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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0055
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DANNENBERG-BREESE IN DER MARSCH
Das zweizeilige Straßendorf Breese in der
Marsch ist in seiner Gesamtheit als Gruppe
baulicher Anlagen ausgewiesen. Seine heuti-
ge Struktur entstand beim Wiederaufbau nach
einem verheerenden Großbrand im Jahre
1834 und ist der Endpunkt einer längeren Ent-
wicklungsphase, der allerdings nie Rundlings-
strukturen vorausgingen. Ziel dieser Neupla-
nung war: durch große Hausabstände größere

Sicherheit bei ausbrechendem Feuer zu er-
halten. Der Erfolg dieser Maßnahme läßt sich
an der großen Anzahl der damals erbauten
und überkommenen Hallenhäuser ablesen. In
ihrer regelmäßigen Reihung ergeben sie zu-
sammen mit den später hinzugekommenen
Nebengebäuden und dem alten Baumbe-
stand ein Siedlungsbild von seltener Ge-
schlossenheit. Auch eine später entstandene
Ortserweiterung wirkt nicht störend, da kein
baulicher Zusammenhang besteht.

Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000, 2832/24, 2832/25, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 6. 5.1985, AZ 297/85, durch den Herausgeber, Katasteramt Lüchow.

DANNENBERG-PENKEFITZ

Das relativ große, mit alten Hofanlagen dicht
besetzte und an einem Binnendeich gelegene
Dorf Penkefitz ist als denkmalpflegerischer In-
teressenbereich dargestellt. Seine ehemalige
Rundlingsstruktur hat es teilweise verloren
und ist haufendorfartig nach Süden erweitert
worden. In diesem Bereich haben sich zahlrei-
che Haupthäuser des 18. Jh. erhalten, die
trotz einiger störender Veränderungen infolge
ihres baugeschichtlichen Wertes zusammen
mit den zugehörigen Nebengebäuden jeweils
als Gruppe baulicher Anlagen (Nr. 2, 7,20,21,
22) ausgewiesen sind. Lediglich das alleinste-
hende Haus Nr. 6 ist als Einzelobjekt markiert.
Benachbart in exponierter Lage am südlichen
Ortseingang ist ein Wohnhaus (Nr. 9), das ur-
sprünglich als Häuslings- oder Altenteilerhaus
gedient hat, aus sozialgeschichtlichen Grün-
den als Einzelobjekt bezeichnet. Im ehemali-
gen Rundlingsteil des Dorfes sind noch zwei
Höfe (Nr. 16, 17) als Gruppen ausgewiesen.
Während das Haupthaus des ersteren Hofes
(Nr. 16) die in dieser Region seltene Vierstän-
derbauweise zeigt, ist das Haupthaus des
zweiten Hofes in der landschaftstypischen
Zweiständerbauweise konstruiert.

Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
2832/14, 2832/19, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 6. 5.1985,
AZ 297/85, durch den Herausgeber,
Katasteramt Lüchow.

DANNENBERG-PISSELBERG

Die nur wenig veränderte Bausubstanz Pis-
selbergs dokumentiert die Wiederaufbaupha-
se nach einem Totalbrand im Jahre 1847. Im
alten Kern läßt die Stellung der Hallenhäuser
noch die ehemalige Rundlingsstruktur erah-
nen, die nach Südosten hin in die Form des
Reihendorfes übergeht. Aus diesen histori-
schen und siedlungsgeschichtlichen Gründen
wurde Pisselberg in seiner Gesamtheit als
Gruppe baulicher Anlagen dargestellt. Be-
standteil dieses Denkmals ist der prächtige
Baumbestand auf den Höfen, der offenbar
beim Neubau des Dorfes planmäßig ange-
pflanzt worden war. Er betont die charakteri-
stische inselartige Lage des Ortes auf einer
Düne in der sonst baumlosen Marsch.

Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
2832/22, 2832/23, verkleinert auf 1:10000.
Vervieifältigungserlaubnis erteilt am 6. 5. 1985,
AZ 297/85, durch den Herausgeber,
Katasteramt Lüchow.

DANNENBERG-SCHAAFHAUSEN

Schaafhausen gehört zu den wenigen Rund-
lingen, die im frühen 19. Jh. nach jeweils
vorangegangenem Totalbrand völlig neu
strukturiert wurden. Die aufgelockerte Sied-
lungsform des einzeiligen Straßendorfes mit
ungewöhnlich großen Hausabständen doku-
mentiert das Streben der damaligen Amtsver-
waltung als auch der Bewohner nach größerer
Sicherheit. Der in seiner neuen Struktur als
auch in seinem baulichen Bestand hervorra-
gend erhaltene Ort belegt den Erfolg der da-
maligen Maßnahmen und wurde daher in sei-
ner Gesamtheit als Gruppe baulicher Anlagen
ausgewiesen.

Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000,
2932/9, 2932/10, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 6. 5.1985,
AZ 297/85, durch den Herausgeber,
Katasteramt Lüchow.

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