Josef Dobro-wsky - Wien
JOSEF DOBROWSKY—WIEN
GEMÄLDE »WIENERIN c 1928
ung entgegenstellte, nahm ihn zunächst völlig
gefangen. „Der Sturz Sauls", ein umfangreiches
Gemälde von 1922, ist die weitgehendste Mani-
festation dieses Brueghel-Kultus. Die Szene
ist in einem fast raumlosen Übereinander ge-
geben, das dem Vorbild bedingungslos folgt.
Erst allmählich verarbeitet Dobrowsky das
Erbe. An einer Reihe immer wieder abgewan-
delter Themen, wie der „Danae" oder dem
„Weihnachtsmarkt" entwickelt er seinen eige-
nen Stil. Mit zunehmender Freiheit vereinfacht
sich der Inhalt. Ein alltägliches Stück Vorstadt,
ein Mensch im Innenraum ist ihm Gegenstand
genug. Die Farbe quillt zusehends über das
Gefüge der Konturen und gewinnt Eigenwert.
Dabei beschränkt sich die Palette auf ein Mini-
mum an Tönen, eine warme Skala, deren
Reichtum gewissermaßen nach innen wächst.
Der Weg führte folgerichtig zu den Problemen
des späten Rembrandt. Frauenbildnisse ent-
JOSEF DOBROWSKY—WIEN
GEMÄLDE »WIENERIN c 1928
ung entgegenstellte, nahm ihn zunächst völlig
gefangen. „Der Sturz Sauls", ein umfangreiches
Gemälde von 1922, ist die weitgehendste Mani-
festation dieses Brueghel-Kultus. Die Szene
ist in einem fast raumlosen Übereinander ge-
geben, das dem Vorbild bedingungslos folgt.
Erst allmählich verarbeitet Dobrowsky das
Erbe. An einer Reihe immer wieder abgewan-
delter Themen, wie der „Danae" oder dem
„Weihnachtsmarkt" entwickelt er seinen eige-
nen Stil. Mit zunehmender Freiheit vereinfacht
sich der Inhalt. Ein alltägliches Stück Vorstadt,
ein Mensch im Innenraum ist ihm Gegenstand
genug. Die Farbe quillt zusehends über das
Gefüge der Konturen und gewinnt Eigenwert.
Dabei beschränkt sich die Palette auf ein Mini-
mum an Tönen, eine warme Skala, deren
Reichtum gewissermaßen nach innen wächst.
Der Weg führte folgerichtig zu den Problemen
des späten Rembrandt. Frauenbildnisse ent-