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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0391

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VI. Die griechische Kunst zur Zeit der römischen Herrschaft.

387

Wahrscheinlich aber sind diese Worte schlecht copirt und von der Rückseite
der Basis entnommen, auf welcher Köhler las:

O AHMOZ
f1 AYA AON QABION MAEIMONAPE
THZ ENEKEN THZEIZEAYTOIV

N32HlOU3ZO±ÜNJIXNV

Kotys ist wahrscheinlich der vierte seines Namens, der Vater des in der ersten
Inschrift genannten Rhaskuporis II. Auffallend ist die verkehrte Stellung der
Künstlernamen, für welche sich indessen eine Erklärung finden lässt. Denn es
ist gewiss wahrscheinlicher, dass Antignotos, der Künstler der Statue des Rhas-
kuporis, auch die seines Vaters Kotys machte, als dass wir ihm die Statue des
Paullus Fabius Maximus beilegen, desselben vielleicht, wie Böckh meint, an
welchen der jüngere Plinius einen Brief (VIII, 24) richtete, als jener von Rom
zur Verwaltung Griechenlands abging. Antignotos nun hatte wahrscheinlich
seinen Namen auf die Rückseite der Basis gesetzt; als aber dieselbe später für
die Statue des Paullus benutzt werden sollte, drehte man sie um, und Eumnestos
setzte nun gleichfalls seinen Namen auf die der Hauptaufschrift entgegengesetzte
Seite. So lange die Basis stand, hinderte die Stellung der Buchstaben natür-
lich jeden Irrthum. Sonach haben wir einen Künstler Antignotos zur Zeit des
Auaustus, Eumnestos zur Zeit des Trajan. Der erstere ist wahrscheinlich der-
selbe, welcher von Plinius (34, 8G) unter den Künstlern angeführt wird, die
eiusdem generis opera, namentlich Portraits von Philosophen u. a. machten.
Doch werden von Antignotos noch namentlich ein Perixyomenos, also ein Athlet
mit der Striegel, und die Statuen der Tvrannenmörder (Harmodios und Aristo-
geiton) hervorgehoben.

Hephaestion, Sohn des Myron, ist aus den Inschriften zweier Statuen-
basen aus Delos bekannt, auf welchen der Künstler sich beidemale unter-
zeichnet hat:

H<DAIZTinN MYPI2NOZ A0HNAIOZ EHOlEl

C. I. Gr. n. 2284; 2293. Beide beziehen sich auf Portraitstatuen. von denen
die erste dem Apollo, der Artemis und Leto, die zweite dem Serapis, der Isis,
dem Anubis und Harpokrates geweiht war. Aus dem letzteren Umstände und
der damit verbundenen Erwähnung der ^eXav^cpogoL folgert Böckh, dass He-
phaestion nicht vor der attischen Herrschaft auf Delos Ol. 152 gelebt habe,
vielleicht jedoch sogar erst nach der Schlacht bei Actium.

Hephaestion, Sohn des Demophilos:

H<DAiZTIi2N AHMOWAOY A0HNAIOZ EnOIEI
machte ebenfalls eine Ehrenstatue für Delos von derselben Klasse, wie der ihm
namensverwandte vorhergehende Künstler: Villoison Mem. de l'Acad. NLVII, p. 2!)7:
Raoul-Rochette Lettre k Mr. Schorn, p. 322.

Dionys od oros, Mosschion und Adamas, Söhne des Adamas:

AIONYZOAI2POI KAI MOZZXlßN
KAI AAAMAZ Ol AAAMANTOZ A0HNAIOJ
ZAKOPEYONTOZ MAPAOßNOZ EflOlOYN
 
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