ÜBERSICHTSKARTE
STADT OSNABRÜCK
Die Karte zeigt das heutige Stadtgebiet mit
den Eingemeindungen von 1972. Es umfaßt
eine Fläche von 11 979 ha, die größte Ausdeh-
nung beträgt in Nord-Süd-Richtung 11,4 km
und in Ost-West-Richtung 16,6 km. Zur Ein-
bindung in das Kreisgebiet vgl. Bd. 40 Land-
kreis Osnabrück.
Das Stadtgebiet erstreckt sich über Bereiche
des Osnabrücker Berg- und Hügellandes, das
zu den nordwestlichen Ausläufern des deut-
schen Mittelgebirges gehört. Mit ihrem Lauf
von Südost nach Nordwest teilt die zwischen
500 m und 2-3 km breiteTalaue der Hase das
Stadtgebiet in eine nördliche und eine südli-
che Hälfte. Zwischen den Hügeln und kleine-
ren Bergen, die das Stadtgebiet vielfältig glie-
dern, erstreckten sich weite Mulden- und Tal-
landschaften, in denen eine Anzahl kleinerer
Flüsse und Bäche, von denen die letzteren in-
nerhalb der geschlossen bebauten Stadtbe-
reiche heute in der Regel verrohrt sind, der
Hase zufließen.
Die historische Altstadt befindet sich im Hase-
tal am linken Flußufer. Westlich trittder Wester-
berg (102 m ü. NN), nördlich der Gertruden-
berg (97 m ü. NN) an die Altstadt heran. Diese
beansprucht mit ihrer Grundfläche eine sandi-
ge, durchschnittlich auf 65 m ü. NN liegende
diluviale Niederterrasse, die sich vom Wester-
berg her nach Südosten vorschiebt. Auf ein-
zelnen, leicht erhöht liegenden Partien des
Sandrückens entstanden die ältesten Sied-
lungskerne der Altstadt (Bischofshof, Markt-
siedlung). Die räumliche Entwicklung der
Stadt folgte der natürlichen Beschaffenheit
des Ortes. Im Norden und Westen verhinder-
ten die Hügel, im Osten das Überschwem-
mungsgebiet der Haseaue eine Ausweitung.
Dagegen bot der Sandrücken, der sich südlich
der Altstadt fortsetzt, Raum für die Anlage der
Neustadt. Mit ihrer Einbeziehung in die befe-
stigte Stadt gewann der mittelalterliche Stadt-
grundriß seine charakteristische Nierenge-
stalt.
Die weitere Stadtentwicklung, die seit der
zweiten Hälfte des 19. Jh. überdenmittelalter-
lichen Grundriß der Stadt in die bis dahin fast
unbesiedelte Feldmark hinauszugreifen be-
gann, bevorzugte zunächst die höher gelege-
nen Gebiete vor den Stadtmauern auf den
Hangterrassen der Hügel (Westerberg, Ger-
trudenberg). Lediglich die planmäßige Anlage
der Bahnhofsvorstadt im Osten führte bereits
früh zur Bebauung eines ausgesprochenen
Niederungsgebietes. Die weiten Niederungs-
und Feuchtzonen, die sich vor allem westlich
und südlich der Neustadt anschließen (Wüste,
Fledder) wurden dagegen im größeren Um-
fange erst im 20. Jh. bebaut.
An der Hasefurt, die Ausgangspunkt für die
Entstehung der Stadt wurde, liefen die älte-
sten und wichtigsten Wegeverbindungen des
Osnabrücker Raumes zusammen. Von be-
sonderer Bedeutung für die Ausbildung der
mittelalterlichen Stadt war die alte, aus Rich-
tung Iburg, Münster und Warendorf zum Ha-
seübergang führende südnördliche Heerstra-
ße, die infolge der hauptsächlich im Süden
gelegenen Ausdehnungsmöglichkeiten des
Ortes zur Hauptachse der älteren Stadtent-
wicklung wurde (Johannisstraße-Große
Straße-Domhof-Hasestraße). Ähnlich war
das Netz der spätmittelalterlichen Handelswe-
ge, die spinnengleich von der ummauerten
Stadt ausgingen, bestimmend für die jüngere
Stadtentwicklung seit der zweiten Hälfte des
19. Jh. Abgesehen von den planmäßig ange-
legten geschlossenen Stadterweiterungen,
die in den siebziger Jahren im Westen der
Stadt entstanden, gaben etwa bis zur Jahr-
hundertwende und zum Teil noch bis zum
Zweiten Weltkrieg die alten Fernstraßen und
Feldwege vor der Stadt das hauptsächliche
Gerüst für die weitere Ausdehnung ab. Die
großflächige Aufsiedlung der zwischen den
Ausfallstraßen gelegenen Gebiete der Stadt-
gemarkung erfolgte in den meisten Vorstadt-
bereichen erst nach 1945. Die zwischen 1914
und 1972 eingegliederten Umlandgemeinden
konnten wenigstens in Teilen ihren ländlichen
Charakter trotz ausgedehnter Neusiedlungen,
die zumeist auf den Heide- und Ödlandpartien
entstanden, bewahren.
