dessen Chronik; man vergleiche nur das beiderseits
gekürzte Protokoll:

geschriben mit der hand Sergii, der heiligen
römischen kilchen notarii et secretarii in dem
monat Oktober, V Kl. des november, römisch zal
XV. Beue valete.

scripta manu Sergii, romanae ecclesiae notarii et
secretarii wense Octobri 5 Cal. Novembris indictione
XV. Bemo ') valeto!

76. Leo IX. — 1049 März 26.

bestätigt und erneuert die Privilegien des Klosters.
Öheim p. 109, 10 [nur erwähnt].

Gesichert durch Herrn, contr. 1049:

«qui [sc. Leo] in proximo pascha Oudalricum Augiensis coenobii provisorem Romam venientem,
abbatis benedictione consecravit et monasterii eiusdem priuilegia antiquitus a sede apostolica
tradita sui auctoritate confirmat et innotavit, indictione 2, 7 kal. aprilis». —

82. Innocenz II. — 1139 März 11. Lateran

bestätigt und erneuert die von Kardinal Divizo erlassene, von dem päpstlichen Legaten
Theodewin, Bischof von Silva Candida, gebilligte Landfriedens-Ordnung für die Insel Reichenau.

Öheim p. 128, 11 [anscheinend wörtlich übersetzt bis auf einen Teil der Datierung und das
übrige Eschatokoll].

Soweit sich nach Öheims Wiedergabe urteilen läßt, hat die Urkunde keine Bedenken,
Reihenfolge und Inhalt der Formeln sind durchaus passend.

Wiederum existiert eine lateinische Fassung in dem «Historischen Abriß» Litt. D4, von Oheim nur durch
Verkürzung einer Stelle abweichend, wonach die Rückübersetzung wahrscheinlich ist; der Tonfall der
Formeln, welche dem «Cursus» der Kurie widerstreiten, fordert eine solche Annahme durchaus, wenn
nicht die Echtheit in Frage kommen soll.

83. Eugen III. — [1139—1153] 2) März 29. Rheims

[«zu glicher wis, form und maß; och glicher sententz, buchstaben und geschrifft, wie sin
vorfax Innocentius»].

Öheim p. 129, 15; da die soeben besprochene Urk. Innocenz' II. unmittelbar vorhergeht, kann
sich Öheim nur auf diese beziehen. — [Sintlacisaugia3), Regest: zu 1148.]

84. Hadrian IV. — 1159 Okt. 19. Lateran

empfiehlt den von ihm zu Rom geweihten Abt Ulrich, dem er die Privilegien des Klosters,
u. a. auch den Gebrauch von Inful u. Ring bestätigt hat, dem Klerus und Volk von Reichenau.
Öheim p. 130, 4.

') Diese Korrektur an der Öheimschen Wiedergabe des «Benevalete»-Monogramms durch Beziehung auf
den angeredeten Abt Bern ist — übrigens ein köstliches diplomatisches Kuriosum — der sicherste Beweis für die
Abhängigkeit.

2) Weil für Abt Fridelo [1139—1159] ausgestellt,

8) S. d. nächsten Abschnitt!
 
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