Vorbildung
„Ich komme noch einmal, es ist meine Pflicht, Sie vor
Ihrem letzten Gange zu fragen: Haben Sie auf dieser Welt
noch eine Bitte, einen Wunsch, er soll Ihnen erfüllt werden!"
- „Ja, Herr Pastor, lassen Sie sich für mich köpfen."
Das erste Geheim» iß. 173
„Sieh' nur, Amanda, mit welcher Liebenswürdigkeit mir
Dein Hund das Taschentuch überreicht." — „Sehr natürlich!
Mein Ami hatte, bevor ich ihn geschenkt erhielt, im Hunde-
theatcr die ersten Liebhaber gespielt."
Der letzte Wunsch.
Und wunderbar, stets vor mir sehe
Ich leuchten still ein Augenpaar,
Wo ich auch steh', wohin ich gehe,
Bis in den Traum folgt's mir sogar.
Die Augen, ach die schönen blauen,
Ich weiß, wem sie zu eigen sind;
Der Taute sag' ich's im Vertrauen,
Ich eile jetzt zu ihr geschwind.
Wie seltsam nur, warum mag schlagen
Das Herze mir auf einmal doch? —
Ich bin recht dumm; warum das Zagen?
Ter Tante sagt' ich Alles »och!
Ja, ja, doch wenn, nachdem ich schildern
Ihr Alles that, was ich empfind'.
Die Taute, statt die Pein zu mildern,
Mich heißet nun ein thöricht Kind?
Und sagt, das sei ein dummes Träumen,
Wovon das Herze mir so voll.
Und gar verlangt, daß ohne Säumen
Ich Alles gleich vergessen soll?
Bald schlägt das Herz mir angstbcklommen.
Bald hebt sich's hoch voll Seligkeit,
Bald will die Thrän' in's Aug' mir kommen,
Bald möcht' ich jubeln laut, voll Freud'.
Der guten Tante will ich's sagen,
Ihr Hab' ich nie etwas verhehlt,
Ihr will mein ganzes Leid ich klagen
Und das, was immerfort mich quält.
„Ich komme noch einmal, es ist meine Pflicht, Sie vor
Ihrem letzten Gange zu fragen: Haben Sie auf dieser Welt
noch eine Bitte, einen Wunsch, er soll Ihnen erfüllt werden!"
- „Ja, Herr Pastor, lassen Sie sich für mich köpfen."
Das erste Geheim» iß. 173
„Sieh' nur, Amanda, mit welcher Liebenswürdigkeit mir
Dein Hund das Taschentuch überreicht." — „Sehr natürlich!
Mein Ami hatte, bevor ich ihn geschenkt erhielt, im Hunde-
theatcr die ersten Liebhaber gespielt."
Der letzte Wunsch.
Und wunderbar, stets vor mir sehe
Ich leuchten still ein Augenpaar,
Wo ich auch steh', wohin ich gehe,
Bis in den Traum folgt's mir sogar.
Die Augen, ach die schönen blauen,
Ich weiß, wem sie zu eigen sind;
Der Taute sag' ich's im Vertrauen,
Ich eile jetzt zu ihr geschwind.
Wie seltsam nur, warum mag schlagen
Das Herze mir auf einmal doch? —
Ich bin recht dumm; warum das Zagen?
Ter Tante sagt' ich Alles »och!
Ja, ja, doch wenn, nachdem ich schildern
Ihr Alles that, was ich empfind'.
Die Taute, statt die Pein zu mildern,
Mich heißet nun ein thöricht Kind?
Und sagt, das sei ein dummes Träumen,
Wovon das Herze mir so voll.
Und gar verlangt, daß ohne Säumen
Ich Alles gleich vergessen soll?
Bald schlägt das Herz mir angstbcklommen.
Bald hebt sich's hoch voll Seligkeit,
Bald will die Thrän' in's Aug' mir kommen,
Bald möcht' ich jubeln laut, voll Freud'.
Der guten Tante will ich's sagen,
Ihr Hab' ich nie etwas verhehlt,
Ihr will mein ganzes Leid ich klagen
Und das, was immerfort mich quält.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vorbildung"
"Der letzte Wunsch"
"Das erste Geheimniß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)