Metadaten

Muss, Ulrike; Bammer, Anton
Der Altar des Artemisions von Ephesos (Textband): Der Altar des Artemisions von Ephesos — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2001

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52040#0078
License: Creative Commons - Attribution - NoDerivatives
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Säulen

Lit.:
A. Barniner, AA 1968,407: . und das Fragment einer Eckvolute
eines ionischen Kapitells, das zu den bereits erwähnten Kapitellen
gehören wird...“ (Grabungstagebuch Ephesos 1965 S. 4).
UM
256 Fragment/o. Nr. Kat.-Nr. 58
Maße:
H: 15,0 cm; L: 21,6 cm
Abstand der inneren Polsterkehlen: 10,0 cm
Dm der Säulenauflagerfläche: 45,41 cm (rekonstruiert)
FO: unbekannt
AO: Depot Gh
Kapitellfragment vom Typus der Altarkapitelle. Erhalten ist ein
Teil des unteren Auflagers mit Spuren sehr feiner Zahneisenbear-
beitung, sowie ein Teil des Polsters mit Kehle und seitlich rahmen-
den Doppelwülsten, die beidseitig von feinen, kantigen Stegen ge-
rahmt sind. Die Polsterkehle bildet unten einen U-förmigen asym-
metrischen Abschluß. In den beiden Zwickeln der Polsterkehle lie-
gen eine Glockenblüte sowie der Rest einer dreiblättrigen Blüte
oder Palmette, von der ein keulenförmiges, konkaves Blatt, sowie
ein spitzes, gekerbtes Mittelblatt erhalten sind. Diese ähnelt der
entsprechenden Blüte auf K 1.
Das erhaltene Bruchstück stimmt in dem entsprechenden Teil des
Rundstabzwickels der Polsterachse mit Glockenblüte und drei-
blättriger Palmette oder Blüte mit K 1 und K 4 überein. Eine sol-
che Dekoration bestehend aus Glockenblüte und dreiblättriger Pal-
mette findet sich auch bei K 1. Allerdings hat bei diesem Fragment
die Glockenblüte einen Stil.
An der Unterseite läuft der Eierstab des Echinus - wie bei K 4 -
nicht durch.
Mit der erhaltenen Sehnenlänge von 15,7 cm und der Stichhöhe
von 1,4 cm läßt sich der Durchmesser des Kapitells berechnen:
dieser beträgt 45,41 cm.
Lit.:
W. Alzinger, ÖJh 46, 1961-63,114 Abb. 87.
UM
257,258 Ionisches Kapitell/o. Nr. Kat.-Nr. 59
Maße:
H: 28,0 cm; L: 65,4 cm (AN);
erh. Abakuslänge: 41,6 cm;
Abakushöhe 3,1 cm.
FO: Bei Bauarbeiten des Museums Sel§uk im Bereich des Tores
der Verfolgung zusammen mit K 6 zutage gekommen.
AO: Steindepot, Ephesos
Ionisches Kapitell. Abgesehen von Bestoßungen am Echinus, an
einer Volute und am Abakus ist das Kapitell gut erhalten. Es hat
die normale ionisch-ephesische Form mit Abakus und oben ausge-
stellten Voluten. Die Oberfläche ist mit dem Zahneisen aufgerauht,
gröbere Spuren finden sich an den Volutenflächen, feinere an Pol-
ster und Echinus. Plastisch waren nur die Zwickelpalmetten aus-
gebildet. Von diesen ist nur noch die linke auf Seite A erhalten,
deren unten abgerundete Blätter einen leicht erhabenen Mittelgrat
aufweisen. Die Zwickelpalmette der rechten Seite ist fast vollstän-
dig bestoßen. Ihre originale Ansatzfläche ist am Volutenrand er-
halten, ebenso wie die Blattspitze des zweiten Blattes. Auf Seite B

sind die Zwickelpalmetten infolge der Beschädigungen der Ober-
fläche verloren.
Der Echinus geht nicht unter den Polstern durch. Das Polster ist in
der Mitte nur schwach eingezogen, unten etwas stärker als oben.
In der Aufsicht liegt ein großes, nicht zentrisches Dübelloch.
Die Untersicht zeigt einen zentrischen runden Dübel (4,8 cm Dm),
eine Aufschnürungslinie mit einem Radius von 6,1 cm, deren Flä-
che mit dem Zahneisen aufgerauht ist und einen markanten Rand-
schlag bildet.
Vom Mittelpunkt des Dübelloches aus findet sich bei einem Ra-
dius von 14, 5 cm eine feine Risslinie. Der Radius beträgt 19,4 cm
und läuft unter dem vorkragenden Frontkymation durch.
Nach W. Alzinger handelt es sich um ein fertiggestelltes, ehemals
bemaltes Kapitell des 5. Jhs. v. Chr., nach A. Bammer dagegen um
ein unfertiges, aber ursprünglich einmal versetztes Kapitell des
spätklasssischen Altares (s. S. •).
Lit: W. Alzinger, ÖJh 50, 1972/73, 191 ff.; A. Bammer, Proceed-
ings III 4.5.
UM
Ähnliches aber nicht zuweisbares Kapitell von der Johannes- 259,260
kirche
StJ 79/270 Kat.-Nr. 60
Maße:
H: 15,0 cm; L: 19,2 cm
Dm des Volutenauges: 2,9 cm
FO: als Füllmaterial in den äußeren Mauern des Johanneskirchen-
komplexes
AO: Depot der Johanneskirchengrabung
Fragment eines ionischen Normalkapitelles mit teilweise erhalte-
nem unterem Auflager. Der Kreisbogen des unteren Auflagers
bricht knapp vor dem Ende des Polsters ab, springt zurück und
geht in den Bogen des Frontechinus über. Damit ist gesichert, daß
die Unterseite vier Viertelkreisbögen mit exzentrischen Mittel-
punkten aufwies, wie K 4. Volute mit vollem Auge (Scheibe), seit-
lich von Kantstab gerahmt, Oberfläche' großteils verbrochen,
Oberfläche des Volutenkanals aber erhalten. Teil der linken Pol-
sterseite erhalten.
Der von den Polsterkehlen zum Abakus vorhandene U-förmige
Abschluß ist an einer Stelle erhalten. An der Unterseite läuft der
Eierstab des Frontkymas, dessen Umriss mit dem ersten beginnen-
den Ei noch zu erahnen ist. Am Rand der Unterseite findet sich
eine vierblättrige Blüte mit seitlich lang herabhängenden Blättern
und einem hohen Blütenstengel in der Mitte. Im Zwickel unter der
Volute liegt der Rest einer Palmette mit nach innen geneigten Blät-
tern (vgl. K 4). Über der Volute ist ein Teil des Frontkanalis erhal-
ten. Das Säulenauflager durchschneidet mittig das Volutenauge.
Sonst alle Seiten Bruchfläche.
Eine Radiusberechnung bei dem länger erhaltenen Polsterkreisbo-
gen ergibt einen Radius von 16,8 cm und damit einen Durchmesser
von 33,6 cm. Damit ist der Durchmesser um ca. 10-11 cm kleiner
als bei den dem Altar zugewiesenen Kapitelle. Als weiterer Unter-
schied ist die Einrollung der Volute zu nennen: sie nähert sich in
gleichmäßigerem Schwung dem Volutenzentrum und hält einen
größeren Abstand vom Völutenauge als vergleichsweise bei K 4.
Unpubliziert
MB

70
 
Annotationen