1816 entstandene Altenteilerhaus unter Sattel-
dach, das als eingeschossiger Fachwerkbau in
Oberrähmkonstruktion aut behauenen Findlin-
gen steht. Es wurde um 1925 erweitert und
durch kleine Gefügeeingriffe etwas verändert.
Auch auf der benachbarten Hofstelle, die nörd-
lich der Bundesstraße hinter einem Eichenhain
zurückliegt, ist eine im 19. und zu Anfang des
20.Jh. entstandene Hofbebauung erhalten ge-
blieben (Leverdingen 2). Die Anlage ist über
zahlreiche gepflasterte Zufahrten erreichbar und
weist neben grundstücksbegrenzenden Baum-
pflanzungen auch Reste einer aus Feldsteinen
gefügten Hofbegrenzung auf. Im Mittelpunkt der
insgesamt parallel zueinander angeordneten
Gebäude steht auch hier das in der Mitte des
19.Jh. errichtete Wohnwirtschaftsgebäude. Das
Vierständergerüst und Halbwalmdach ist seit
seiner Erbauungszeit nahezu unverändert ge-
blieben. Das Gerüst besteht aus regelmäßigen
quadratischen Gefachen, die von geschossho-
hen Eckstützen unterbrochen werden. Lediglich
der ursprünglich symmetrisch aufgebaute Wirt-
schaftsgiebel wird heute von einer seitlichen
Toreinfahrt gestört. Der dem Wohntrakt vorgela-
gerte Brunnen ist teilweise später aufgemauert
worden.
Wahrscheinlich ist das Dreiständergerüst der
allseitig verbohlten Scheune unter Halbwalm-
dach schon vor der 2. Hälfte des 19.Jh. ent-
standen. Es wird von einer außermittigen Längs-
durchfahrt und seitlichen Eingängen erschlos-
sen. Die übrigen Wirtschaftsgebäude des Hofes
sind um 1920 errichtet worden, wie die große
Scheune und der Wagenschauer. Von der Stra-
ße her fällt das Speichergebäude hinter dem
Haupthaus auf, auf dessen massive Rohziegel-
wände ein Fachwerkdrempelgeschoss aufge-
setzt worden ist und das oberhalb der Ein-
gangstür von einem mittigen Zwerchhaus mit
Ladeluke bekrönt wird.
NEUENKIRCHEN-GRAUEN
Wahrscheinlich ist das inzwischen auf ca. 360
Einwohner angewachsene Dorf „Growinge“
Grauen, DepenerWeg 6, Brunnenfassung, 1758
(1379, Mitte des 16.Jh.) oder „Growenn“ (1680)
nach einem dort vorhandenen sog. „Grafen-,,
oder „Gravenhof“ benannt worden. Es bestand
ursprünglich aus fünf und später sechs Vollhö-
fen (Meyerhöfe des Bischofs zu Verden). Die
Anzahl der Höfe war aber schon 1739 teilweise
durch Teilung oder durch die Neuansiedlung von
Haibhöfen auf neun Hofstellen und einen Kötner
angewachsen. Zur Zeit der Verkopplung (1839-
52) waren weitere Neu- und Anbauern hinzuge-
kommen. Eine bis heute fortgesetzte Aufsied-
lung der alten Hofparzellen hat zu dem Bild einer
kompakten Ortschaft geführt, die sich nach
außen nur geringfügig erweitert hat, wobei eine
ausgelagerte Wohnsiedlung im Norden eine
Ausnahme bildet.
Grauen lag um 1770 an der Nordgrenze der
Vogtei Neuenkirchen, deren Verlauf etwa der
heutigen Gemeindegrenze zu Schneverdingen
entspricht. Der ursprünglich aber dem Kirchspiel
Schneverdingen angehörende Ort ist, wie das
benachbarte Sprengel auch, erst 1974 zur Ein-
heitsgemeinde Neuenkirchen gekommen.
