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Umgegend von Baume les Dames S. 23; Iqdi (lundi) in Tournai,
s. Doutrepont, Z. F. S. L. XXII S. 85; reba = ruban im Neu-
Wallonischen, s. Horning, Z. R. Ph. IX S. 488, aber lodi = lundi
ebenda Weitere Beispiele für Abschwächungen zu e oder i
vor und hinter Liquiden und Spiranten gibt Littre, so
aus Burgund feumai (fumer)', lemayre (lumiere); jeustice (jus-
tice); heumeu (humeur); aus dem Hainaut leumiere\ aus Berry
lieur (lueur); himeur (humeur); aus Picardie und Wallonie
himeur und imeüre.
Es erübrigt noch ein Wort über das afrz. pucelle, dessen
Ursprung dunkel ist; wahrscheinlich hat es sich doch aus
einer Ableitung von püllum entwickelt, dafür spricht polle in
der Eulaliasequenz, auch konnte ich ein polcelle Anseis de C.
361, 464 und 588 als Variante v. hs. C belegen. Im Text
steht puchele.
Als Schlussresultat kann man, wenn man die Vorgänge
ganz allgemein fasst, sagen, dass die Vorton vokale— bis auf
freies a hinter Palatalen, das zu e wird und o vor Nasalen,
das über e > a geht — im Grossen und Ganzen unverändert
bleiben. In der Verbalssexion lassen sich die zahlreichen Ab-
weichungen leicht aus analogischen Gründen erklären ; ebenso
sind die wenigen Fälle, wo in der Schriftsprache palatale
Vokale vor Labialen labialisiert, oder labiale hinter Palatalen
entrundet wurden, leicht verständlich. Daneben zeigt sich
in den Mundarten noch eine starke Neigung den Vortonvokal
vor, hinter und zwischen Liquiden (Z, m, n,r)und Spiranten
(/, v, s, ch) zu verändern; diese Änderungen sind teils dissi-
milatorischer, teils assimilatorischer Natur. Die tieferen Be-
weggründe näher zu erforschen konnte nicht meine Aufgabe
sein, ich konnte nur versuchen durch möglichst übersicht-
liche Anordnung und möglichst reiches Material einer näheren
Untersuchung die Wege zu ebnen.
Umgegend von Baume les Dames S. 23; Iqdi (lundi) in Tournai,
s. Doutrepont, Z. F. S. L. XXII S. 85; reba = ruban im Neu-
Wallonischen, s. Horning, Z. R. Ph. IX S. 488, aber lodi = lundi
ebenda Weitere Beispiele für Abschwächungen zu e oder i
vor und hinter Liquiden und Spiranten gibt Littre, so
aus Burgund feumai (fumer)', lemayre (lumiere); jeustice (jus-
tice); heumeu (humeur); aus dem Hainaut leumiere\ aus Berry
lieur (lueur); himeur (humeur); aus Picardie und Wallonie
himeur und imeüre.
Es erübrigt noch ein Wort über das afrz. pucelle, dessen
Ursprung dunkel ist; wahrscheinlich hat es sich doch aus
einer Ableitung von püllum entwickelt, dafür spricht polle in
der Eulaliasequenz, auch konnte ich ein polcelle Anseis de C.
361, 464 und 588 als Variante v. hs. C belegen. Im Text
steht puchele.
Als Schlussresultat kann man, wenn man die Vorgänge
ganz allgemein fasst, sagen, dass die Vorton vokale— bis auf
freies a hinter Palatalen, das zu e wird und o vor Nasalen,
das über e > a geht — im Grossen und Ganzen unverändert
bleiben. In der Verbalssexion lassen sich die zahlreichen Ab-
weichungen leicht aus analogischen Gründen erklären ; ebenso
sind die wenigen Fälle, wo in der Schriftsprache palatale
Vokale vor Labialen labialisiert, oder labiale hinter Palatalen
entrundet wurden, leicht verständlich. Daneben zeigt sich
in den Mundarten noch eine starke Neigung den Vortonvokal
vor, hinter und zwischen Liquiden (Z, m, n,r)und Spiranten
(/, v, s, ch) zu verändern; diese Änderungen sind teils dissi-
milatorischer, teils assimilatorischer Natur. Die tieferen Be-
weggründe näher zu erforschen konnte nicht meine Aufgabe
sein, ich konnte nur versuchen durch möglichst übersicht-
liche Anordnung und möglichst reiches Material einer näheren
Untersuchung die Wege zu ebnen.