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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Vogelmann, Albert: Baugeschichte der groszen Kirche auf dem Schönenberg bei Ellwangen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0121

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120

Maler Pfitzer dein», nach einmal ?ttbeit. Er
Ubermalle die drei Bilder auf jeder Seile vier-
mal und, als sie schau auf den Knapse» slanden,
überfuhr er sie noch einmal mit einer „Mntieiy,
daß sie wähl Ihaurcu im llngcwitter" (40 fl.).
Einzelne Teile daran vergoldete er (13 fl.). Er
Halle auch dein Kupferschmied bei seiner Arbeit
geholfen, wofür er 3 fl. 80 kr. ansetzte, so daß
er im ganzen 56 fl. 30 kr. verlangte. Die Rech-
nung ward aber revidiert und Pfitzer erhielt nur
51 fl.
Die 1706 anfgeslcllle Kanzel halte einen
Wert von 500 fl. (Hillerfche Sammlung, ex
annms.8. ). Livree.)
Die Wahl der Bilder der heiligen Familie
lag nm so näher, da schon 1669 unter Propst
Jahnnn Christaph 111. von Freiberg (1660—1674)
ans dem SchB. eine „Bruderschaft des heiligen
Wandels und Lebens Jesu, Mariä und Jaseph"
errichtet worden war. — Der Gründer der
großen Kirche benannte die Türmer Lbristi
ZsrvrUorrs, Oeiparae Virginis et vivi Kntrrcii.
Im August wurde» auch die zwei
Glocken, die (wohl um provisorisch) im
kleine» Turm gehangen Halle», vo» Einer
und sciuc» Gehilfe» liebst Maurer Salven
auf eine» den große» Türme hinaufgeschasft
und „eingehenkt". Da keine Rechnung vo»
einem Glockengießer vonlicgt, darf »lau
aiiuehmc», daß sie schon frühen dagewesen
»iid in de» 1693 abgebrochenen Türme»
der Guadenkapelle gehangen hatten. Scho»
1639 hatte in diese, kaum erbaute, Kapelle
Johann Stephan Husten, Sladtbanmeisten
i» Dinkelsbühl, ein „feines Glvcklein, etlich
und dreißig Pfund schwer, verehrt". (Gna-
denlempel 1 29.)
Als Ban schreiben bezog Hofkastner
Jobaiin Lill >i> de» erste» 4 Jahre» je
100 sl., daiiii bis 1690 je 75 fl. Von
1691 bis 1697 besorgte Sebastian Hcy-
berger, Benefiziat ans dem SchB., trotz
seines bescheidene» Jahreseinkommens von
175 fl. die Rechnnngstellung »»entgeltlich.
Nur der „Scribcnl", der die Reinschrift
in ckuplo anfertigte, erhielt bald I fl. 30 kr.,
bald 1 fl.
VIII. Woher kamen die Mittel
zii diesem großen Unternehmen? Eine
Frage, die nm so berechtigter ist, da manche
Ratgeber des Fürste» der Meinung waren,
man solle den Ban anf bessere Zeiten ver-
schiebe»; den» die Drangsale des 30 jährige»
Krieges seien »och zu wenig verschmerzt.
(Bon 1632 bis 1634 war die Propstei
in der Gewalt der Schweden.) Allein diese
Bedenken erwiesen sich als unbegründet,
wie folgende Nachweise erkennen lassen.

Weitaus die meisten Mittel zur Aus-
führung des Baues spendete die freigebige
Frömmigkeit des Gründers I o h a n n
Christoph, der jedoch am 26. August
1687 das Zeitliche segnete und nur noch
erlebte, daß „der vordere Teil der Kirche"
mit Gipsarbeilen verziert war. Beigesetzt
ward er seiner Anordnung gemäß in der
Guadenkapelle. Die Inschrift siehe in der
OABschr. 429. Eben so freigebig erwiesen
sich aber seine drei nächsten Nachfolger,
Heinrich Christoph von Wolframs-
dors (2. Okt. 1687 bis 17. Juni 1689),
Ludwig Anton von der Pfalz (1689
bis 4.Mai 1694) und des letzteren jüngerer
Bruder F r a n z L n d w i g (8. Juni 1 694
bis 18. April 1732).
7V Gesam 1 ein» ahm en.
1. Von der f n rstli ch en Ka m in e r durch
Kammersetretär Andreas Schwendtner nach
und nach in den Jahren

1682 .
7 000 fl.

kr.
1683 .
10 100

1684 .
10 100


1685 , . . . .
7 558
-^
1686 .
4 150

1687 .
2 135

1688 .
359
10

1689 .
1 500

1690 .
600

1691 Rechnung fehlt.
1692 .
1 500

und vom fürstlichen
Zahlamt. . .
300

1693 .
500

1694 u. 1695 zns. .
1 690
15
1 696 u. 1697 zus. .
100


Summa:
47 592
st.
25
kr.

Nehmen wir für das Jahr 1691 auch
nur 800 fl. an, so wurden vom Hof un-
gefähr 48 392 fl., also gegen 50 000 fl.
nur an barem Gelde bcigestenert.
2. Bon der H e il i g e n p f l e g s ch a f t auf
dem SchB.
1682 durch den fürstl.NatundRatsekretariuS
Mathias Uhl
nach und nach 2 500 fl. — kr.

1688 . . .
. . 172 „
1689 . . .
. . 400 „
1690 . . .
. . 448 „
3 521 fl.

') Der Kreuzer hatte acht Heller. Künflig
werden wir diese Münze außer Rechnung lassen'.
 
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