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https://doi.org/10.11588/diglit.43924#0275
Anbauerstellen entlang der schnurgeraden
Erschließungsstraßen ließen keine Ortslage
entstehen, doch wegen der schwierigen Wege-
verhältnisse wurde Anfang des 19.Jh. für die ca.
24 Siedlungen eine Schule gebaut. Im Ersten
Weltkrieg wurde hier ein Kriegsgefangenenlager
errichtet. Nach einer Siedlungsverdichtung nach
dem Zweiten Weltkrieg werden die bestehenden
Höfe heute als Nebenerwerbsstellen gehalten.
Die Hofanlagen Rodewalder Straße 166 an der
Abzweigung Tiefenbruchsweg und Tiefen-
bruchsweg 199 mit altem Eichenbestand
veranschaulichen die typische, in der 1. Hälfte
des 19.Jh. sowie 1856 entstandene Bebauung
mit Wohnwirtschaftsgebäuden und Scheunen
als schlichte Fachwerkbauten mit Ziegelausfa-
chung unter Halbwalmdach, teilweise mit Stall-
anbauten.
Anlässlich der 600-Jahr-Feier translozierte man
1955 die marode, 1594 ursprünglich in der
Gemeinde Frankenfeld (Samtgemeinde Rethem)
errichtete Bockwindmühle in den Londypark
nahe der Aller. Heute ist sie restauriert und die
gut erhaltenen zwei Mahlanlagen sowie das
Getriebe veranschaulichen einen Mühlenbetrieb
aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Sie
trägt dazu bei, die Unverwechselbarkeit des
Stadtbildes zu erhalten, das im Zweiten Welt-
krieg abermals den größten Teil seiner charakte-
ristischen Gebäude verloren hatte, und sie
erinnert an die früheren Mühlen vor den Toren
der Stadt und an die bis ins 16.Jh. in der Nähe
auf der Aller arbeitende Schiffsmühle.
An die vielen Gefallenen, die in den Kämpfen
des 19.Jh. und des Ersten Weltkriegs getötet
wurden, erinnert das Kriegerdenkmal an der
Straßengabelung Bahnhofstraße/Rodewalder
Straße mit dem Obelisken von 1907 und dem
Triumphbogen von 1925. Die Verteidigung des
„Brückenkopfes Rethem“ im letzten Kriegsjahr
1945 hinterließ eine große Anzahl von Kriegsop-
fern. Zu deren Ehren wurde der Friedhof an der
Rodewalder Straße (B 209)/Ecke Stöckener
Straße errichtet mit einer Gedenktafel, einer
Doppelreihe von Rotsandsteinkreuzen und
einem Gedenkstein im hinteren Bereich. Auch
das Denkmal in Rethem Moor, Tiefenbruchs-
Rethem, Kirchstr., Ev. Kirche St. Marien, Altarwand
Rethem, Kirchstr., Ev. Kirche St. Marien, 1837, Arch.: A. L. Hellner
271
Erschließungsstraßen ließen keine Ortslage
entstehen, doch wegen der schwierigen Wege-
verhältnisse wurde Anfang des 19.Jh. für die ca.
24 Siedlungen eine Schule gebaut. Im Ersten
Weltkrieg wurde hier ein Kriegsgefangenenlager
errichtet. Nach einer Siedlungsverdichtung nach
dem Zweiten Weltkrieg werden die bestehenden
Höfe heute als Nebenerwerbsstellen gehalten.
Die Hofanlagen Rodewalder Straße 166 an der
Abzweigung Tiefenbruchsweg und Tiefen-
bruchsweg 199 mit altem Eichenbestand
veranschaulichen die typische, in der 1. Hälfte
des 19.Jh. sowie 1856 entstandene Bebauung
mit Wohnwirtschaftsgebäuden und Scheunen
als schlichte Fachwerkbauten mit Ziegelausfa-
chung unter Halbwalmdach, teilweise mit Stall-
anbauten.
Anlässlich der 600-Jahr-Feier translozierte man
1955 die marode, 1594 ursprünglich in der
Gemeinde Frankenfeld (Samtgemeinde Rethem)
errichtete Bockwindmühle in den Londypark
nahe der Aller. Heute ist sie restauriert und die
gut erhaltenen zwei Mahlanlagen sowie das
Getriebe veranschaulichen einen Mühlenbetrieb
aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Sie
trägt dazu bei, die Unverwechselbarkeit des
Stadtbildes zu erhalten, das im Zweiten Welt-
krieg abermals den größten Teil seiner charakte-
ristischen Gebäude verloren hatte, und sie
erinnert an die früheren Mühlen vor den Toren
der Stadt und an die bis ins 16.Jh. in der Nähe
auf der Aller arbeitende Schiffsmühle.
An die vielen Gefallenen, die in den Kämpfen
des 19.Jh. und des Ersten Weltkriegs getötet
wurden, erinnert das Kriegerdenkmal an der
Straßengabelung Bahnhofstraße/Rodewalder
Straße mit dem Obelisken von 1907 und dem
Triumphbogen von 1925. Die Verteidigung des
„Brückenkopfes Rethem“ im letzten Kriegsjahr
1945 hinterließ eine große Anzahl von Kriegsop-
fern. Zu deren Ehren wurde der Friedhof an der
Rodewalder Straße (B 209)/Ecke Stöckener
Straße errichtet mit einer Gedenktafel, einer
Doppelreihe von Rotsandsteinkreuzen und
einem Gedenkstein im hinteren Bereich. Auch
das Denkmal in Rethem Moor, Tiefenbruchs-
Rethem, Kirchstr., Ev. Kirche St. Marien, Altarwand
Rethem, Kirchstr., Ev. Kirche St. Marien, 1837, Arch.: A. L. Hellner
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