DOI issue:
No. 1 (10. Januar 1862)
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.49907#0005
Jllustrirtcs - satirisches, humoristisch-lyrisches, kritisch - raisonnirendes, ästhetisch - annoncirendes
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.
1.
Frankfurt a. W., 10. Zanuar 1862.
Dritter Jahrgang.
Diese Laterne wird im 1. Quartal 1862 an folgenden Abenden angesteckt werden: am 10., 1S„ 28. Januar, 5., 12., 21. Februar, 6., 14-, 21. und 31. Marz, wovon die am 21. Februar und 31- Mürz
erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, resp. 13 Nummern, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur I fl. 12 kr. oder 21 Sgr. —Man
abonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne lostet 9 kr. — Beiträge, sowohl literarische al» artistische, werden angenommen und anständig honorir«.
«Hnus- und Gurtenkulender der Latern. ! Bauernregel.
Wollt ihr gute Früchte und klare Köpfe, Hast dri Nachts den Schlaf und im Tag das Lachen gern,
Reinigt die Bäume nnd schneidet die Zöpfe. Lies Abends die Zeitungen und Morgens die Latern.
Mok Wujtchr!
Am 10. Januar.
Prost Neujahr! wir rufcu's Euch,
Wir wünschen viel nnd hoffen wenig;
Toch kommt kein deutsches Kaiserreich
Kommt doch ein deutscher Schützenkönig
Und kommt kein deutsches Parlament,
Des Volkes Sache zu verwalten,
Je nun, so werden wir am End'
Den alten Bundestag behalten.
Und sollte sterben Homburgs Fürst
Und sollten Braunschweig wir begraben,
O dann, mein deutsches Volk, dann wirst
Du allerdings Zwei weu'gcr haben.
Dann hast du Drei und dreißig nur
Beliebst den Seitenlinien allen,
Die nach dem Laufe der Natur
Jedoch dereinst dem Tod verfallen
Und daun das letzte Fürstenkind,
Das wird zersprengen den Kyffhäuser;
In hunderttausend Jahren sind
Wir im Besitz von einem Kaiser.
Fahrt nur so fort! dann wird es wahr,
Was wir Euch freudigst prophezeien;
Wir wnßten's schon im alten Jahr
Und glauben es auch noch im Neuen.
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.
1.
Frankfurt a. W., 10. Zanuar 1862.
Dritter Jahrgang.
Diese Laterne wird im 1. Quartal 1862 an folgenden Abenden angesteckt werden: am 10., 1S„ 28. Januar, 5., 12., 21. Februar, 6., 14-, 21. und 31. Marz, wovon die am 21. Februar und 31- Mürz
erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, resp. 13 Nummern, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur I fl. 12 kr. oder 21 Sgr. —Man
abonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne lostet 9 kr. — Beiträge, sowohl literarische al» artistische, werden angenommen und anständig honorir«.
«Hnus- und Gurtenkulender der Latern. ! Bauernregel.
Wollt ihr gute Früchte und klare Köpfe, Hast dri Nachts den Schlaf und im Tag das Lachen gern,
Reinigt die Bäume nnd schneidet die Zöpfe. Lies Abends die Zeitungen und Morgens die Latern.
Mok Wujtchr!
Am 10. Januar.
Prost Neujahr! wir rufcu's Euch,
Wir wünschen viel nnd hoffen wenig;
Toch kommt kein deutsches Kaiserreich
Kommt doch ein deutscher Schützenkönig
Und kommt kein deutsches Parlament,
Des Volkes Sache zu verwalten,
Je nun, so werden wir am End'
Den alten Bundestag behalten.
Und sollte sterben Homburgs Fürst
Und sollten Braunschweig wir begraben,
O dann, mein deutsches Volk, dann wirst
Du allerdings Zwei weu'gcr haben.
Dann hast du Drei und dreißig nur
Beliebst den Seitenlinien allen,
Die nach dem Laufe der Natur
Jedoch dereinst dem Tod verfallen
Und daun das letzte Fürstenkind,
Das wird zersprengen den Kyffhäuser;
In hunderttausend Jahren sind
Wir im Besitz von einem Kaiser.
Fahrt nur so fort! dann wird es wahr,
Was wir Euch freudigst prophezeien;
Wir wnßten's schon im alten Jahr
Und glauben es auch noch im Neuen.