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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 25): Baudenkmale in Niedersachsen: Landkreis Soltau-Fallingbostel — Braunschweig, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.43924#0201
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der Kreisstraße 143 und östlich der Bahn und
war, wie Nr. 1, dem Gutshof von der Wense in
Dorfmark pflichtig. Aufgrund des langen Leer-
stands sind die Gebäude in schlechtem Zustand
und der umgebende Eichenwald hat seit langem
auch die ehemaligen Gartenflächen des Hofes
eingenommen. Der lange, diagonale Zufahrts-
weg endet auf dem gepflasterten Hofplatz, um
den die Hofgebäude gruppiert sind. Der 1789
erbaute, überhöhte Zweiständerbau in Unter-
rähmkonstruktion unter dem steilen und tiefge-
zogenen ziegelgedeckten 3/4-Walmdach ist auf
glatten, behauenen großen Granitblöcken
gegründet worden. Er beherrscht die Hofansicht
mit seinem schön detaillierten, fast symmetrisch
gegliederten Wirtschaftsgiebel, dessen mittige
Toreinfahrt von Fußstreben betont wird. 1922 ist
der rückwärtige Wohnteil durch einen querge-
stellten Wohntrakt in Fachwerkbauweise mit
nordseitigem Zwerchhaus erweitert worden.
Dieser ist, einschließlich der Fenster und der
zeitgenössischen verglasten Eingangstür unver-
ändert, jedoch, wie auch der Wirtschaftstrakt,
stark erneuerungsbedürftig.Jenseits des Sand-
stein-Brunnens ist um 1900 auf der Ostseite
parallel versetzt der langgestreckte Schweine-
stall als Fachwerkbau mit zahlreichen Stalltüren
und Einfahrtstoren errichtet worden. Die drei
kleineren Nebengebäude wurden seit ihrer
Erbauungszeit um 1800 nicht verändert. Das
älteste ist der ebenfalls auf behauenen großen
Granitblöcken errichtete Hofschafstall von 1780.
Sein gefachweise verbohltes Dreiständergerüst
mit eingehälsten Ankerbalken ohne Kübbungen
wird von einer außermittigen Längsdurchfahrt
und vier traufseitigen Eingangstüren erschlos-
sen. Der kleine 1 1/2-geschossige Treppenspei-
cher mit intakter Außentreppe vor dem Nordgie-
bel und zwei traufseitigen Eingangstüren ist
1802 erbaut worden, wohl ebenso wie der Kern
der kleinen Scheune aus der Zeit um 1800 in
Oberrähmkonstruktion und eingehälsten Anker-
balken, deren Innenteilung nach 1945 durch
Umbauten etwas verändert ist. Im vorderen
Hofbereich steht linker Hand die großräumige
Fachwerkscheune von 1922 und traufständig
zur Straße das vermutlich um 1850 erbaute
Häuslings- oder auch Altenteilerhaus. Dieses
schlichte Fachwerkgebäude mit kräftigem Gefü-
ge ist in der Art eines Hallenhauses mit Wohn-
und Wirtschaftstrakt und mittigem Einfahrtstor
aufgebaut worden.
Jettebruch 4, 5, 7 und ehemals 6 sind Teil der
südlich der Straße anschließenden Hofgruppe,
die in Nord-Süd-Richtung von der Jette durch-
flossen wird. Zahlreiche Teiche prägen die meist
von jüngeren Gebäuden bestandenen Parzellen.
Das älteste Gebäude des Bereiches steht im
Hintergrund des östlichen Hofes Nr. 4 und ist
ein verbohlter 1 1/2-geschossiger Treppenspei-
cher von 1747 ohne Treppe, errichtet als Hoch-
rähmgerüst mit eingezapften Geschossbalken
sowie traufseitiger Doppeltüranlage. Der Trep-
penspeicher von 1802 auf Hof Nr. 5 wurde
später verlängert. Sein besonders kräftiges
Hochrähmgerüst ist gefachweise verbohlt
worden. Die schon 1563 erwähnte frühere
Kothofstelle Nr. 7 wird von dem vermutlich in
der 2. Hälfte des 18.Jh. erbauten ursprüng-
lichen Zweiständer-Hallenhaus geprägt, das
1949 einen neuen Wohntrakt und wohl einen
erhöhten Dachstuhl erhalten hat. Der symme-

Jettebruch, Jettebruch 2, Hofanlage


Jettebruch, Jettebruch 2, Schweinestall


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