Der verbotene Kuß.
Ein junges Mädchen, cngelschön,
Lustwandelte im Hain,
Die Blümlein wurden auserseh'n
Zum Sträußchen sich zu reih'n.
Doch als sie wieder sich gebückt
Zum kühlen Waldesgrund,
Jst's einem Schmetterling geglückt
Zu küssen ihren Mund.
Die holde Maid erstaunt und spricht,
Indem sie schnell ihn sing:
„Das Küssen," sagt sie, „leid ich nicht
Von einem Schmetterling."
„Vergib," so rief er — arg bedroht,
„Vergib mir mein Verseh'n,
Ich Hab' Dein Mündchen purpurroth
Für Rosen angeseh'n."
Der arme Falter zappelt sehr,
Drum ließ ihn frei die Maid
Und rief ihm nach die weise Lehr'
Für jetzt und allezeit:
„Vergeben sci's Dir, Bösewicht,
Für dießmal, kleines Ding,
Denn solche Rosen blühen nicht
Für jeden Schmetterling."
Conr. G.
Feiner Blick.
A: „Errathcn Sie, wer wohl diese Dame ist, die vor
uns promeniret?" — B: „Die Serie glaube ich wohl zu
crrathen, mit der Nummer bin ich aber nicht im Reinen."
„Betrachten Sic nur, Herr Major, die junge Baronin
Flachau, wie die wieder heut geputzt und so geschnürt ist, daß
sic fast gar nichts zu sich nehmen kann." — „Mich nimmt
dich nicht Wundkr. Sie ist die Tochter eines Kavallerie-
Obersten und denkt wie ihr Vater: Gut geputzt ist halb
gefüttert." _
Soldatenblut.
Ein junges Mädchen, cngelschön,
Lustwandelte im Hain,
Die Blümlein wurden auserseh'n
Zum Sträußchen sich zu reih'n.
Doch als sie wieder sich gebückt
Zum kühlen Waldesgrund,
Jst's einem Schmetterling geglückt
Zu küssen ihren Mund.
Die holde Maid erstaunt und spricht,
Indem sie schnell ihn sing:
„Das Küssen," sagt sie, „leid ich nicht
Von einem Schmetterling."
„Vergib," so rief er — arg bedroht,
„Vergib mir mein Verseh'n,
Ich Hab' Dein Mündchen purpurroth
Für Rosen angeseh'n."
Der arme Falter zappelt sehr,
Drum ließ ihn frei die Maid
Und rief ihm nach die weise Lehr'
Für jetzt und allezeit:
„Vergeben sci's Dir, Bösewicht,
Für dießmal, kleines Ding,
Denn solche Rosen blühen nicht
Für jeden Schmetterling."
Conr. G.
Feiner Blick.
A: „Errathcn Sie, wer wohl diese Dame ist, die vor
uns promeniret?" — B: „Die Serie glaube ich wohl zu
crrathen, mit der Nummer bin ich aber nicht im Reinen."
„Betrachten Sic nur, Herr Major, die junge Baronin
Flachau, wie die wieder heut geputzt und so geschnürt ist, daß
sic fast gar nichts zu sich nehmen kann." — „Mich nimmt
dich nicht Wundkr. Sie ist die Tochter eines Kavallerie-
Obersten und denkt wie ihr Vater: Gut geputzt ist halb
gefüttert." _
Soldatenblut.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Feiner Blick" "Der verbotene Kuß" "Soldatenblut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Tischgesellschaft <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 991, S. 5
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg