Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0241

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
IV. Die griechische Kunst in ihrem Streben nach äusserer Wahrheit.

237

Wartial. XIV, 172. Ueber die noch erhaltenen Nachbildungen s. Welcker Alt. 338
Denkm. I, S. 406.

Im Tempel des Apollo Proslaterios zu Megara standen unter anderen
sehenswerthen Bildern auch drei von der Hand des Praxiteles, nemlich Apollo,
Artemis und Leto: Paus. I, 44, 2.

Leto mit ihren Kindern zu Mantinea; auf dem Fussgestell dieser
"'uppe sah man eine Muse und Marsyas. die Flöte spielend: Paus. VIII, 9, t,

Leto in ihrem Tempel zu Argos: Paus. II, 21, 8.

Die Brauronische Artemis auf der Burg von Athen: Paus. I, 23, 7.

Artemis bei Antikyra. Sie hatte die Fackel in der Rechten, über den
Schultern den Köcher; neben ihr zur Linken lag ein Hund: Paus. X, 37, l.

Tyche in ihrem Tempel zu Megara: Paus. I, 43, 6.

Trophonios in seinem Tempel zu Lebadea. dem Asklepios ähnlich ge-
ödet: Paus. IX, 39, 4.

Hermes, das Dionysoskind tragend, aus Marmor, im Heraeon zu
Olympia: Paus. V, 17, 3.

Dionysos in seinem Tempel zu Elis: Paus. VI, 20, 1. Ein von diesem
verschiedenes, irgendwo in einem Haine aufgestelltes Bild dieses Gottes von
Praxiteles beschreibt Callistratus stat. VIII. Der Gott war mit Epheu bekränzt,
mit der Xebris bekleidet, und stützte sich mit der Linken (rjjv Xaidv für ti)v
^uqciv nach der Verbesserung von Jacobs) auf den Thyrsos.

„Liberum patrem, Ebrietatem. nobilemque una Satyrum, quem
Graeci periboetoji cognominant": Plin. 34, 69. Diese drei Figuren waren ge-
wiss in einer Gruppe vereinigt, welche in einigen uns erhaltenen Reliefs nach-
gebildet sein mag. Die Namen Methe und Staphylos, welche Welcker (ad
Pbilostr. p. 212) für Ebrietas und den Satyr in Vorschlag bringt, sind an sich
Passend gewählt; doch bezweifle ich, dass sie hier als Gatte und Gattin ver-
trügt erscheinen sollen, da ihr Verhältniss als Diener des Dionysos ihre Gegen-
wart hinlänglich erklärt. — Was den Beinamen Periboetos anlangt, so ist man
ziemlich allgemein darüber einverstanden, dass hier eine Verwechselung mit
ernem anderen Satyr stattgefunden haben müsse, da schwerlich eine zu einer
«flippe gehörige Figur den besonderen Beinamen erhalten haben würde. Die 339
Wahrscheinlichkeit spricht vielmehr für das folgende Werk :

Den Satyr in einem Tempel der Dreifussstrasse zu Athen: Paus. I, 20, 1.
Pausanias berichtet über ihn folgende Anekdote: Praxiteles hatte der Phryne
das schönste seiner Werke zum Geschenk versprochen, weigerte sich aber an-
zugeben, welches er selbst dafür halte. Da nun Phryne ihrem eigenen Kunst-
urtheile nicht traute, so Hess sie plötzlich durch einen Diener Feuerlärm schlagen,
bestürzt rief der Künstler, man möge vor allen Dingen den Eros und den Satyr
retten. Lächelnd wählte darauf Phyrne den Eros für sich, der Satyr aber ward
m dem Dionysostempel aufgestellt. Er war als Knabe gebildet, wie er den
Becher darreicht.

Ein Oenophoros, den man wohl für diesen Satyr mit dem Becher
«alten könnte, wird von Plinius (34, 70) unter den Bronzewerken angeführt.

Ein anderer Satyr aus parischem Marmor stand im Tempel des Dionysos
zu Megara: Paus. I, 43, 5.
 
Annotationen