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Herrn Graf's Reisetagebuch über Hamburg und Helgoland.

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und fortwollten, da gab uns der Herr Kunstbortgch Jeden eine
Lampe in die Hand. Ach that ihn deßhalb sehr verwunderlich
ansehn, weil ich nicht wußte, was er damit sage» wollte, da
meinte er aber, daß man sich nun noch die obere Gallerie ansehn
müßte, welches aber blos mit Lampenlicht geschehen kennte.
Dieses war mir auch noch nicht vorgekommcn, doch ist dieses
ganz braktisch und kann man ja auch wegen dem Mangel von
Blatz die Bilder oben an die Decke annageln, wo man sich
dann unten in den Saale muß auf den Kobf stellen, damit
daß man sic auö die richtige Spcrfpecktiefc ansieht.

Dann giebt cs ja auch noch eine Menge Gemclde, die
man sogenannte Stimmungsbilder heißt, weil sie der Maler
i» einen Anfall von Verstimmung, etwa wie Untcrleibslciden
u. s. w. gemalt hat, warum auch nicht viel Farbe darauf ist
und alles recht ekahl aussicht. Da kann man ja auch einen
Nagel hineinschlagen und ein kleines Bild darauf hängen, wo
dann von die gemalte Verstimmung auf das andre Bild immer
noch genug auf die Seiten herausguckt.

-Ich fragte Einen von die anwesenden Herren, ob man
sich denn kennte nicht ein bischen ausdehnen nach die andre
Seite, da aber sagte mir der Herr, daß an die benachbarte
Seite auch ein Kunstkawinett wäre und zwar die Wasserkunst,
wobei er recht sonderbarlicht lechelte. Als Fremdling verstand
ich dieses Lechcln aber nicht, hingegen Kohle sagte, daß ihnen
in Hamburg das Wasser wahrscheinlich über die Kunst gehe»
thäte, welches der Herr benickte.

Wir waren dadurch ganz ncigierigt geworden und hätten
dieses Wasserkunstvereinslokal gerne einmal besehen, warum wir
durch das Schlisselloch gucken thaten, welches aber einen sehr
mcrkwirdigen Anblick darbot. Denn man sah in dieses ganze
große Lokal nichts weiter, als wie einen dicken Kobf an einen
Tisch sitzen und dann sah man noch in eine andre Ecke zwei
lange Beine mit eine Zeitung beschäftigt. Nun sollte man
aber doch nicht glauben, daß man für zwei Beine und einen
Kobf so viel Raum brauchte. Es sicht grade aus wie ein
Schwimmbaßcng ohne Wasser und hat man dieses wohl durch
diese betrübte Lecrigkeit andciten wollen.

Die Wasserkunst hat auch hier das cigcnthiemliche, daß
ihre Fondehnen nicht sbringen, sondern angebumbt werden missen,
wobei man noch die schöne Einrichtung eingerichtet hat, daß

allemal grade über eine solche Blumbc das Wasser oben hcrab-
tröbfelt, daß man also blos mit ein Regenbariblih hinkan»,
wenn man nicht naß werden will. Dahingegen ist die schöne
Eigenschaft angebracht, daß alles Wasser auf den Blatz da
hcrumlcift, woraus der Vorthcil entsteht, daß man sich kann
in die Umgegend Enden und Gänse bei die Fondehnen halten.

Es hat also Alles seinen Nutzen! Nur daß man ihn
nicht einsehen thut. _1_ (Fortsetzung folgt.)

Der ungehorsame Hund.

„Ja, da kann ick mir de Lunge aus'» Halse pfeifen,
das Biest kommt nich, et läßt sich »ich sehen. Ne, ick sage
doch, wat man sein Acrgcr hat den janzen Tag mit det Hündchen.

Das Namenstagpräsent.

„Papa, schenk' mir einen Sechser!" —„Da! wozu brauchst
Du ihn denn?" — „Ja weißt Du, ich kaufe mir dann was
Süßes zu Deinem Namenstage!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Herrn Graf's Reisetagebuch über Hamburg und Helgoland" "Der ungehorsame Hund" "Das Namenstagpräsent"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tochter <Motiv>
Süßigkeit
Namenstag
Wasser <Motiv>
Bitte <Motiv>
Pfeifen
Kindermund
Übergewicht
Geld
Sicht
Gehorsam
Karikatur
Hund <Motiv>
Vater <Motiv>
Brunnen <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Hamburg
Thema/Bildinhalt (normiert)
Hundebesitzer <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 27.1857, Nr. 649, S. 179

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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