Ungefähr fünf Kilometer leicht bewegtes Acker-
land mit eingestreuten Waldstück trennen die
Ortschaft von den südlich anschließenden Sied-
lungen. An die etwa zehn Kilometer lange
Wegestrecke nach Neuenkirchen schließen sich
westlich moorige Landschaften an. Die Höfe
waren in einiger Entfernung längs des nach Nor-
den abfallenden Talrandes der Veerse entstan-
den, welche nach Westen der Wümme zufließt.
Sie bildeten ursprünglich ein Haufendorf mit
dicht aneinander geschmiegten Parzellen um ei-
nen zentralen Kreuzungsbereich mehrerer Stra-
ßen. Ihr Ackerland lag im Südosten.
Das einzige, denkmalpflegerisch bedeutsame
Bauteil des Ortes steht auf der alten Hofanlage,
Depener Weg 6 mit dem sicherlich schon vor
1800 errichteten und von breiten Gefachen ge-
kennzeichneten Haupthaus, das durch den um
1950 angefügten massiven Wirtschaftstrakt be-
herrscht wird. Der 1758 erstellte Sandsteinbrun-
nen liegt östlich des Schweinestalls und besteht
aus Segmenten, die wiederum von einem Eisen-
ring zusammengehalten werden.
Die ansonsten fast vollständig neuere Baustruk-
tur des Ortes erklärt sich aus der Zerstörung
des zweiten Wohnhauses aufgrund des Durch-
zuges der englischen Truppen. Das auf dem
1945 angelegten Friedhof am nordöstlichen
Ortsausgang stehende Kriegerdenkmal, Lünze-
ner Straße, das sich in Form einer von einem
liegenden Löwen bewachten Schrifttafel dar-
stellt, ist bereits 1920 aufgestellt und nach 1945
erweitert worden.
NEUENKIRCHEN-ILHORN
Die Ortschaft, die über die K 26 an Delmsen
und über die K 23 an Gilmerdingen angebunden
ist, war im Nordwesten von Neuenkirchen ur-
sprünglich ein locker bebautes Haufendorf, das
im Mittelalter „Alhorne“, später „lelhorn“ genannt
wurde. Es bestand ehemals aus vier, später fünf
Höfen. 1739 wird von acht herrschaftlichen
Höfen (sechs Halb-, ein Dreiviertel- und ein Vier-
telhof) und drei Kötnern berichtet. Zur Zeit der
Verkopplung 1846 waren die Hofstellen mit ihren
in alle Richtungen orientierten, locker verteilten
Gebäuden überwiegend östlich der nord-süd-
gerichteten Hauptortsdurchfahrt angeordnet.
Heute bildet Ilhorn zusammen mit dem westlich
benachbarten Siedlungsteil Kempen einen
gemeinsamen Ortsteil. Er liegt in einer waldrei-
chen Senke westlich eines Bachlaufs und wird
rundherum von Ackerflächen umschlossen. Im
Gegensatz zu früher besteht der größte Teil der
Gebäude aus schlichten Nachkriegsbauten in
massiver Bauweise, die ortsbildprägend mit ei-
ner Reihe giebelständig zur Straße ausgerichte-
ten, gleichartig gestalteten Wohnwirtschaftsge-
bäuden entlang der nördlichen Ortsdurchfahrt
wirken. Teilweise finden sich noch Reste der nie-
drigen Feldsteinwälle, die ursprünglich die alten
Hofparzellen begrenzten.
Auch in Ilhorn wurde das um 1920 nahe der
ehemaligen Schule im südlichen Straßendreieck
aufgestellte Kriegerdenkmal (K 23) 1949 er-
weitert. Es bildet ein eingezäuntes Areal mit drei,
auf einem Bruchsteinsockel aufrecht stehenden
Findlingen. Die Inschrift erinnert an zahlreiche
Ilhorn, Ilhorn 10, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1750
251
dach, das als eingeschossiger Fachwerkbau in
Oberrähmkonstruktion aut behauenen Findlin-
gen steht. Es wurde um 1925 erweitert und
durch kleine Gefügeeingriffe etwas verändert.
