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Muss, Ulrike; Bammer, Anton
Der Altar des Artemisions von Ephesos (Textband): Der Altar des Artemisions von Ephesos — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.52040#0151
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Dokumentation

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BIOGRAPHISCHES ZU HANS SCHRADER
Hans Schrader wurde am 15. 2.1869 in Stolp in Pommern (heute polnisch) als Sohn eines Juristen geboren. Nach dem Studienbeginn in Mar-
burg studierte er seit 1888 in Berlin. 1895 begann er zusammen mit Th. Wiegand das Reisestipendium des DAI. Durch Vermittlung seines
Lehrers R. Kekule gelangte er 1896 an die von C. Humann begonnene Grabung in Priene, deren Leitung dann Th. Wiegand übernahm. Wie-
gand und Schrader lernten in Priene ihre zukünftigen Frauen, die Töchter Georg von Siemens, kennen und wurden so miteinander verschwä-
gert. 1899 nahm Schrader die Beschäftigung mit den archaischen Skulpturen aus dem Perserschutt der Akropolis wieder auf, erst 1939 er-
schien das zusammen mit E. Langlotz und W. Schuchhardt herausgegebene Buch „Die archaischen Marmorbildnisse der Akropolis“. Zwi-
schen 1901 und 1905 war Schrader neben W. Dörpfeld als Zweiter Sekretär an der Leitung des Athener Instituts beteiligt. Nach Professuren
in Innsbruck (1905-1908) und Graz (1908-1910) folgte eine mehrjährige Lehrtätigkeit in Wien, die auch mit der Leitung der Antikenabtei-
lung des Museums verbunden war.
1914 ging er an die neugegründete Universität Frankfurt; von diesem Lehramt zog er sich 1931 zurück. Seine letzten Lebensjahre verbrachte
er auf dem Gut seiner Frau in Rheinsberg in der Mark501.
SCHRADERS MATERIAL ZUM AMAZONENBAU VON 1914
Die Mappe ohne Inv.-Nr. enthält von M. Theuer kopierte Zeichnungen nach Vorlagen von H. Schrader. Manche der Zeichnungen sind mit
„nach Schrader“, andere mit „nach Wilberg“ betitelt, wieder andere mit „gez. v. H. Schrader“; wieder andere nur mit „Schrader“. Die Zeich-
nungen werden hier in Auswahl vorgelegt.
Ein weiteres Blatt, das den Rekonstruktionsversuch einer Ecke mit dem Amazonenrelief wiedergibt, ist nach Schraders Notizen angefertigt
und zitiert eine Bemerkung Dörpfelds zur Anbringung des Amazonenreliefs (vgl. Brief von Dörpfeld an Schrader S. 149 f.).
F. Eichler, der bis 1953 Leiter der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums war, hat zu diesem Konvulut ebenfalls eine Zeichnung
beigesteuert: die des Fragmentes der Säulen trommel.
Drei weitere Zeichnungen auf derselben Papierqualität, aber anderen Formates, sind mit Tusche beschriftet und mit den Ziffern I—III nume-
riert. Hier ist ebenfalls D 1 in Auf- und Untersicht gegeben, sowie das Amazonenrelief. Von wem diese Zeichnungen angefertigt wurden, ist
nicht notiert. Die Buchstaben- und Zahlenkombinationen sind hier so wie auf den Zeichnungen vermerkt wiedergegeben.

F
Betitelt: Deckprofil vom Amazonenbau Ephesos in Wien - das
einzige vorhandene Stück
Ober- und Unterseite sind im Maßstab 1:10 gezeichnet. Dieses
Blatt ist in der Schrift Theuers als „Aufnahme von F. Eichler“
bezeichnet. Die wichtigsten Maße sind angegeben. Zu den bei-
den Anschlußflächen der Oberseite befindet sich jeweils eine
Klammer. Die Oberfläche ist abgetreten, außerdem ist ein verti-
kaler Gußkanal für den Dübel (A) auf der Unterseite eingezeich-
net. Der nur begönne Dübel (sehr flach) ist ebenfalls eingetra-
gen.
An der Ecke wird die originale Gehrung verzeichnet, an der ande-
res Seite ist eine rechteckige Fläche roh ausgemeißelt.
Die Unterseite zeigt die Abdrücke von 8 Latten, sowie einer Eck-
latte (strichlierte Linie).
Die Ecke des Orthostatenlattenzaunes liegt an der roh ausgemei-
ßelten Ecke.
In der Untersicht sitzt der Dübel A, der mit dem vertikalen Gußka-
nal auf der Oberseite verbunden ist. Am Rand (rechts) liegt ein wei-
terer Dl (an der Oberseite korrespondiertend mit Dl mit Gußkanal.
Teile der Anschlußflächen werden als grob gemeißelt bezeichnet.
g/1
Überschrift: Amazonenaltar Ephesos
nach Schrader
Zwei perspektivische Skizzen des Orthostatenblockes O 1 (Wien,
Ephesos- Museum). Eingetragen sind Klammem, Dübel (mit
senkrechtem Gußkanal) sowie ein ( nicht bezeichnetes) Stemm-
loch. Verweis auf g/2
Schrift Theuer

g/2
Betitelt: nach Schrader
Oberansicht des Eckstückes nach Wilberg
sowie gez. H. Sehr, (unten rechts)
Schrift M . Theuers
Aufsicht des Orthostatenblockes O 2, Lattenbreite jeweils mit
9,6 cm; Lücke mit 8,0 cm angegeben. M: ca. 1:10.
Links: Aufsicht von = 2 (ohne Angabe von Kl und Dl).
Die Länge des ursprünglichen Lattenrostes - ohne Ecke - soll of-
fenbar auf ca. 1 m konzipiert gewesen sein. Die erhaltenen Latten
und Lücken ergeben ein Maß von 44,8 cm - ergänzt man drei
weitere Latten und Lücken (der nachfolgende Block muß mit ei-
ner Lücke begonnen haben), kommt man auf ein Maß von
52,8 cm (in der Zeichnung mit 0,52 kotiert). Für beide zusammen
ergibt sich damit als Länge 97,6 cm. Die ,Ecklösung1 dürfte den
Abdrücken an der Unterseite der Deckplatte D 1 entnommen
sein.
In der Skizze rechts wird O 2 nicht ergänzt, hier wird unter Anga-
be derselben Maße für den erhaltenen Teil strichliert die weitere
Fortsetzung der Latten an.
h
Überschrift: Amazonenaltar Ephesos
nach Schrader
Betitelt: Balustradenstein.
Es handelt sich um eine Skizze des Orthostatenblockes O 1 mit
Angabe des Scamillus, der Latten- und Lückenbreiten (letztere
zwischen 7,9 und 8,3 cm), Dübel, Stemmloch, Klammem.
unten rechts: gez. H. Schrader
Schrift von M. Theuer.

501 Archäologenbildnisse a. O. 170ff. (P. Hommel).

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