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Probezeit.

Als Frühling es ward und die Nachtigall schlug,

Diel Knospen und Blüthen der Rosenstock trug.

Da frug ich mein Liebchen, „Herzliebchcn Du mein.

Wann willst Du, wann darfst Du mein Eigen denn sein?
Mein Eigen?"

Da deutet sie zart auf dcu Roseustock hin:

»Wenn dieser verblühet, Dein Eigen ich bin.

Es soll Deiner Liebe die Probezeit sein,

Sind alle verblühet, dann werde ich Dein,

Dein Eigen."

Als Herbst cs nun wurde, o denkt Euch die List,

Die Röslein sie niemals zu gießen vergißt.

Sie stellt sie an einen warmsonnigen Ort
Und munter nun blühen die Röselcin fort.

Wie eigen!

Als zogen die Stürme nun kalt durch das Land,

Als wallte der Winter im weißen Gewand,

Sie schützt sie am Fenster vor eisigem Hauch;

Auf's Neue begann wieder Knospen der Strauch
Zu zeigen.

Da schlich ich mich stille bei eiskalter Nacht
llnd öffnet' das Fensterlein leise und sacht —

Am anderen Morgen da waren sie tobt;

Die Knospen und auch alle Röselein roth
Nun schweigen. —

Da fiel mir auf's Herz die nachtschwarze That,

^lar reuig bekannt' ich den bösen Verrath,

Da blickte mein Liebchen holdselig mich an
llnd lächelt: warum ich's nicht früher gethan, —

Mein Eigen. I. St.

Bedenkliche Zumuthung. 39

„Gast (zum Kellner): „Sie, Jean, sehen Sic nicht so
dumm drein, — machen Sie doch einmal ein gescheidtes Gesicht!"
— Jean: „Jawohl, aber bitte, machen Sie mir zuerst

eines vor!"

H ausregcl.

Schwelg' nicht in der Erinnerung
Entnervenden Gefühlen,

Was hilft es, moderndes Gebein
Hervor aus Gräbern wühlen?

Denk', wenn du freust bescheiden dich
Am zugefall'nen Loose:

Daß frisches Brod viel besser riecht.

Als eine welke Rose. Crnssus.

Nachtgedankcn.

Es ist die Zeit ein gieriger Hahn,

Der Korn um Korn auf's Leben pickt,

Wer's hört in stiller Nacht, denkt dann:

Er höre nur die Uhr, die tickt;

Des Hahnes Tritten folget treu
Der Weiser, wie er um sich treibt.

Er zeigt dir wohl, wieviel vorbei.

Doch nicht, wieviel dir Frist noch bleibt.

Craffus.

Zweifelhaftes Lob.

Mutter: „Peter, lernst Du denn heute wieder gar nichts.
Du fauler Schlingel?" — Peter: „Sorg' Dich nicht, Mutter,
heut' hat mich der Herr Lehrer sogar gelobt!" — Mutter:
„Dich gelobt? Das glaub' ich nicht!" — Peter: „Ja, der
Herr Lehrer hat heut' zum Paul g'sagt: Paul, Du bist doch
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Probezeit" "Bedenkliche Zumuthung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Harburger, Edmund
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rauchen <Motiv>
Bierkrug
Liebespaar <Motiv>
Gast <Motiv>
List
Schlagfertigkeit
Prüfung
Fenster
Karikatur
Mimik
Rose
Kellner
Umarmung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 65.1876, Nr. 1619, S. 39
 
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