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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Die Kirchen und Kapellen des mittelalterlichen Reutlingen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0019

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vent des Klosters Kvnigsbronn wegen un-
genügender Besoldung des Vikars , der 3
Priester nebst Gesinde zur Seelsorge an
der genannten Kirche und den damit ver-
bundenen Kapellen unterhalten mußte. ")
Pfafs Hans von Jngstetten, „Lnp-
priester zu Reutlingen" erteilte am 23. März
1386 seine Gunst und seinen Willen zur
Stiftung einer Pfründe in der Allerheiligen-
kapelle (A.-A.) und am 28. März 1386
zur Stiftung einer andern in der St. Peler-
kirche (Spitalarchiv in Tübingen). Am
26. August 1387 bestätigte Pfafs Hans
Mahtolf, zurzeit Luppriester zu Reut-
lingen, die Stiftung einer Messe in der
St. Nikolauskapelle. (A.-A.) Der Bischof
von Konstanz versprach am 21. März 1390
den vom Abt von Königsbronn präsen-
tierten Vikar zu bestätigen, möge er ein
Weltgeistlicher oder ein Konventnale des
Klosters sein.") Am 22. Februar 1407
wird das zu Reutlingen in der Stadt hinter
unser Frauen Kirche gelegene Haus des
Pfaffen Ulrich Kotz, der zu diesen Zeiten
Pfarrer zu Reutlingen ist, erwähnt. (St.-A.)
Konrad Brügel, Pfarrer zu Reutlingen,
genehmigte am 16. April 1414 die Stif-
tung einer ewigen Pfründe in der St. Leon-
hardskapelle zu Reutlingen (St.-A.), ebenso
am 26. Dezember 1415, wo er Luppriester
heißt, die Stiftung einer Pfründe in der
Frauenkirche (St.-Ä.) und 1. März 1418,
wo er wieder Pfarrer heißt, die einer ewigen
Messe in der St. Peterskirche. (St.-A.)
Zum Jahre 1426 nennt Snlger (II, 30)
Bnrcardus Nnntivlus (—Boettlin?) ple-
demus PUAI UeuUinAeusis. Am 27. März
1430 erhielt Johann Schwennholz von
der apostolischen Kammer ein Paar Bullen
über die ständige Vicarie der Pfarrkirche
zu Reutlingen, deren Einkommen auf 4 Mark
Silber geschätzt wurde, ohne Verpflichtung
zu Annaten auSgehändigl.")
Noch am 25. Mai 1437 bestätigte Jo-
hann Schwe n nholz, Pfarrer der Pfarr-
kirche zu Nentlingeu die Stiftung einer
ewigenPfrnnde an der Spitalkirche daselbst
(St.-A.), ebenso am I.Mai 1455 Meister
Jos Seler, Pfarrer der Pfarrkirche, die
einer ewigen Pfründe in der Spitalkirche.
(K.-A.) Nachdem Jodocns Soler (so
nennt ihn die päpstliche Kanzlei) gestorben
war, wurde am 19. August 1462 die Pfarr-
kirche zu Reutlingen, deren Einkommen auf

12 Mark L-ilber geschätzt wurde, dem Jo-
hann Th unser übertragen. Derselbe be-
zahlte am 8. November 1462 als Annate
der Pfarrkirche durch Vergleich mit der
apostolischen Kammer 25 Kammergold-
gnlden. ")
Wie inan sah, war 1. Mai 1455 Meister
JoS Seler Pfarrer und sein unmittel-
barer Nachfolger 1462 Johann Th unser
geworden. Nun studierte aber 1460 in Frci-
bnrg Jod Salrimpeser von Eßlingen,
Pfarrer von Reutlingen.") Derselbe muß
mit Jos oder Jodocns Seler oder Soler
eine Person sein. Am 3. (nicht 1.) November
1495 genehmigte Paul Staines, ge-
nannt Peller, Pfarrherr zu Reutlingen, die
Stiftung einer Kaplanei in der Si. Anton-
Kapelle. (K.-A.) Am 14. Januar 1499
heißt Paul Steines, pledamis. (R.-A.)
Peter Schenk, Pfarrer und Dekan
des Kapitels zu Reutlingen war vor dem
21. September 1513 mit der Stadt in
Irrungen geraten „etlicher Reden und
Sachen halber". Wegen derselben war schon
vor dem 3. März 1513 dem Pfarrer vom
Bischof ein Tag gen Tübingen angesetzt
worden.2°) Er bat Bischof Hugo von Kon-
stanz um Vermittlung, welcher die Sache
an eine Kommission wies, die ans dem Abt
von Bebenhausen, dem Propst des Stifts
Tübingen und dem Pfarrer von Tübingen
bestand. Auch schrieb am 3. Oktober 1513
der Bischof der Stadt: damit ir und der
Pfarrer vor wytterer llnrnw und Ersten
verhütt werden, haben wir demselbigen be-
fohlen, sich zu nch gen Nüttlingcn ze fügen
und seine Pfarrei, wie er schuldig ist, zu
versehen. 2i) Der KönigSbronner Pfleger,
Frater Jacob, meldete 1514 dem Abt: „der
Pfarrer hat die Kirchwcihe in Münster in
unser lieben Frauenkirche nie halten lassen
wollen weder mit Singen, noch mit anderm.
Er ist auch von Ostern bis Himmelfahrt
nicht gen Reutlingen gekommen und ob er
schon da ist, geht er nicht in die Kirche.
Er hat keine Messe, keine Predigt gethan.
Desgleichen am Pfingstabend hat er eine
„Unfnhr" in der Kirche begangen. Doch
summa summarum er fleißigt sich cillcs
dessen, daö denen von Reutlingen leid ist."
Der Abt schrieb am Fronleichnam 1514
dem Bürgermeister und Rat: sie sollten sich
an den Bischof wenden, daß ihnen ein
 
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