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Frankfurter Latern — 3.1862

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No. 44 (10. December 1862)
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https://doi.org/10.11588/diglit.49907#0176
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Jllustrirtes-satyrisches, humoristisch-lyrisches, kritisch-raisonnirendes, ästhetisch-annoncirendes
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.


Frankfurt a. M-, 10. Jecember 1862.

Dritter Jahrgang.

Diese Laterne wird im t. Quartal 1862 an folgenden Abenden angesteckt werden: am 18., LS. October, 6., 11., LL„ November, L. 10., IS., ss. und 81. December, wovon die am L. December und
LI. December erscheinenden Nummern Doppelnummer» werden. — Da» Laternengeld beträgt per Quartal, sowohl hier al» durch die Post bezogen, nur I ft. 12 kr. oder 2t Sgr. — Ma»
abonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne kostet g kr. — Beiträge, sowohl literariseh« al» artistische» werden angenonnne» und anständig honorirt.

Haus- und Gartenkalender der Later«.
Trübe ist's jetzt allerwärts, düster nah und fern,
Darum deutsches Menschenherz, greif' zu der Latern.

Bauernregel.
Neigt auch bald sich das Quartal, trag' drum keine Scheue,
Denn es leuchtet dir ihr Strahl auch hinein in's neue.


Der Sultan ist schon ganz verrückt.
Und spielt den Armcnpflcger,
Und der Minister Bismark schickt
Nach Kassel einen Jäger.

a, ja, man merkt's schon überall
Hohen und an Niedern:
Es steckt bereits der Karneval
Den Leuten in den Gliedern!

Und Griechenlands yochedlc Schaar
Hieß ihren König wandern,
Und kaum daß er gegangen war,
Verlangt sie einen andern!

Und Kossuth schrieb dem Galantuom'
Ein Brieslein übergnädig:
Verzichtet vor der Hand auf Rom
Und nehmt dafür Venedig!
Und Schwaben bracht' bci'm Bundestag
Die Spielbank in Erört'rung,
Und stellt 'nen Antrag — und versprach
Sich schleunige Beförd'rung!
Und unser Nationalverein
Verharrt im treuen Hosten,
Und sieht im Gnadcnkronenschein,
Den deutschen Himmel offen.

Und fern nach Mexiko da schickt
Viel Mannen Er sammt Rossen.
Kurzum, man steht, wohin man blickt,
Scho» lauter Narrenspoffen.
O Himmel, o, erhalt uns Ihn,
Ach, wenn wir Ihn nicht hätten!
Und die in Kastel und Berlin!
Denn das find die drei Fetten!
- O
O, ström' auf diese Wackern Herrn,
Die reinsten Gnadcnbäche,
Auf daß es niemals der Latern
An gutem Oel gebreche!
 
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