Die Hauptlinien der ältesten Fernverbindun-
gen Osnabrücks werden von den Verkehrs-
bauten des 19. und 20. Jh. wiederaufgenom-
men. Auf den Bau der in ost-westlicher Rich-
tung verlaufenden Strecke der Hannover-
schen Westbahn Löhne-Rheine-Emden
(1855/56) folgte zu Anfang der siebziger Jahre
in Süd-Nord-Richtung die Venlo-Hamburger
Eisenbahn, die mit der älteren Bahnlinie im
Osten der Neustadt ein Verkehrskreuz bildet.
Dieselben Richtungen schlagen schließlich
auch die großen Verkehrsbauten unseres
Jahrhunderts, die Autobahnen A 1 (1968) und
A 30 (1972) ein, die das Osnabrücker Stadtge-
biet im Westen und Süden schneiden und sich
außerhalb der Stadtgrenzen kreuzen.
Die Karte enthält mit den rot eingezeichneten
Ausschnitten die Blattübersicht der auf den
nächsten Maßstabsebenen folgenden Blätter
1:50000 bzw. 1:10000 und 1:5000.
Kartengrundlage: Topographische Karte 1:100 000 - C 3510 (1981), C 3514 (1981), C 3910 (1982),
C3914(1981)
Vervielfältigt mit Erlaubnis des Herausgebers: Niedersächs. Landesverwaltungsamt - Landesvermessung
- B5 - 618/83
38
STADT OSNABRÜCK
Die Karte zeigt das heutige Stadtgebiet mit
den Eingemeindungen von 1972. Es umfaßt
eine Fläche von 11 979 ha, die größte Ausdeh-
nung beträgt in Nord-Süd-Richtung 11,4 km
und in Ost-West-Richtung 16,6 km. Zur Ein-
bindung in das Kreisgebiet vgl. Bd. 40 Land-
kreis Osnabrück.
Das Stadtgebiet erstreckt sich über Bereiche
des Osnabrücker Berg- und Hügellandes, das
zu den nordwestlichen Ausläufern des deut-
schen Mittelgebirges gehört. Mit ihrem Lauf
von Südost nach Nordwest teilt die zwischen
500 m und 2-3 km breiteTalaue der Hase das
Stadtgebiet in eine nördliche und eine südli-
che Hälfte. Zwischen den Hügeln und kleine-
ren Bergen, die das Stadtgebiet vielfältig glie-
dern, erstreckten sich weite Mulden- und Tal-
landschaften, in denen eine Anzahl kleinerer
Flüsse und Bäche, von denen die letzteren in-
nerhalb der geschlossen bebauten Stadtbe-
reiche heute in der Regel verrohrt sind, der
Hase zufließen.
Die historische Altstadt befindet sich im Hase-
tal am linken Flußufer. Westlich trittder Wester-
berg (102 m ü. NN), nördlich der Gertruden-
berg (97 m ü. NN) an die Altstadt heran. Diese
beansprucht mit ihrer Grundfläche eine sandi-
ge, durchschnittlich auf 65 m ü. NN liegende
diluviale Niederterrasse, die sich vom Wester-
berg her nach Südosten vorschiebt. Auf ein-
zelnen, leicht erhöht liegenden Partien des
Sandrückens entstanden die ältesten Sied-
lungskerne der Altstadt (Bischofshof, Markt-
siedlung). Die räumliche Entwicklung der
Stadt folgte der natürlichen Beschaffenheit
des Ortes. Im Norden und Westen verhinder-
ten die Hügel, im Osten das Überschwem-
mungsgebiet der Haseaue eine Ausweitung.
