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Frankfurter Latern — 3.1862

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No. 22 (21. Juni 1862)
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https://doi.org/10.11588/diglit.49907#0089
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Jllustrirtes - satyrisches, humoristisch-lyrisches, kritisch - raisonnirendes, ästhetisch - annoncirendes
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.


22.

Irankfurt a. W., 21. Zuni 1862.

Dritter Jahrgang.

Diese Laterne wird im s. Quartal IMS an folgenden Abenden angesteckt werden: am 9., 17., M. April, 6., 15., LZ., 31. Mai, 14., 21. und so. Juni, wovon zwei Nummern Doppel-
nummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur 1 sl. 12 kr. oder 21 Dgr. — Man abonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. —
Ein- einzelne Laterne kostet s kr. — Beiträge, sowohl literarische als artistische, werden angenommen und anständig honorirt.

HnuS- und Gartenkalender der Latern.
Kommt aus Preußen, aus Baiern und Schwaben!
Wenn ihr was treffet, so sollt ihr was haben.

Bauernregel.
Schützen nutzt das Stutzenputzen,
Stutzen putzen, Schützen nutzen.

Zur Saison.
(Die Gründung von Nauheim).

dem Kursaal Homburgs grünen
WW Die Orangenbaum' die großen,
cs wandeln unter ihnen
Die Comtesseu, die famosen..
Denn gar lieblich ist der Schatten
Und die Kühle dieser Bäume;
Und ein wackrer Fürst der Kalten
Hat verspielt einst diese Bäume.
Vierzchntauseild schöne Franken
War am grünen Tisch er schuldig,
Und ihm fehlte es am Blanken
Und Herr Blanc wird ungeduldig.
Aber niemals pflichtvergessen,
Ob er oft auch scheinbar säume,
Schickt an Zahlungsstatt aus Hessen
Kattens Fürst die prächt'gen Bäume.

Und Herr Blanc sah mit Vergnügen
Sie auf Homburg's reiner Erde;
Doch die Bäume überstiegen
Seine Fordruug sehr an Werthe.
Und der Kursaal Homburg's prangte
In Orangen nun, in schlanken.
Doch der Kattenfürst verlangte
Noch heraus zwölftauscnd Franken.
Doch Herr Blanc, — heraus zu geben
Ist nicht seine schwache Seite;
Vom Profit da muß man leben
Und ein — Aar behält die Beute.
Und der Kattenfürst, er tobte,
Im Pallast, da gab es Scherben;
Er vermaß sich und gelobte
Homburg völlig zu verderben.

Homburg Concurrenz zu bieten,
Er beschwor's mit heil'gen Schwüren,
Und der Spielbank höchste Blüthen
Seinem Lande zuzuführen;
Damit Hessen zu beglücken
War sein höchster Wunsch, sein süßer;
Seine Völker wollt er schmücken
Mit dem — Kehricht der Pariser.
Und in süns verschiedneu Bänken
Prangt jetzt Hessen, die vorhanden.
Ehre seinem Angedenken!
Nauheim ist durch ihn entstanden!
Und mit Homburg ringt es heute
Um des Sieges reichste Blüthen.
Wo man trifft honncttre Leute
Ist jedoch noch nicht entschieden.

Die Doppelnummer wird am SV. d. Mts. ansgegebett.
 
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