Auch auf der benachbarten Hofstelle, die nörd-
lich der Bundesstraße hinter einem Eichenhain
zurückliegt, ist eine im 19. und zu Anfang des
20.Jh. entstandene Hofbebauung erhalten ge-
blieben (Leverdingen 2). Die Anlage ist über
zahlreiche gepflasterte Zufahrten erreichbar und
weist neben grundstücksbegrenzenden Baum-
pflanzungen auch Reste einer aus Feldsteinen
gefügten Hofbegrenzung auf. Im Mittelpunkt der
insgesamt parallel zueinander angeordneten
Gebäude steht auch hier das in der Mitte des
19.Jh. errichtete Wohnwirtschaftsgebäude. Das
Vierständergerüst und Halbwalmdach ist seit
seiner Erbauungszeit nahezu unverändert ge-
blieben. Das Gerüst besteht aus regelmäßigen
quadratischen Gefachen, die von geschossho-
hen Eckstützen unterbrochen werden. Lediglich
der ursprünglich symmetrisch aufgebaute Wirt-
schaftsgiebel wird heute von einer seitlichen
Toreinfahrt gestört. Der dem Wohntrakt vorgela-
gerte Brunnen ist teilweise später aufgemauert
worden.
Wahrscheinlich ist das Dreiständergerüst der
allseitig verbohlten Scheune unter Halbwalm-
dach schon vor der 2. Hälfte des 19.Jh. ent-
standen. Es wird von einer außermittigen Längs-
durchfahrt und seitlichen Eingängen erschlos-
sen. Die übrigen Wirtschaftsgebäude des Hofes
sind um 1920 errichtet worden, wie die große
Scheune und der Wagenschauer. Von der Stra-
ße her fällt das Speichergebäude hinter dem
Haupthaus auf, auf dessen massive Rohziegel-
wände ein Fachwerkdrempelgeschoss aufge-
setzt worden ist und das oberhalb der Ein-
gangstür von einem mittigen Zwerchhaus mit
Ladeluke bekrönt wird.
NEUENKIRCHEN-GRAUEN
Wahrscheinlich ist das inzwischen auf ca. 360
Einwohner angewachsene Dorf „Growinge“
Grauen, DepenerWeg 6, Brunnenfassung, 1758
(1379, Mitte des 16.Jh.) oder „Growenn“ (1680)
nach einem dort vorhandenen sog. „Grafen-,,
oder „Gravenhof“ benannt worden. Es bestand
ursprünglich aus fünf und später sechs Vollhö-
fen (Meyerhöfe des Bischofs zu Verden). Die
Anzahl der Höfe war aber schon 1739 teilweise
durch Teilung oder durch die Neuansiedlung von
Haibhöfen auf neun Hofstellen und einen Kötner
angewachsen. Zur Zeit der Verkopplung (1839-
52) waren weitere Neu- und Anbauern hinzuge-
kommen. Eine bis heute fortgesetzte Aufsied-
lung der alten Hofparzellen hat zu dem Bild einer
kompakten Ortschaft geführt, die sich nach
außen nur geringfügig erweitert hat, wobei eine
ausgelagerte Wohnsiedlung im Norden eine
Ausnahme bildet.
Grauen lag um 1770 an der Nordgrenze der
Vogtei Neuenkirchen, deren Verlauf etwa der
heutigen Gemeindegrenze zu Schneverdingen
entspricht. Der ursprünglich aber dem Kirchspiel
Schneverdingen angehörende Ort ist, wie das
benachbarte Sprengel auch, erst 1974 zur Ein-
heitsgemeinde Neuenkirchen gekommen.
