Aus der Gartenstadt Margarethen-Höhe.
MARGARETHEN-Hol IE Ii Fl ESSEN.
Gleichheit der Bedürfnisse wie der wirlschaft-
lichen Grundlagen waltet, hätte man vielleicht
erwarten können, daß sie unsrem Volk die na-
tionale Form des Kleinhauses gewonnen hätten,
was indessen nicht gelungen ist; die letzte, die
endgültige Formel steht noch aus. Wohnkolo-
nien von Schmitthenner und Theodor Fischer
sind Gegensätze, Peter Behrens würde sie an-
ders aufteilen und bauen wie Muthesius, wäh-
rend doch die französische oder die holländische
Kleinstadt von altersher ein festausgeprägtes,
unwandelbares Antlitz zeigen. Das Suchen und
Wägen, das durch die ganze Entwicklung un-
seres Kleinwohnungswesens geht, ist auch in
Margarethen-Höhe noch nicht zur Ruhe gekom-
men, und wie manchmal doch stehen wir vor
Häusern, die uns untadelig erscheinen, bei denen
wir uns mit Bedauern fragen, warum der Bau-
meister nicht bei ihrer Form geblieben ist! Man
muß hier wohl die Besonderheit des ungemein
bewegten Geländes in Rechnung setzen, die
einem durchgehenden Muster beim Hausbau
ZWFIFAMII.IENHAUS . GlNSSERWEG <•
nicht günstig sein konnte. Wie es immer wieder
Aufschüttungen, Abtragungen bedingt, wie es
die gerade Führung von Straßenzügen verhin-
dert, so erfordert es auch gelegentlichen Wech-
sel der Formen und Typen. Sehr fein ist nun,
wie sich der Baumeister unmerkliche Mittel, das
Verschiedene zu binden und zusammenzuhal-
ten, geschaffen hat. Neben den gemeinsamen
schwarzgrauen Dächern sind es die Türen und
die Fenster, die in ihren Maßen immer wieder
übereinstimmen und dem Ganzen Halt und Maß
und Ruhe geben. Die Putzflächen der Häuser
waren in den ersten Baujahren noch unterbro-
chen durch Backsteinbauten, die indessen aus
wirtschaftlichen Gründen ganz aufgegeben wur-
den. So ist es ein durchgehender grauer Ton,
freilich ein moduliertes, bald licht und silbrig,
bald schwer und dunkel erklingendes Grau, das
den farbigen Eindruck der Siedlung bestimmt.
Aber freilich hat Metzendorf auch die Stellen
herausgefunden, die seine liebenswürdige und
muntere Laune sich ausleben lassen. Es sind
MARGARETHEN-Hol IE Ii Fl ESSEN.
Gleichheit der Bedürfnisse wie der wirlschaft-
lichen Grundlagen waltet, hätte man vielleicht
erwarten können, daß sie unsrem Volk die na-
tionale Form des Kleinhauses gewonnen hätten,
was indessen nicht gelungen ist; die letzte, die
endgültige Formel steht noch aus. Wohnkolo-
nien von Schmitthenner und Theodor Fischer
sind Gegensätze, Peter Behrens würde sie an-
ders aufteilen und bauen wie Muthesius, wäh-
rend doch die französische oder die holländische
Kleinstadt von altersher ein festausgeprägtes,
unwandelbares Antlitz zeigen. Das Suchen und
Wägen, das durch die ganze Entwicklung un-
seres Kleinwohnungswesens geht, ist auch in
Margarethen-Höhe noch nicht zur Ruhe gekom-
men, und wie manchmal doch stehen wir vor
Häusern, die uns untadelig erscheinen, bei denen
wir uns mit Bedauern fragen, warum der Bau-
meister nicht bei ihrer Form geblieben ist! Man
muß hier wohl die Besonderheit des ungemein
bewegten Geländes in Rechnung setzen, die
einem durchgehenden Muster beim Hausbau
ZWFIFAMII.IENHAUS . GlNSSERWEG <•
nicht günstig sein konnte. Wie es immer wieder
Aufschüttungen, Abtragungen bedingt, wie es
die gerade Führung von Straßenzügen verhin-
dert, so erfordert es auch gelegentlichen Wech-
sel der Formen und Typen. Sehr fein ist nun,
wie sich der Baumeister unmerkliche Mittel, das
Verschiedene zu binden und zusammenzuhal-
ten, geschaffen hat. Neben den gemeinsamen
schwarzgrauen Dächern sind es die Türen und
die Fenster, die in ihren Maßen immer wieder
übereinstimmen und dem Ganzen Halt und Maß
und Ruhe geben. Die Putzflächen der Häuser
waren in den ersten Baujahren noch unterbro-
chen durch Backsteinbauten, die indessen aus
wirtschaftlichen Gründen ganz aufgegeben wur-
den. So ist es ein durchgehender grauer Ton,
freilich ein moduliertes, bald licht und silbrig,
bald schwer und dunkel erklingendes Grau, das
den farbigen Eindruck der Siedlung bestimmt.
Aber freilich hat Metzendorf auch die Stellen
herausgefunden, die seine liebenswürdige und
muntere Laune sich ausleben lassen. Es sind