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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 3.1906/​1907

DOI Artikel:
Zottmann, Ludwig: Zur Kunst von "El Greco", [5]
DOI Artikel:
R., H.: Kunstleben in Bonn
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https://doi.org/10.11588/diglit.53750#0279

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KUNSTLEBEN IN BONN


DOMENICO THEOTOCOPULI (EL GRECO)
Galerie in Bukarest. Text S. 234

DIEGO DE COVARRUVIAS

der Hauptkirche in
Yepes, ein Zyklus aus
dem Leben Jesu.
Über die anderen
Schüler Grecos ist nur
weniges zu sagen:
Sein Sohn genoß be-
deutenden Ruf als Ar-
chitekt und Bildhauer;
er bekleidete auch vom
Jahre 1625 an das
hochangesehene Amt
des Architekten der
Kathedrale von Tole-
do; als Maler ist er
nur durch Kopien von
Bildern seines Vaters
bekannt. Alexander
Loarte malte für meh-
rere Kirchen und Klö-
ster Toledos religiöse
Bilder, deren gutes
Kolorit gerühmt wird.
Dies war auch der
Hauptvorzug der Dar-
stellungen von Pedro
Lopez, als deren be-
deutendste die »An-
betung der Könige«
im Kloster der Mön-
che de Trinitarios in
Toledo angesehen
wird. Diego de Astor
war mehr Graveur als
Maler.
Diese Schüler Gre-
cos, die unter seinem
unmittelbaren Einfluß
standen, waren mit
ihrem Lehrer am eng-
sten durch ihre warme,
satte Farbengebung
verbunden; der Bahn, die Greco später ein-
schlug, folgte keiner; sie wurde wohl von
ihnen in ihrem Endziel kaum verstanden.
Die Darstellung des Entwicklungsgangs der
Kunst Grecos hat aber gezeigt, daß zwischen
seiner Kunst und der von Velasquez wenn
auch kein Abhängigkeitsverhältnis, so doch
unleugbar ein äußerer und innerer Zusam-
menhang besteht. Das Ziel, welches Greco er-
strebte, Licht und Farbe zu einigen, war auch
das des Velasquez; indem dieser aber die
Bahn des wirklichen Lichts beschritt, wurde
er der geniale Pfadfinder in dem Bereiche der
Kunst, worin Greco nur Suchender gewesen
war. Sicher wird ein Teil der Werke Grecos
stets durch die bizarre Behandlung befremden,

aber bei allen denen Interesse und Bewunde-
rung erwecken, die sie im Sinne des Kolo-
rismus auffassen, worin er dem Größeren den
Weg geebnet hatte und wofür allein ihm hoher
Ruhm gebührt.
Gegen den Glanz des Namens Velasquez
verblaßte der Grecos bald genug; erst in
unsern Tagen treten seine Schriftzüge wieder
deutlicher hervor; trägt unsere Abhandlung
einen Teil dazu bei, so ist ihr Zweck erfüllt.
KUNSTLEBEN IN BONN
Fine bedeutende Rolle spielt Bonn im modernen Kunst-
leben im allgemeinen nicht. Es geht dort eben zu,
wie in jeder größeren Provinzialstadt, deren Bewohner
teils aus eigenem Antrieb, teils nur der Mode halber
 
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