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Muss, Ulrike; Bammer, Anton
Der Altar des Artemisions von Ephesos (Textband): Der Altar des Artemisions von Ephesos — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.52040#0161
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DIE VERSCHOLLENEN WERKSTÜCKE

Anton Bammer
Während der frühen Grabungen in Ephesos kamen eine Reihe von Werkstücken zutage, die für den Artemisionaltar in Erwägung gezogen
worden sind, aber später verschollen sind und auch bei intensiven Nachforschungen nicht mehr zum Vorschein kamen. Diese Werkstücke
sind durch die Wilberg-Mappe dokumentiert. Im Zuge der laufenden Umräumaktionen durch das Museum und durch die verschiedenen Wie-
deraufstellungsprojekte gerieten zahlreiche Werkstücke in Vergessenheit und verschwanden aus dem Gesichtsfeld. Da sie aber kunsthisto-
risch nicht besonders auffällig sind, ist nicht anzunehmen, daß sie gestohlen worden sind. Durch Zeichnungen allein wissen wir von ihrer
Existenz. Photographische Abbildungen existieren nicht. Fast alle Blöcke sind von M. Theuer noch gesehen und gezeichnet worden.
Es handelt sich um 16 Blöcke mit oberem Profil, um 11 Wandquader, um 2 Stylobatsteine, einen Eckstein, 5 Orthostatenblöcke, eine Hänge-
platte, einen eingeschnittenen Block, 2 Giebelsteine, einen Gitterstein und mehrere Profilsteine.
Alle Blöcke wären für eine Altarrekonstruktion von Bedeutung.

Katalog
i) Deckprofile
(Textabb. 1-3)
Firstteile oder Sitzstufe
aufgenommen von Wilberg Inv. 1396/18 und Theuer.
h = 34 cm
b = 32 cm
Wilberg zeichnet den hinteren Teil der Untersicht als Bruch oder
als grobe Fläche, an den seitlichen Enden gibt er Stoßfugen an.
Theuer zeichnet die Steine auch, er kommt auf 16 Stück, auch er
zeichnet eine untere Bruchkante, seine Maßangaben sind ausführ-
licher.
Liste nach Theuer (Maße in Metern angegeben).

Länge
Höhe
obere Breite
1)
1,76
36,7
38,6
2)
1,50
34,7
41,0
3)
1,620
4)
1,047
5)
1,420
6)
1,620
7)
1,245
8)
1.620
9)
1,260
10)
1,643
11)
1,633
12)
1,50
13)
1,530
14)
1,627
15)
1,620
16)
1,35

Die Blöcke 3, 5, 6, 10, 13 und 16 bezeichnet er als „schief1 - of-
fenbar sind die Stoßfugen gemeint - sämtliche Blöcke seien ohne
Verdübelungen und Einarbeitungen. Es ist interessant, daß Theuer
die Steine etwa 30 Jahre nach Wilberg noch gesehen hat.
Die Steine 1 und 2 sind oben stark abgetreten
2) Wandquader
(Textabb. 4, 5)
Glatte Quader zum gleichen Bau gehörig, alle mit seitlichen Dü-
bellöchern, nach Wilberg 1396/8
11 Stücke

h
b
d
1)
1,046
1.00
0,32
2)
1,043
0,85
0,26
3)
0,866
1,32
0,29
4)
0,87
1,06
0,29
5)
0,67
1,19
0,26

h
b
d
6)
1.043
0,845
0,235
7)
0,865
1,403
0,31
8)
0,869
1,355
0,24
9)
0,876
abgebrochen
0,29
10)
1.041
1,03
0,25
11)
0,278
1,503
0,60

Der Stein Nr. 4 ist ein Eckstein, der an der Schmalseite ein oberes
und unteres Profil besaß (Textabb. 4), bei den übrigen Steinen er-
wähnt Wilberg das Profil nicht.
Der Stein Nr. 11 ist ein flacher Binder (Textabb. 5).
3) Stylobatsteine
(Textabb. 6, 7)
nach Wilberg 1396/8 (von Schrader unter“ Notizen zum Amazo-
nenbau“ erwähnt, vgl. S. 155f.)

1
b
h
1)
0,900
0,643
0,205
2)
Bruch
0,615
0,205

Nr. 1 besitzt mehrere senkrecht aufeinanderstehende Aufschnü-
rungslinien, Nr. 2 ist an der Oberfläche stark abgetreten, so daß
von Ritzlinien nichts mehr erkennbar ist.
4) Stufen (sekundär)
(Textabb. 8, 9)
nach Wilberg 1396/8
mit unten angearbeitetem jetzt abgeschlagenem Profil

1
b
h
1)
1,398
0,510
0,345
2)
1,053
0,438
0,310 (Eckstein)
3)
1,317
4)
1,390

Die Steine Nr. 1 und 2 besitzen einen vertikalen Gußkanal. Die se-
kundär als Stufen verwendeten Steine weisen ein 14,5 cm hohes
Profil auf, das ursprünglich an der Oberseite angebracht war, die
Steine sind als Stufen verkehrt eingesetzt worden. Der senkrechte
Gußkanal weist auf die Zugehörigkeit zum Altar hin.
5) Orthostaten
(Textabb. 10)
nach M. Theuer

1
h
t
1)
84,4
104,0
0,25
2)
141,0
0,84
0,31

153
 
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