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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [9]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0180

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172

Slände zu Elbing 14. März 1442 hieß
es: item von dem Ablasgelde, das der
Herre v. WeynSberg durch seinen
Tyener und Bote» hat werben lassen und
fordern, haben die Stete also beschlossen,
das sie unsers Hern Homeisters Gnade
haben gebeten, das her mit den Hern
Prelaten und seynen Geöietgen Naethe
weysze und Wege fynde, daö men das-
selbig Gelt hir im Lande behalde bis zcnr
Czeit, das men erfar, wie men is demethe
helt in ander Landen und Sieten und bis
die heilige Kirche gantcz in Eyn kum-
meth?)
Am 13. August 1442 ersuchte von
Frankfurt a. M. ans Erzbischof Dietrich
von Köln den Hochmeister Konr. v. Er-
lichs Hansen, dem Neichserbkämmerer
Konrad Herrn v. Weinsberg dem
preußischen Ablaßgelde Bezcchlnng zu tun.
Dasselbe tat 19. August 1442 Kurfürst
Ludwig von der Pfalz und 10. September
1442 von Berlin ans Kurfürst Friedrich
von Brandenburg?)
Am 23. August 1442 bat Konrad Herr
v. WeinSberg selbst die preußischen
Städte, dahin zu wirken, daß der Hoch-
meister das in Preußen gesammelte Ablasst
gelb ihm übergebe, um Weiterungen zu
vermeiden?) Ans dem Städtetag zu
Marienrverder 14. Oktober 1442 hieß es:
item so ist vor die Stete komen des
Heren römischen KoningeS und des Hern
v. WynSberg Diener und bot doselbst
den Steten cynen Briefs an die Stete dis
Landes sprechende geantwort und (mit)
Mnnlh geworben alse von des Aplasgeldes
wegen, das hir in Lande ist gefallen.
Wornfscm die Stete haben geantwert, das
sie denselben Brief haben thun lesen und
wol vernomen, sprechende, das sie von der
Sachen kcyne Bevelnng von den Eren
(— Ihrigen) hetten und die Sache treffe
vel Lenthe an; hernmbe so melden sie es
an die Eren Heu heymen breiigen und,
wenne unsir Herre Homeister, dy Herr
Prelaten, Lande und Stete Wirt verboten,
so wellen sie erer Eldesten Gutduncken
gerne anbrengen zcnr selben Tagefart?)
0 Toeppen, Stnndeakten II, 114.
st Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Deutschordeirsbriefnrchiv.
st Toeppen, Ständeakten II, 495.
st Ebenda II, 513—514.

Die Sache zog sick in die Länge. Am
21. September 1445 schrieb von Weins-
berg ans der Erbkämmerer des römische»
Reiches, Konrad v. Weinsberg, an
den Hochmeister: Nachdem seine Boten,
der Lizentiat und Bamberger Domherr-
Werner v. Uffsesse (Anfseß), Hans
Gerber, Kirchherr zu Mxver° Geiß-
heim, sein Rat Konrad v. Vinster-
lohe persönlich vom Hochmeister eine ab-
lehnende Antwort erhalten haben, das für
das Konzil in Preußen gesammelte Ablaß-
geld zu verabfolgen, habe er diese Weige-
rung vor den römischen König gebracht,
der durch Heinrich Wyssach, genannt
Veyhinger, und den Deutschmeister
Eberhard v. Sau ns heim den Hoch-
meister abermals hat mahnen lassen. Nun
bat Konrad wiederum um Zahlung der
Gelder. Sonst werde er sich durch
Pfändungen erholen?) O. O. Bergen im
September 1445 teilte Herzog Philipp
von Burgund dem Hochmeister mit:
Konrad v. Weinsberg habe ihn er-
sucht, ihm zu erlauben, die Güter und
Waren aller Ordensnntertanen ans Preußen
und Lievland, die in seinem Lande Han-
delsgeschäfte trieben, mit Beschlag zu be-
legen und sich daran befriedig?» zu dürfen,
was der Herzog jedoch nicht zugab?)
Vergebens schlug der Hochmeister in einem
Schreiben an Konrad v. Weinsberg
vom Jahre 1446 zu billiger Abfindung
den Kurfürsten von Brandenburg zum
Schiedsrichter vor. Am 3. Mai 1446
mußte der Hochmeister von Stuhm ans
den Kurfürsten von Mainz, Trier, Köln
und Pfalz milteilen, daß Konrad von
neuem drohe, die Ordensgüter der Ballei
zu Koblenz zu seiner Befriedigung in An-
spruch zu nehmen, und rief den Schutz
der Kurfürsten gegen den Dränger an.
Vergeblich bot der Hochmeister in einem
Schreiben vom 31. Mai 1446 dem Herrn
Konrad Schiedsrichter an. Auch 6. 6.
Stuhm 4. Mai 1446 schrieb der Hoch-
meister an den Komtur zu Koblenz in
dieser Sache. Konrad ging von der Be-
hauptung ans, eine schiedsrichterliche Unter-
suchung und Entscheidung über seine For-
derung sei unnütz, weil ja der Hochmeister
st Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Dentschordensbriefnrchiv.
st Voigt, Gesch. v. Preußen S. 87.
 
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