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Frankfurter Latern — 3.1862

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No. 8 (10. März 1862)
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https://doi.org/10.11588/diglit.49907#0033
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Jllusttirtes-satyrisches, humoristisH-lyrisches, kritisch-raisonnirendes, ästhetisch-annoncirendes
Wochenblatt, wo die Woch' Zehn Tage hat.

Frankfurt a. M-, 10. März 1862.

Dritter Jahrgang.

Diese Laterne wird im 1. Quartal 18S2 an folgenden Abenden angesteckt werden: am 10., 18., 28. JaMar, 14. 24. Februar, 10., 14., 21. und 31. März, wovon die am 24. Februar und 31. März
erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, r«ex. 13 Nummern, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur 1 fl. 12 kr. oder 21 Sgr.— Man
abonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne lostet g kr. — Beiträge, sowohl literarische al» artistische, werden angenommen und anständig honorirt.

Haus- und Gartenkalender der Latern.
Esset dm Häring und Pfleget der Ruh,
Und träumt euch den Caviar und Bordeaux dazu.

Bauernregel.
Die Flaschen sind leer und die Töpf' und die Teller,
D'rum stürzet die Kassen und zählet die Heller.

ch Harnewat, unser L>err Kaiser und Ketd!

MM Carnewal, unser Herr Kaiser und Held,
Regierest so glorreich, so lustig die Welt!
Und machtest uns einig und machtest uns frei.
Und führtest die goldenen Zeiten herbei.
Wir liebten dich treu! du vergaltst es mit Huld
Und brachst nicht wie Diebe in unseren Pult;
Du schimpftest und schlugst nicht dein fürstlich Gemahl,
Dir selber zur Schmach und der Welt zum Skandal.

Du hast auch verboten nicht Frankfurts Latern',
Wir danken dem gnädigen Kaiser und Herrn!
Du hießest sie leuchten fein lustig und klar,
Und hast sie geschlagen zum Ritter sogar.
Und deine Minister, was waren's für Lent'!
Herr Borries, der Graf, ist nicht halb so gescheut;
Die machten uns Vorschlag! so närrisch erdacht,
Herr Beust hätt sie selber nicht besser gemacht.

O Kaiser! das ist jetzt nun alles vorbei!
Philister und Häring, die sind an der Reih,
Der Kops ist uns voll und der Beutel so leer!
Ach, wenn es beständig doch Carnewal wär!
 
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