Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1.1899-1900

DOI Heft:
Nr. 2
DOI Artikel:
Probst, Eugen: Ueber Burgen in der nordwestlichen Schweiz, [2]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.31728#0021

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IZ

gairgschüre vc»rhanden sein (die auf denr beigegebenen Plan
eingezeicbnete Geffnung ift ein kleines niedriges ^.och aus
neuerer Zcit, unr kriechend irr das Innere zu gelangen) und
zweitens sind an dcr Innenwand absolut keine Spuren einer
Treppenanlage zu erkennen; auch enchalt der Tl-urnr nrit
?lusttahnre eines engen, nach innen sich erweiternden Gchlitzes
inr oberften Theil keine weitere Lichrdffnung. Eö will rnir
eher scheinen, daß wir es HLer rnir einein Gefangnißthurin
zu chun haben, dessen oberer Theil vielleicht als Warre be-
nutzt werden konnre, was unr so wahrscheinlicher ift, als
der Wohnchurin eines Raunres fur die Gefangenen entbehrr har.

Der nordwestliche Therl des hier bcdeurend tiefer gelegenen
Burgfelsens endet in einer spitzen, ebenen Zunge, einenr
kleinen ^)lateau, das noch Xefte einer fruheren Ueberbauung
zeigt. Wir waren nun ganz auf )?erinuthungen
über die Fornr dieses Gebaudes angewiesen, be-
saßen wir nicht eine gute alte Abbildung, die uns
hier zu Hülfe konrint. Gie ift auf denr großen
Dornacher Gchlacht -'oolzschnitt, der unr's
Iahr L5OO angefertigt worden, und giebr ein
zuvcrlassiges Bild der dainaligen, allerdings
schon Lir Ruinen gelegenen Äurg"). Das hier in
Lrage koinnrende Gebaude ift auf denr Bilde ein
viereckiger Bau nrit ftachenr Dach, das bis zu Zweidrittelhohe des Wohnthurnres hinaufreicht und Ln
seinenr oberen Dheile nrehrere ^enfter enthalt. Auf seiner Güdseite offnec sich eine rundbogige Thüre
gegen einen kleinen Vorplatz.

Der ganze Bergrücken, auf denr Xeichenftein liegt, in einer ^arrge von ca. MO m nruß früher
befeftigt gewesen sein, denn wenn inan von der Burg weg, auf der Höhe des Bergzuges bleibend,
südwarrs gegen das Schloß Birseck vorschreitet,
so triffc nran auf verschiedene Mauerrefte und ^

Abb.

rief eingeschnittene Graben. Welcher Zeit diese
Befestiguirgen angehoren, ift nicht zu er
initteln. Nroglich ift, daß es Xefte früher
zerftörcer Burgcn sind, deren Greine dann ^
zunr Bau eines neuen Hauses arr an-
derer Stelle, etwa lc)O bis 2OO m
von der alren entfernr, verwendec
wurden. WLr treffen übrigens
dasselbe Gyftenr auch noch an

anderen Grcen der Unrgegend

*) Ueber den berühinten holz-
schnitt veral. Zeinp, I.: Die
schweizerischen Bilderchroniken
nnd ibreArchitekturdarstellun-
gen, Zürich 1897, S. 77 ff.

Reichenstein war die >
Stannnbnrg der Neichen
von Reichenstein, eines -
alten beri'chinten Adelsge- ^
schlechtes, das erst vor einigen
Iabren ausgestorben ist. Die
Bnrg ist ;356 beiin großen
Lrdbeben zerfallen nnd liegt
seitber in Trünnnern.

d ^ .. r..


er e-

l.. 1. I ! j > I I > > >


ro


Abb. 5.
 
Annotationen