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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 14.1990

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Meurer, Bernd: Gestaltung Mythos Vernunft
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https://doi.org/10.11588/diglit.31838#0033
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mit ihnen die Denkweisen, Mittel und Metho-
den, sie zu behandeln.

Wenn wir Modernisierung als in sich reflexiven
Prozeß zu verstehen und in der Umgestaltung
unserer Lebenswelt zu entwickeln versuchen,
setzt dies voraus, Gestaltung nicht allein als
Modernisierungsmoment, sondern zugleich
als Gegenstand des Modernisierungsprozes-
ses anzusehen und zu entfalten.

Diese Entwicklung ist mit Verunsicherung
verbunden - nicht nur im Bereich der Gestal-
tung. Es liegt nahe, zu vermuten, daß hinter
der aktuellen Aufregung um die Erscheinungs-
form der Erzeugnisse eine Art bewußtloses
Bewußtsein der sich abzeichnenden techni-
schen, wissenschaftlichen und sozialen Trans-
formationen steckt. Das Problem liegt dabei
darin, daß Gestaltung, die auf’s bloße Erschei-
nungsbild der Erzeugnisse fixiert ist, statt
struktureller gestalterischer Veränderung der
Wirklichkeit höchstens deren formale Inter-
pretation im Blick hat. In Gestaltung hingegen,
die danach fragt, mit welchen Mitteln welche
Zwecke und Bedürfnisse wie Gestalt anneh-
men können, äußern sich die stattfindenden
technologischen und sozialen Entwicklungen
substantiell.

Abb. 6

Inmos Fabrik für mikroprozessuale Bauteile
in Newport, South Wales von Richard
Rogers 1982.

Abb. 7

Ausschnitt von einem der beiden Hallenflü-
gel der Inmosfabrik mit Darstellung der zen-
tralen Trag- und technischen Installations-
achse und der Servicedistribution über der
Dachebene.

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