Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0177
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kirche
Die Schnegaer Kirche steht geostet auf klei-
ner Erhebung östlich der Langen Straße. Der
heutige Bau wurde in den Jahren 1912/13 von
Alfred Sasse unter Einbeziehung eines Cho-
res mit 7/12 Schluß sowie eines Turmsockels
aus dem 15. Jh. errichtet. Die dreischiffige
Halle ist innen flach gedeckt. Rippengewölbe
befinden sich im Chor, in der Sakristei und im
Untergeschoß des Turmes. Zur Inneneinrich-
tung, die teilweise vom Vorgängerbau
stammt, gehört ein großer spätgotischer
Schnitzaltar. An der Ostseite des Chores ist
eine Grabplatte mit ganzfigürlicher Darstel-
lung des 1628 verstorbenen Ludolf von
Bodenteich angebracht.

SCHNEGA-BILLERBECK

Billerbeck liegt südlich des Hohen Drawehn
an der Bahnlinie Uelzen-Salzwedel und ist
heute stark zersiedelt. Noch im frühen 19. Jh.
hatte der Ort die heute völlig aufgelöste Form
einer Sackgasse, deren besonderes Charak-
teristikum ein geschlossener Kranz aus Tor-

scheunen an den vorderen Hofgrenzen war.
Dieses Dorf war im Jahre 1794 durch einen
Großbrand weitgehend zerstört und neu er-
baut worden, wie Inschriften an zwei damals
wiederentstandenen Häusern belegen (Nr. 10
und Nr. 3). Beide Gebäude wurden in Vier-
ständerbauweise ausgeführt. Während das
erste recht bescheiden dimensioniert ist, ist
das zweite weitaus mächtiger und unterschei-
det sich außerdem durch eine Vorschauer so-
wie einen Halbwalm am Wirtschaftsgiebel.
Zwei kleine Nebengebäude des frühen 19. Jh.
sind von der alten Hofanlage ebenfalls noch
vorhanden.
SCHNEGA-GIELAU

Gielau liegt im äußersten Südwestzipfel des
Kreisgebietes auf einer flachen Anhöhe des
hier auslaufenden Hohen Drawehn. Das sehr
kleine Dorf zeigt nur noch in seiner Parzellen-
struktur einige Rundlingsmerkmale. Beach-
tung verdient ein kleines, recht unscheinbares
Gebäude aus grob behauenen Feldsteinen,
das mit dem Giebel zur Dorfstraße hin ausge-
richtet ist. Es handelt sich um einen massiven

Schafstall des 18. Jh., der nur noch in zwei
weiteren Exemplaren im Kreisgebiet vorhan-
den ist (Schnega, Korvin). Das Gebäude ist
Zeuge einer extensiven landwirtschaftlichen
Nutzung der Heideflächen, die den Drawehn
vor seiner Aufforstung im 19. Jh. bedeckten.
SCHNEGA-GLEDEBERG

Am Südrand des 3 km südwestlich Schnegas
gelegenen, weitgehend aufgelösten und bau-
lich erneuerten Rundlings Gledeberg blieb auf
Hof Nr. 10 ein Vierständerhaus aus dem Jahre
1836 in seinem originalen Zustand erhalten.
Die Ausführung des Hauses mit Vorschauer
ist typisch für den Südwesten des Landkrei-
ses.
SCHNEGA-GÖHR

Göhr, in den südlichen Ausläufern des Hohen
Drawehn gelegen, war ursprünglich ein klei-
ner, sehr regelmäßiger Rundling mit einem
fast geschlossenen Kranz von Torscheunen
um den Dorfplatz. Infolge der sehr niedrigen


Schnega, Lange Straße,
Kirche von Westen, 1912/13


Schnega-Billerbeck, Nr. 10.
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1794


Schnega-Göhr, Nr. 2, Torscheune, 19. Jh.



Schnega-Gielau, ehemaliger Schafstall,
18. Jh.


Schnega-Göhr, Nr. 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, Mitte 19. Jh.

Schnega, Lange Straße, Kirche, Schnega-Harpe, ehemalige Wassermühle, 1767
Blick von der Empore zum Altar


176
 
Annotationen