Dagegen bot der Sandrücken, der sich südlich
der Altstadt fortsetzt, Raum für die Anlage der
Neustadt. Mit ihrer Einbeziehung in die befe-
stigte Stadt gewann der mittelalterliche Stadt-
grundriß seine charakteristische Nierenge-
stalt.
Die weitere Stadtentwicklung, die seit der
zweiten Hälfte des 19. Jh. überdenmittelalter-
lichen Grundriß der Stadt in die bis dahin fast
unbesiedelte Feldmark hinauszugreifen be-
gann, bevorzugte zunächst die höher gelege-
nen Gebiete vor den Stadtmauern auf den
Hangterrassen der Hügel (Westerberg, Ger-
trudenberg). Lediglich die planmäßige Anlage
der Bahnhofsvorstadt im Osten führte bereits
früh zur Bebauung eines ausgesprochenen
Niederungsgebietes. Die weiten Niederungs-
und Feuchtzonen, die sich vor allem westlich
und südlich der Neustadt anschließen (Wüste,
Fledder) wurden dagegen im größeren Um-
fange erst im 20. Jh. bebaut.
An der Hasefurt, die Ausgangspunkt für die
Entstehung der Stadt wurde, liefen die älte-
sten und wichtigsten Wegeverbindungen des
Osnabrücker Raumes zusammen. Von be-
sonderer Bedeutung für die Ausbildung der
mittelalterlichen Stadt war die alte, aus Rich-
tung Iburg, Münster und Warendorf zum Ha-
seübergang führende südnördliche Heerstra-
ße, die infolge der hauptsächlich im Süden
gelegenen Ausdehnungsmöglichkeiten des
Ortes zur Hauptachse der älteren Stadtent-
wicklung wurde (Johannisstraße-Große
Straße-Domhof-Hasestraße). Ähnlich war
das Netz der spätmittelalterlichen Handelswe-
ge, die spinnengleich von der ummauerten
Stadt ausgingen, bestimmend für die jüngere
Stadtentwicklung seit der zweiten Hälfte des
19. Jh. Abgesehen von den planmäßig ange-
legten geschlossenen Stadterweiterungen,
die in den siebziger Jahren im Westen der
Stadt entstanden, gaben etwa bis zur Jahr-
hundertwende und zum Teil noch bis zum
Zweiten Weltkrieg die alten Fernstraßen und
Feldwege vor der Stadt das hauptsächliche
Gerüst für die weitere Ausdehnung ab. Die
großflächige Aufsiedlung der zwischen den
Ausfallstraßen gelegenen Gebiete der Stadt-
gemarkung erfolgte in den meisten Vorstadt-
bereichen erst nach 1945. Die zwischen 1914
und 1972 eingegliederten Umlandgemeinden
konnten wenigstens in Teilen ihren ländlichen
Charakter trotz ausgedehnter Neusiedlungen,
die zumeist auf den Heide- und Ödlandpartien
entstanden, bewahren.
Die Hauptlinien der ältesten Fernverbindun-
gen Osnabrücks werden von den Verkehrs-
bauten des 19. und 20. Jh. wiederaufgenom-
men. Auf den Bau der in ost-westlicher Rich-
tung verlaufenden Strecke der Hannover-
schen Westbahn Löhne-Rheine-Emden
(1855/56) folgte zu Anfang der siebziger Jahre
in Süd-Nord-Richtung die Venlo-Hamburger
Eisenbahn, die mit der älteren Bahnlinie im
Osten der Neustadt ein Verkehrskreuz bildet.
Dieselben Richtungen schlagen schließlich
auch die großen Verkehrsbauten unseres
Jahrhunderts, die Autobahnen A 1 (1968) und
A 30 (1972) ein, die das Osnabrücker Stadtge-
biet im Westen und Süden schneiden und sich
außerhalb der Stadtgrenzen kreuzen.
Die Karte enthält mit den rot eingezeichneten
Ausschnitten die Blattübersicht der auf den
nächsten Maßstabsebenen folgenden Blätter
1:50000 bzw. 1:10000 und 1:5000.
Kartengrundlage: Topographische Karte 1:100 000 - C 3510 (1981), C 3514 (1981), C 3910 (1982),
C3914(1981)
Vervielfältigt mit Erlaubnis des Herausgebers: Niedersächs. Landesverwaltungsamt - Landesvermessung
- B5 - 618/83
38