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Bureauleid.

Assessor (im Bureau auf die Uhr sehend): „Sapperment,
nun sitz' ich schon den ganzen Vormittag hier und es ist erst
halb zehn Uhr." _

Fortschrittsbild.

93 e amt er (in Verzweiflung): „Herrgott, was fang' ich
armer Mann jetzt an — was sost aus meinen Kindern werden?
Avancirt meine Frau zur Professorin und wird nach Würzburg
versetzt!"

Vielversprechend. 191

„Mein Sohn ist die verkörperte Dialektik; sein ganzes
. Leben besteht aus Thesis, Antithesis und Synthesis; z'Haus ist
er bei der Schüssel zu Mittag immer der Erste, in der Schul'
ist er der Letzte und in der Kneip' ist er der Erste und Letzte."

Eingctroffene Proph ezeihung.

Herr (condolirend): „Trösten Sie sich, mein liebes Fräulein,
mit dem Gedanken, daß Ihr Bruder Emil ein so hohes Alter
erreicht hat — er ist doch beinahe 80 Jahre alt geworden!" —
Fräulein: „Ach, das Unglück ist zu groß für mich; ich hätte
freilich schon darauf gefaßt sein können, denn meine Mutter
hatte immer gesagt: Den Emil bringen wir nicht ans!"

Verkehrter Erfolg.

Maische Pitcles ist durch glückliche Speculationen reich ge-
worden, führt ein nobles Haus und sucht durch Eleganz und
möglichst seines Benehmen die Erinnerung an seine polnisch-
jüdische Abstammung vergessen zu machen. Da dicß für ihn
und seine theure Ehehälfte sehr schwer gelingt, soll wenigstens
sein Sohn weder durch Geberdcn noch Sprache an den Ghetto
erinnern. Er gibt ihn auf's Land, um schlicht und recht Deutsch
reden zu lernen, selbst ans die Gefahr hin, daß er einen derben
Dialcct sprechen sollte — aber nur nicht jüdcln! Nach Jahres-
frist kommt der Bube auf Ferien nach Hause. Wie erschrickt
aber der Vater, als sein Sohn nicht im Geringsten anders
spricht, als wie er ihn verlassen hatte.

Vater: „Ober sag' mer, Jainkef, wollt' ich sogen Arthur:
host De denn gor nicht ä ordentlich's Deitsch gelernt?"

Sohn: „Jach hob' nix g'lernt, ober 's ganze
Dorf mauschelt!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bureauleid" "Fortschrittsbild" "Verkehrter Erfolg"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Regal
Rauchen <Motiv>
Wohlstand
Misserfolg
Beamter <Motiv>
Wunsch
Schere
Sessel
Tasche
Unzufriedenheit
Zukunftserwartung
Brille <Motiv>
Schirm
Kleinkind <Motiv>
Sohn <Motiv>
Blick <Motiv>
Juden
Ehepaar <Motiv>
Deutsch
Hut <Motiv>
Hilflosigkeit <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Gleichheit
Weinen <Motiv>
Zeitwahrnehmung
Hochschullehrerin
Säugling <Motiv>
Männlichkeit <Motiv>
Karikatur
Lernen
Taschenuhr
Wohnungswechsel
Judenbild
Spott <Motiv>
Büro <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 65.1876, Nr. 1638, S. 191
 
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