Ungefähr fünf Kilometer leicht bewegtes Acker-
land mit eingestreuten Waldstück trennen die
Ortschaft von den südlich anschließenden Sied-
lungen. An die etwa zehn Kilometer lange
Wegestrecke nach Neuenkirchen schließen sich
westlich moorige Landschaften an. Die Höfe
waren in einiger Entfernung längs des nach Nor-
den abfallenden Talrandes der Veerse entstan-
den, welche nach Westen der Wümme zufließt.
Sie bildeten ursprünglich ein Haufendorf mit
dicht aneinander geschmiegten Parzellen um ei-
nen zentralen Kreuzungsbereich mehrerer Stra-
ßen. Ihr Ackerland lag im Südosten.
Das einzige, denkmalpflegerisch bedeutsame
Bauteil des Ortes steht auf der alten Hofanlage,
Depener Weg 6 mit dem sicherlich schon vor
1800 errichteten und von breiten Gefachen ge-
kennzeichneten Haupthaus, das durch den um
1950 angefügten massiven Wirtschaftstrakt be-
herrscht wird. Der 1758 erstellte Sandsteinbrun-
nen liegt östlich des Schweinestalls und besteht
aus Segmenten, die wiederum von einem Eisen-
ring zusammengehalten werden.
Die ansonsten fast vollständig neuere Baustruk-
tur des Ortes erklärt sich aus der Zerstörung
des zweiten Wohnhauses aufgrund des Durch-
zuges der englischen Truppen. Das auf dem
1945 angelegten Friedhof am nordöstlichen
Ortsausgang stehende Kriegerdenkmal, Lünze-
ner Straße, das sich in Form einer von einem
liegenden Löwen bewachten Schrifttafel dar-
stellt, ist bereits 1920 aufgestellt und nach 1945
erweitert worden.
NEUENKIRCHEN-ILHORN
Die Ortschaft, die über die K 26 an Delmsen
und über die K 23 an Gilmerdingen angebunden
ist, war im Nordwesten von Neuenkirchen ur-
sprünglich ein locker bebautes Haufendorf, das
im Mittelalter „Alhorne“, später „lelhorn“ genannt
wurde. Es bestand ehemals aus vier, später fünf
Höfen. 1739 wird von acht herrschaftlichen
Höfen (sechs Halb-, ein Dreiviertel- und ein Vier-
telhof) und drei Kötnern berichtet. Zur Zeit der
Verkopplung 1846 waren die Hofstellen mit ihren
in alle Richtungen orientierten, locker verteilten
Gebäuden überwiegend östlich der nord-süd-
gerichteten Hauptortsdurchfahrt angeordnet.
Heute bildet Ilhorn zusammen mit dem westlich
benachbarten Siedlungsteil Kempen einen
gemeinsamen Ortsteil. Er liegt in einer waldrei-
chen Senke westlich eines Bachlaufs und wird
rundherum von Ackerflächen umschlossen. Im
Gegensatz zu früher besteht der größte Teil der
Gebäude aus schlichten Nachkriegsbauten in
massiver Bauweise, die ortsbildprägend mit ei-
ner Reihe giebelständig zur Straße ausgerichte-
ten, gleichartig gestalteten Wohnwirtschaftsge-
bäuden entlang der nördlichen Ortsdurchfahrt
wirken. Teilweise finden sich noch Reste der nie-
drigen Feldsteinwälle, die ursprünglich die alten
Hofparzellen begrenzten.
Auch in Ilhorn wurde das um 1920 nahe der
ehemaligen Schule im südlichen Straßendreieck
aufgestellte Kriegerdenkmal (K 23) 1949 er-
weitert. Es bildet ein eingezäuntes Areal mit drei,
auf einem Bruchsteinsockel aufrecht stehenden
Findlingen. Die Inschrift erinnert an zahlreiche
Ilhorn, Ilhorn 10, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1750
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