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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 46.1920

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Thetter, Rudolf: Ausstellung Richard Teschner Wien 1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.7200#0130

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Ausstellung Richard Tcschner Wien.

RICHARD TESCHNER-WIEN.

OKMAI.UK .N.INNEM.AM)

die „Handtonätzung", lernt Speckstein färben,
baut seine eigene neue Laute, schafft sich seine
Temperatechnik und lebt in der Puppe seiner
Figurenbühne. —■ Die neue Entwicklungsstufe,
in der Teschner die Kulturrassen hinstellt, bringt
auch die technische Beschränkung. Sie sind
als Kohlenzeichnung ausgeführt. Teschner hat
nun auch sein Bildformat gefunden und sich für
Tempera entschieden. Die Farben seiner Tem-
perabilder sind so rein, daß sie nun als Farb-
wert an sich Träger des geistig-seelischen Er-
lebens sein können. Aber auch sein ureigenstes
Ausdrucksmittel, sein eigenstes Mittel der Ex-
pression ist zu einem gewissen Abschluß gekom-
men — die Puppe seiner Figurenbühne.....

Im Figurentheater kann sich Richard Teschner
ganz ausleben. Hier fließt die Individualität in
die Persönlichkeit aus. Inhalt und Form wer-
den zur Einheit.

Was ist es, daß dieses Theater den wenigen
Hundert Menschen, die es auf der Wiener Aus-
stellung sehen konnten, zu einem so bedeut-
samen Erlebnis machte ? Daß Stimmungen ver-
mittelt werden, Schauspielwirkungen von ihm
ausgehen, die rätselvoll erscheinen.

Das Theater ist eine Pantomime, das gespro-
chene Wort, das sonst maßgebende Ausdrucks-
mittel für den Inhalt der darzustellenden Dich-
tung ist, fällt weg und wird von der Geste der
Puppe als nunmehr alleiniges Formelement er-
 
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