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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 3.1906/​1907

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Scapinelli, Karl Conte: Constantin Meunier, [2]
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Wolter, Franz: Münchner Jahresausstellung 1906, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53750#0053

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SW MÜNCHENER JAHRESAUSSTELLUNG 1906

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CONSTANTIN MEUNIER LANDWIRTSCHAFT
Relief zum Denkmal der Arbeit. — Mit Erlaubnis von Keller er Reiner in Berlin. — Text S. SS

unermüdlich tätig war, wird er in der Ge-
schichte der Plastik auch noch später, wenn
viele Denkmalkünstler, die Herrscher geformt,
längst vergessen sind, genannt und bekannt
sein; er, der schlichte Bildhauer des Arbei-
ters, er, der dem Alltag, dem grauen Werkel-
tag ein Denkmal gesetzt.
MÜNCHENER JAHRESAUSSTEL-
LUNG 1906
Von FRANZ WOLTER
(Schluß)
Die Landschaft überwiegt wie in allen Kor-
porationen auch hier das Figurenfach. H.
Klatt, der uns schon des öfteren im Kunst-
verein begegnete, hat drei große, farbenfrische
Gemälde von ansprechender Naturwahrheit
gesandt, AL Z. Diemer, Alf. Bachmann,
H. Petersen, Leopold Schönchen, A. Fi-
scher-Guhrig, die Maler der weiten Wasser-
flächen, der Ozeane und Schiffe, zeigen in
ihrem Weiterschreiten von ihren guten künst-
lerischen Absichten. Otto Gampert über-
rascht wieder mit seinen ernsten melancho-

lischen stimmungsvollen Landschaften, voll
schwerer Wolkengebilde, wie sie über die
bayerische Hochebene dahinziehen. A. Fink
ist der bewährte Künstler der verschneiten
weiten Flächen und Holzwiesen. Robert
Curry hat wieder ganz bedeutende Fort-
schritte gemacht, seine beiden Winterland-
schaften sind in der Technik breiter und flüs-
siger geworden. L. Bolgiano hat ebenfalls
alle alten Schultraditionen überwunden und
schildert mit kräftiger, sicherer Hand einen
leuchtenden Vorfrühlingstag. Überhaupt weht
in der Landschaft ein frischerer Zug. Franz
Maecker, Georg Meinzolt, F. Bayerlein,
Jos. Bauer, J. von Gietl, A. Glatte, H. Go-
garten, AL Hartwich, Erich Kubierschky
sind ehrliche, gesunde Künstlernaturen, die
ohne Grübeln die Natur in ihrer Weise über-
setzen, dabei maßvoll im Kolorit bleiben und
maßvoll in technischen Kühnheiten.
Im Stilleben kehren die bekannten Meister
wieder. V. Carstens, Adam Kunz mit
einem großen Blumenarrangement, inmitten
das Bildnis der Kaiserin Elisabeth von Öster-
reich, der farbenprächtige H. G. Kricheldorf,
A. Herrmann-Allgäu, der feinsinnige Carl
 
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