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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0162

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Bos cornupeta. So sehen wir ihn auf dem
Thierkreis von Dendera und auf Ägyptischen
Münzen. Da müssen wir bald an die Vor-
stellungen vom zornigen, bald an die vom
brünstigen Stieredenken, und an die Ideen,
die der Grieche mit ravi>o^, ravtiw'v, }.ö.oxav%oq
(zottig, geil) mit ra-v^tby (z. B. ravqqhbv
filixeiv, wüthend anblicken, Aristoph. Ran. vs„
804.) verband. Dabei wird zuweilen der vor-
wärts gebeugte Leib und dergl. genannt (s.
Scholiast. 1. 1 vergl. Pollux II, sect. 52.).
Dasselbe Bild brauchen auch die Hebräer von
einem wüthenden , trotzigen, feindseeligen
Menschen (s. Bochart. Hieroz. pag. 408 und
daselbst die Bibelstellen.). Daher auch die
Griechen von einem bösen, stolzen, geilen
und widerwärtigen (^«zS-K) Kriegsmann des
Kreters Minos fabelten, den Theseus auch
noch hatte bekämpfen müssen (Demon und

Plülochorus ap. Plutarch. Thes. p. 8.). -■

Einige wollten daraus die ganze Geschichte

vom Minotaurus erklären - den sie Tatjgos

nannten, über Tav^oi heifsen auch die Mund-
schenken, und Hörner waren die ältesten
Trinkgefäfse. Aus dem Stierhorn fliefset das
erquickende Nafs, und ergiefsen sich gute
Gaben in Fülle (s. die von mir im Diony-
sus p. 279 angeführten Stellen der Alten.).
Mithin wendet sich dieselbe Bilderreihe von
dem Frühlingsstiere wieder auf eine ganz an-
dere Seite. Er ist ja in den Sternen mit
den Hyaden und Plejaden verbunden, mit
den Wassergeberinnen und Nährerinnen.
Alles dieses, und noch viel mehreres mufs
 
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