Wettbcwerb-Entscheidtmg IX: Kachel-Ofen.
\yETTBEWERB-ENTSCHEIDUNG IX
VV der »DEUTSCHEN KUNST UND
DEKORATION« zum 5. Juli 1899.
Entwurf zu einem Kachel-Ofen für ein
Wohnzimmer von 5:4m Grösse. Glasur
einfarbig braun, grün oder gelb. Darstellung
in Aquarell und '/5 natürlicher Grösse. Be-
sonderer Werth wird auf eigenartige Formen-
gebung im Aufbau gelegt. I. Preis 50 Mk.;
II. Preis 30 Mk.; III. Preis 15 Mk.
Insgesammt gingen rechtzeitig 29 Ent-
würfe ein, die gegen die gestellten Be-
dingungen nicht verstiessen. Die Beurtheilung
lag der Redaktions-Kommission ob, unter-
stützt von den Herren Kraft von der P'irma
Hausleiter & Eisenbeis—Frankfurt a. M. und
Architekt f. M. Olbrich— Wien. Zeichnerisch
standen die Leistungen fast durchweg auf
der Höhe, weniger im Entwurf; hierin waltete
viel Ideenarmuth vor; viele der Entwürfe
waren in der Farbe gut gelungen, in der
Formengebung sehr schwach. Der bisherige
schlotartige Zimmerofen diente scheinbar
vielen der Theilnehmer am Wettbewerbe als
einziger Anhaltspunkt; die Beschlagtheile der
Heizvorrichtungen waren zum Theil direkt
entlehnt. Nur bei wenigen Entwürfen war
zu merken, dass ihre Urheber über ein wirk-
lich fachmännisches Wissen auf diesem Ge-
biete verfügten bezw. sich eine Rathsein-
holung hatten angelegen sein lassen. Auf
die technisch-stilistische Behandlung des Ma-
terials war dagegen wider Erwarten eine
ganz ungewöhnliche Sorgfalt, ein feines Ver-
ständniss entfallen. Die Behandlung der
Kachel als solche, dann die der Sockel-,
Gurt- und Gesimsprofile, der Ecklösungen
und etwaiger Reliefs war weich, rundlich,
\yETTBEWERB-ENTSCHEIDUNG IX
VV der »DEUTSCHEN KUNST UND
DEKORATION« zum 5. Juli 1899.
Entwurf zu einem Kachel-Ofen für ein
Wohnzimmer von 5:4m Grösse. Glasur
einfarbig braun, grün oder gelb. Darstellung
in Aquarell und '/5 natürlicher Grösse. Be-
sonderer Werth wird auf eigenartige Formen-
gebung im Aufbau gelegt. I. Preis 50 Mk.;
II. Preis 30 Mk.; III. Preis 15 Mk.
Insgesammt gingen rechtzeitig 29 Ent-
würfe ein, die gegen die gestellten Be-
dingungen nicht verstiessen. Die Beurtheilung
lag der Redaktions-Kommission ob, unter-
stützt von den Herren Kraft von der P'irma
Hausleiter & Eisenbeis—Frankfurt a. M. und
Architekt f. M. Olbrich— Wien. Zeichnerisch
standen die Leistungen fast durchweg auf
der Höhe, weniger im Entwurf; hierin waltete
viel Ideenarmuth vor; viele der Entwürfe
waren in der Farbe gut gelungen, in der
Formengebung sehr schwach. Der bisherige
schlotartige Zimmerofen diente scheinbar
vielen der Theilnehmer am Wettbewerbe als
einziger Anhaltspunkt; die Beschlagtheile der
Heizvorrichtungen waren zum Theil direkt
entlehnt. Nur bei wenigen Entwürfen war
zu merken, dass ihre Urheber über ein wirk-
lich fachmännisches Wissen auf diesem Ge-
biete verfügten bezw. sich eine Rathsein-
holung hatten angelegen sein lassen. Auf
die technisch-stilistische Behandlung des Ma-
terials war dagegen wider Erwarten eine
ganz ungewöhnliche Sorgfalt, ein feines Ver-
ständniss entfallen. Die Behandlung der
Kachel als solche, dann die der Sockel-,
Gurt- und Gesimsprofile, der Ecklösungen
und etwaiger Reliefs war weich, rundlich,