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$ctv es eine gute oder eine böse Fee?

Sklavenhändler Hudriwudri; „Kalliste, tanze geschwinde und
mit lächelndem Munde den hurtigen Griechentanz, sonst
giebt's wieder Schläge."

Die Schuhflickerstochter ans Tripoliha war in diesem
Augenblick sehr weit vom Lächeln entfernt und sie drehte
den drei mohamedanischen Kavalieren den rundlichen, schwel-
lenden Rücken zu, aber Hudriwudri ersuchte die übelgelaunte
Dame so nachdrücklich ihre Gemüthsverfassung schleunigst zu
ändern, daß Kalliste bald den freundlichen Ermahnungen
nachgab, die Arme und Füße graziös emporhob und den
schelmischen Tanz begann.

„Du sollst dazu auch lächeln", ermahnte Hudriwudri
liebevoll und zeigte der tiefempörten, nervösen Polyrene das
höchste Kraftäußernngsmittel seiner oratorischen Kunst, —
und Polyrene lächelte schnell.

Der dritte Mohamedaner zog nun zwei kleine, gezähmte
Schlangen aus einer Tasche hervor und muthete der zarten,
furchtsamen Polyrene zu, damit zu spielen. „Ich bin ein
Schlangenkünstler", sagte er, „und meine Sklavinnen müssen
vor dem Volke mit meinen zahmen Schlangen Tänze auf-
führen. "

(Schluß

Polyrene schrie mörderisch beim Anblicke der zwei, das
Zünglein hervorstreckenden, Bestien, aber Hudriwudri bestand
darauf, daß das schüchterne Mädchen die beiden Schlangen
um ihren Hals winde, und die holde Griechin wurde nach
vielen vergeblichen Bemühungen des gütigen Hudriwudri end-
lich dahin gebracht, die kleinere Schlange an der Spitze des
Schweifes zu fassen, obgleich sie dazu so fürchterlich schrie,
als ob sie am Spieße stecke.

Die erschrockene Schlange entschlüpfte der Hand der
eleganten Polyrene mit unbegreiflicher Geschwindigkeit, und
verbarg sich unter einem großen Bündel Heu, an welchem
ein gemüthliches Kameel, langsam wiederkäuend, im Hofe sich
gütlich that. Während der mohamedanische Schlangenkünstler
sich unsägliche Mühe gab, die entschlüpfte Schlange unter dem
hoch aufgeschichteten Heu wieder ausfindig zu machen, gab
der wütheude Hudriwudri der nervösen Polyrene einige wohl-
meinende, eindringliche gute Lehren, wie man sich in das
graziöse Schlangenspiel zu schicken habe, worüber die beiden
andern gemüthlichen Mohamedaner, still aber innig vergnügt,
lächelten.

folgt.)

R c i s c b i l d c r.

Seltsame Verwechselung.

Der Besitzer des eleganten Hutes: „Aber, mein Herr,
wollen Sie nicht Ihren Hut nehmen; dieser ist der meinige."

Jndustrieritter (der eben das Coupo verlassen wollte,
sehr verwundert und indignirt): „Herr! Wie kommt Ihre
Karte in meinen Hut?"

Vortheile des Güterzuges.

A. : „Aber wie können Sie denn nur mit diesem schreck-
lichen Bummelzuge reisen; da haben Sie ja auf 36 Stationen
zu halten, die beim Courirzuge wegfallen würden."

B. : „Wissen's ich bin schlau. Meine Frau und ich können
da halt auf jeder Station 'ne Maß Bier trinken."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Reisebilder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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bitte verknüpfen (!!! mehrere Geschichten mit gleichem Titel, gehören aber nicht alle zusammen)

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Verwechslung <Motiv>
Trinken <Motiv>
Bier <Motiv>
Zylinder <Kopfbedeckung>
Güterzug
Karikatur
Reisender <Motiv>
Tausch <Motiv>
Eisenbahnreise <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 993, S. 20

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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